Kann ein Kind richtig lieben?

24 Antworten

Von Experten rotesand und Kessie1 bestätigt

Guten Morgen Subotimierer, Moin in die Runde!

Kinder lieben nicht wie Erwachsene.

Die Liebe von Kindern basiert zunächst auf Vertrauen und schließlich auf dem Gefühl der Geborgenheit. Wenn diese Dinge erfüllt sind, kann ein Kind beinahe bedingungslos lieben.

Kinder investieren nicht in Liebe, weil sie gar nicht wissen, wie das geht. Die Welt, die sie umgibt, ist eine Sammlung von bekannten Personen und Orten, die sich immer mehr erweitert.

Anfangs sondieren Kinder nicht einmal, sie genießen Zuneigung und Aufmerksamkeit und fertig.

Zu Hause, "Mama", das ist die Basis. Dort geht es mir gut, dort ist Wärme, es gibt Essen und Geborgenheit.

Die ständige Trennungsangst immer wieder zu besiegen, immer wieder zu merken "Mama geht nicht weg", zu spüren, dass dieser eine, besondere Mensch sich stets um einen kümmert, bedeutet Glück.

Und dieses Glück, was ein kleines Kind gegenüber der Mama fühlt, könnte man als lieben bezeichnen.

Wenn Kinder größer werden, lieben sie sehr wohl.

Sie haben auch die Fähigkeit, die Katze mehr zu lieben als die kleine Schwester, sie lieben den schmuddeligen, ausgefransten Teddy.

Der Zeitpunkt, wo Kinder Menschen unterscheiden können, ist auch die Zeit wo die Oma sich wundert, warum das Kind auf einmal fremdelt.

"Hast du die Oma denn nicht mehr lieb?" ist eine oft gestellte Frage, weil Oma nicht versteht, was in dem Kind vorgeht, nicht weiß, dass das nix mit lieben / nicht lieben zu tun hat, weil - wie gesagt - das Kind nicht liebt wie ein Erwachsener.

Keine Angst Oma, das gibt sich wieder.

Das "ist nicht Mama"-Syndrom geht vorbei.

Kinder erkennen dann bald, dass es noch mehr Homies gibt, die ihnen nichts Böses wollen und nehmen sie in ihre Freundes-Liste auf.

Manche haben sie sogar extrem gerne, andere werden nur geduldet.

Sie können auch bewusst entscheiden, jemanden nicht mehr lieb zu haben, sie unterscheiden Menschen nach "mag ich" - "mag ich nicht" - "kann mich mal" ...

Zu den Menschen, mit denen sie besonders eng verbunden sind, lieben sie.

Es bedarf nicht der Gesten und Worte von Erwachsenen, um das zu zeigen.

Man kann es aber spüren, dass das so ist!

Einen schönen Mittwoch!


PicaPica  10.11.2021, 12:02

Gute Antwort die ich dir sofort abnehme als selbst liebender und geliebt werdender Vater, der hoffentlich heute einen guten Tag hat und von mir als Freund sehr geschätzt wird, GLG. + ... :-))

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PoisonArrow  10.11.2021, 12:04
@PicaPica

da war wieder die Sache mit dem Bart ....

Danke für soviel Zuspruch!

GLGz

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Liebe bei Kindern macht sich z:B. durch heimweh bemerkbar. Da vermissen sie die Eltern und wollen wieder zu ihnen. Sie tragen die Liebe für die Eltern in sich, können sie aber noch nicht definieren und benennen, sie kommt am ehesten zum Vorschein, wenn sie ihre Eltern vermissen.


PicaPica  10.11.2021, 12:34

Richtig und hab einen schönen Tag, LG. :)

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Ich denke, dass Liebe ein absoluter Wert ist, der nur bedingungslos sein kann. Das liegt in der Natur der Sache. Man kann Bedingungen an eine Beziehung knüpfen - aber nicht an die Liebe selbst. Das heißt, entweder man liebt jemanden oder eben nicht. Dazwischen gibt es keine Grauzonen oder ich liebe Person X "mehr" als Person Y.

Ergo hat Zimmer aufräumen und Umarmungen (meistens von den Eltern eingefordert) nichts mit der Liebe des Kindes zu tun. Das ist die Art von Kuhhandel, die viele Erwachsene unter Liebe verstehen.


Suboptimierer 
Beitragsersteller
 10.11.2021, 10:04

Vielleicht ist das Problem (wenn man eines sehen möchte) das, dass verschiedene Generationen aufeinander treffen. Die Eltern sind in einem Alter, in dem ein Signal als Liebe gedeutet wird, während das Kind es nicht als Liebessignal meint.

Ich bin nur bislang davon ausgegangen, dass das Kind schon durch eine Umarmung zeigen möchte, dass es die Mutter liebt. Ich fand es sehr auffällig, dass dies meistens zu einem absehbaren Zeitpunkt passiert.

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deload  10.11.2021, 10:14
@Suboptimierer

Möglicherweise ja. Ich glaube aber du legst dich zu sehr auf die eine Bedeutung fest. Das Kind kann aus heiterem Himmel auf dich zurennen, dich umarmen und dann wieder spielen gehen, als wäre nichts gewesen. Ist ja auch manchmal so, dass sie einfach kommen, einen küssen und wieder gehen und man ganz verblüfft und gerührt ist. Das würde ich als Liebe deuten. Kinder ab einem gewissen Alter könnten das natürlich auch tun, weil sie sich was von dir erwarten. Das eine Motiv schließt das andere aber nicht aus.

Meistens ist es vermutlich ein Mischung daraus.

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Suboptimierer 
Beitragsersteller
 10.11.2021, 10:17
@deload

Ja, ich meine Umarmungen sind natürlich immer schön, aber wenn das mein Kind in der von dir beschriebenen Situation machen würde, würde mein Herz vor Freude tanzen. Ich würde das dem Kind nicht sagen, dass ich einen Unterschied sehe, aber innerlich passiert in deinem Beispiel mehr.

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deload  10.11.2021, 10:31
@Suboptimierer

Wie lebt ihr denn das in der Familie vor? Seid ihr generell emotional? Wenn das Kind nicht sieht, wie ihr diesen emotionalen Reflex z.B in Form von Umarmungen äußert, kann es doch sein, dass es eigene Wege findet. Lächeln, Bild zeichnen, schüchtern sein, stellvertretend in nen Teddy kuscheln.

Ich würde davon aber nicht ableiten, dass da keine Liebe da ist. Vielleicht ist es auch einfach nur ne Phase.

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Suboptimierer 
Beitragsersteller
 10.11.2021, 10:43
@deload

Ich bin emotional eher zurückhaltend. Das ist aber nicht schlimm für mich. Um mich soll es da nicht gehen.

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PicaPica  10.11.2021, 12:27

Man kann beide Personen lieben, sich jedoch dennoch lieber bei Person Y aufhalten, weil da die Wellenlänge doch noch besser passt.

Ansonsten hast du schon recht finde ich, auch wenn es Unterarten der Liebe gibt wozu auch echte Freundschaft gehört.

Dir einen schönen Tag heute, LG. :)

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deload  10.11.2021, 16:29
@PicaPica

Dann hat das meines Erachtens aber nichts mit Liebe zu tun, sondern z.B. mit sexueller Anziehung. Die Liebe bleibt - zumindest meiner Meinung nach - immer dasselbe.

Ebenso!

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Guten Morgen

Kinder sind in dem Alter noch recht naiv, und lieben deshalb bedingungslos. Das verändert sich im Laufe der Zeit. Und dann gibt es kaum noch bedingungslose Liebe. Ist jedenfalls meine Meinung. Und später , die große Liebe ist ja auch an irgendwelche Bedingungen geknüpft. Und wenn es nur eine ist, nämlich, der Partner muss dir erst mal gefallen. Im Kindesalter gefallen dir die Eltern sowieso, da du behütet und ohne Sorgen erstmal leben kannst.


Suboptimierer 
Beitragsersteller
 10.11.2021, 10:11
Und wenn es nur eine ist, nämlich, der Partner muss dir erst mal gefallen.

Ist das nicht nur eine Vorstufe, eine aufgeweichte Form der Liebe?
Müssen dem Kind die Eltern nicht auch gefallen, damit es sie lieben kann?

Kann ein Kind Eltern lieben, die ihm nicht gefallen?

Ist es überhaupt möglich, dass Eltern dem Kind nicht gefallen?

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PicaPica  10.11.2021, 12:49

Du meinst, das mit der Zeit die Liebe des Kindes zu seinen ihm Vertrauen entgegenbringenden und Geborgenhit vermittelnden Personen schwächer wird?

Hmm, ich denke, das Verhältnis des Zusammenlebens mag sich verändern, aber die Liebe, so sie existiert, wird wohl gleich bleiben.

Dir einen guten Tag, LG. :-)

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Lexa1  10.11.2021, 13:47
@PicaPica

Ich meine nicht vom Kind gegenüber den Eltern. Die Liebe wird bleiben.

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Auch Kinder die geschlagen werden, oder in furchtbaren Verhältnissen leben, lieben ihre Eltern..... ich finde, das ist schon bedingungslose Liebe.... (leider)

Ich liebe meine Kinder... auch wenn ihr Zimmer nicht aufgeräumt ist, oder wenn ich mit ihnen biestig bin..... diese Liebe ist nicht an Bedingungen geknüpft.... ebenso, wie meine Kinder mich lieben, auch wenn ich nicht jeden ihrer Wünsche erfülle


Suboptimierer 
Beitragsersteller
 10.11.2021, 08:34

Die Frage ist ja, ob ihnen es so eingetrichtert wurde oder es sich einreden, weil unterschwellig die Abhängigkeit schlummert oder ob der Mensch in so jungen Jahren grundsätzlich dazu neigt, das in den Vordergrund zu stellen, was schön ist. Denn auch wenn Eltern ihre Kinder schlagen, tun sie ihnen vielleicht manchmal etwas Gutes, nach dem Zuckerbrot-Und-Peitsche-Prinzip.

Ich kann mir schwer vorstellen, dass ein Kind behaupten würde, die Eltern zu lieben, wenn es so weit gekommen ist, dass es nicht mehr zuhause wohnen möchte.

Kinder neigen ja auch umgekehrt sehr schnell dazu, zu behaupten, sie hassen die Eltern (z. B. wenn sie einfach mal nicht ihren Willen durchgesetzt bekommen). Erwachsene verwenden dieses Wort in der Regel vorsichtiger.

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Morticia20  10.11.2021, 08:39
@Suboptimierer
Ich kann mir schwer vorstellen, dass ein Kind behaupten würde, die Eltern zu lieben, wenn es so weit gekommen ist, dass es nicht mehr zuhause wohnen möchte.

Da geben ich dir Recht.... aber auch da gibt es Kinder, die ihre Eltern trotzallem lieben (es kam erst neulich eine Reportage, da wollte das Kind auch nicht zu hause wohnen.... er sagte so in etwa: ich weiß das Mama mich lieb hat... und ich hab sie auch lieb.... aber sie kann für mich nicht sorgen) - ich fand es ganz schlimm, solch abgeklärte Aussage von einem 6 jährigen Kind zu hören...

Und die Sache mit dem Hassen vergleiche ich gerne mit Lob und Kritik.... oft fällt es uns leichter jemanden zu kritisieren, als zu loben.... denn auch diese Sachen muss man lernen, am besten schon von Anfang an

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