Kann ein Freigeist im Beamtentum glücklich werden?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Verdammt zum Dauer-Leerlauf 71%
Passable Chancen 29%

12 Antworten

Passable Chancen

Erfahrungsgemäß ist das für Beamte zumindestens schwieriger, da sie normalerweise stärker an Vorschriften gebunden sind (respektive, sich freiwillig daran binden) als ihr 'nur' angestelltes Kollegium.

Zu bedenken ist dabei, dass im ÖD mittlerweile die wenigsten verbeamtet werden. Und bei den Angestellten haben Freigeister durchaus ihre Existenzberechtigung. Es ist alles Andere als die Mehrheit, aber ein paar gibt es überall. Die fallen dann beispielsweise durch unkonventionelles Umgehen des Dienstweges (aka Befehlskette), die nicht immer gern gesehene Beschleunigung von Arbeitsabläufen und dem Anprangern diverser Missstände direkt bei den Personen, die sie verursacht haben, auf.

Es kann vereinzelt vorkommen, dass man dadurch bei einem ehemaligen Oberbürgermeister nur unter der Bezeichnung 'Widriger Umstand' bekannt ist, aber damit kann man leben.

Das kommt darauf an. Einerseits können diese Wörter nahezu alles bedeuten und wenn man Wörter, wie "kompetitiv" als Synonym für "Arsch" begreift oder mit "kritisch" meint, dass man ein Schwurbeler ist oder andere Leute gerne in die Pfanne haut, dann wird man weder in Wirtschaft noch in Wissenschaft einen echten Platz finden.

An sich kann man die genannten Eigenschaften aber grundsätzlich sowohl in Wissenschaft als auch in der Wirtschaft gebrauchen.

Ob du im jeweiligen Bereich glücklich werden kannst, hat v.a. was mit deiner Persönlichkeit und deinen Berufswünschen zu tun. Die Berufsperspektiven sind ganz einfach andere.

Eine für mich leider noch zu verquere Frage puls den Ergänzungen!

Ein Freigeist kann doch eigentlich nur selbstständiger Unternehmer werden, denn als ein zum Beispiel akademisch verbeamteter, forschender Professor muss er im Rahmen seiner vorgegebenen finanziellen und personellen Möglichkeiten glücklich werden können. Auch als angestellter CEO eines großes Unternehmens müssen seine Vorstellungen andere Mitmächtige überzeugen, ohne deren Einverständnis für seine Ideen wird sein Freigeist auf Dauer dahinschmelzen.

Ein Übereifriger ist ein zwangsneurotischer Anpasser. Niemand kann ihn auf Dauer ertragen! Das Mobbing gegen ihn ist vorprogrammiert.

Ein Dauerhinterfrager muss konstruktiv kreativ zielführend arbeiten können, sonst bleibt er stets negierend und kommt in der Berufshierarchie mit höherer Verantwortung oder Entscheidungsmacht niemals weiter.

Intern kritische Fragen (Wie können wir das noch besser machen?) aufwerfen darf oder soll man sogar fachlich überall (vgl. Riskmanagement), denn externe Bedingungen mit internen Wirkungen ändern sich stetig, aber man muss auch gleichzeitig angebotene Antworten von Vorgesetzten längerfristig akzeptieren und richtig durchführen können.

Und ganz andrerseits schaffen es immer wieder aus idiotischen Gründen völlig Unfähige ( < weil sie mit den Forderungen "untergebener" Menschen nach lebensnötigen Kompromissen nicht umgehen können) in hohe leitende Funktionen mit doch vielen Freiheiten - auch im Beamtentum, dort fast immer aus politischen Gründen.


Skoph  20.10.2021, 08:37

Hihihi... natürlich soll das PLUS heißen. Vielleicht sogar ein Freudscher Schnellschreibfehler?!

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o Ja & Nein

Bin selber Aussteiger, in einer Beamtenfamilie aufgewachsen. Koennte mir aber vorstellen, als Freigeist, auch als Kommissar (Wirtschaftsverbrechen, Innendienst) eine gute Chance gehabt zu haben. (alle Pruefungen bestanden aber ausgemustert wegen schwacher Sehkraft). Was ich mir nicht habe vorstellen konnte war eine Laufbahn bei der Post (spaeter Dipl.Ing. Abschluss an der Postakademie in Dieburg) und bin deshalb in die freie Wirtschaft Bereich "Medical Solution" wo ich 30 Jahre taetig war ohne es zu bereuen. Meiner Meinung nach sollte nie Beamtentum (Sicherheit) oder Wirtschaft (Risiko) im Vordergrund stehen sondern die eigenen Faehigkeiten, Talente & Hobbies fuer die Berufswahl entscheidend sein.

Aha, ... ein übereifriger Freigeist ... !

Das sind zwei Dinge, die sich gegenseitig ausschließen. Der Übereifrige ist getrieben vom Bestreben, sich anzupassen. Dem Freigeist ist so etwas fremd.

Ein Freigeist, wird so genannt, weil er sich im Denken nicht an Konventionen hält. Inwiefern das zu einem Beamten passt, darf jeder selbst beurteilen. So jemand ist übrigens entgegen den Gerüchten auch in Wirtschaft und Wissenschaft nicht gern gesehen und wird auch dort offen angefeindet.


HoIIy 
Beitragsersteller
 19.10.2021, 22:45

Nun, nennen wir es mal lieber Wissensdurst oder Neugierde.

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KurtSchuster  19.10.2021, 22:47
@HoIIy

Der verbeamtete Schnüffler steckt auch voller Wissensdurst und Neugierde.

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HoIIy 
Beitragsersteller
 19.10.2021, 23:02
@KurtSchuster

Woher nimmst du dir das Recht, diese Frage zu personalisieren? Die Person ist eine unbekannte Variabel, ich möchte diesen Diskurs auf einer Sachebene führen.

Wer die Definition eines Freigeistes fest ummauert, befindet sich selbst in seiner eigenen Befangenheit.

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