Kann extremer Glaube auch zu Einbildungen führen?
Viele gläubige Menschen behaupten, dass sie Jesus begegnet sind. Meistens nicht von Person zu Person, sondern er habe durch Zeichen oder Wunder zu ihnen gesprochen.
Ich möchte hier niemandem den Glauben absprechen, das Recht besitzt niemand, aber kann extremer und blinder Glaube auch zu Einbildungen führen, wie eben, dass man Jesus begegnet ist?
Denn zu den meisten Gläubigen ist Jesus still.
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9 Antworten
Ich denke eher - und ich bemühe mich jetzt, das wertneutral auszudrücken - daß dieselben persönlichen Eigenheiten, die manchen Menschen einen besonders tief empfundenen Glauben ermöglichen, diese auch empfänglich für allerlei gefühlt übersinnliche Erfahrungen bzw. deren Deutungen machen können.
Das Eine bedingt also nicht das Andere, sondern es "ergänzt" sich ganz gut parallel.
Das bedeutet nicht, daß beides voneinander abhängt bzw. immer zusammen auftritt.
Es ist eher umgekehrt. Derjenige, der wenig Glauben hat, wird unrealistisch. Kann geistliche und damit weltliche Zusammenhänge nicht mehr richtig einordnen und fängt an sich irgendein Weltbild zusammen zu schustern, das meistens gerade dem Zeitgeist entspricht. Es ist eher so, dass mangelnder Glaube zu Einbildungen führt. Also genau umgekehrt.
Das Christentum wäre in der Verfolgung schon längst ausgestorben, wenn Jesus nicht ganz real auferstanden wäre und heute noch Leben verändern und Menschen begegnen würde.
Ein Gott, der mich und dich erschaffen kann, der kann auch dafür sorgen, dass Dinge passieren, die wir für unwahrscheinlich halten.
Es beginnt mit der Behauptung, der Schöpfer redet mit ihnen. Geht dann evtl über zu "Er will, daß ich das und das tue", was manchmal in Mord übergeht. Stimmen wollen Christen am häufigsten hören, echt gruselig sowas. Spätestens dann sollte ein Psychiater aufgesucht werden.
Zu besonders auserwählte Menschen redete G-tt tatsächlich, aber nicht mit einer menschlichen Stimme, sondern mit dem Geist, wie zB einst zu Mosche, Avraham, Jitzchak und Ja'akow. Aber es waren immer nur bestimmte, sehr wenige Menschen. Nur bei der nationalen Offenbarung vor etwa 3400 Jahren am Berg Sina'i "hörte" Ihn das gesamte Volk Israel.
Zu mir orthodoxer Jude hat G-tt noch nie geredet. Ich würde mir Sorgen machen, wenn ich meine, ich würde Seine Stimme hören.
Das kann natürlich geschehen. Und dann ist es Glaubens- und Interpretationssache, wie der "erleuchtete" es versteht. Die Frage ist natürlich, ob und überhaupt, Gott zu den Menschen redet und in welcher Form. Manche Menschen erkannten mehr vom Sein Gottes und der Schöpfung und strahlten positiv in die Welt aus, wie Jesus oder Buddha. Andere begründeten alle erkenntlichen Schlechtigkeiten mit ihrem Glauben. Bei denen denke ich eher, das ihre "göttliche" Ansprache aus der Gegenrichtung kam und kommt.