Kalorienzählen Sinnlos?

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Vom Prinzip her ist es so, wenn du einen Kaloriendefizit hast, wird das durch Verbrennen von Fett ausgeglichen. Aber es kann sein, dass der Körper den Kalorienverbrauch senkt, weil er wegen der Diät "meint" es wäre eine Notzeit. Kann sein, dass du trotz Kaloriendefizit kein Fett verlierst - das geht natürlich nur bis zu einem gewissen Grad und nicht unbegrenzt.

Ein weiteres Problem ist, dass es immer Schwankungen im Gewicht gibt, durch Wassereinlagerung im Körper und so weiter. Und Muskeln haben mehr Gewicht als Fett, also wenn du Muskeln zulegst, kannst du schwerer werden, selbst wenn du gleichzeitig etwas Fett verlierst.

Mit dem Kalorienzählen: Du kannst deinen Verbrauch nur schätzen und die Kalorienzufuhr auch nicht immmer genau messen. Kalorienzählen ist also ungenau, aber durchaus ein gutes Mittel. Wenn du mit -500 Kalorien laut Zähler nicht abnimmst, probiere -800 Kalorien. Wobei man auch mit -200 Kalorien langfristig abnehmen wird. Genauso kannst du natürlich auch deinen Kalorienverbrauch ankurbeln, also Laufen gehen oder so.

Ein weiteres Problem ist, dass Muskelaufbau durch eine Diät gehemmt wird und du sogar Muskeln verlieren kannst, je nach Trainingsstatus.

Und natürlich spielt deine Genetik eine Rolle. Kenn ich vom Thaiboxen, viele Jungs haben angespannt knüppelharte Bäuche und kein Fett, aber man sieht kein richtiges Sixpack, weil die keine Genetik dafür haben. Andere kriegen Waschbretter mit supertiefen Bauchrillen, obwohl die vielleicht sogar weniger trainineren.

Also was kannst du machen? Vielleicht erstmal normal weiter essen, also gesund und von den Kalorien her ausgeglichen, dann wachsen deine Muskeln auch eher. Deine Muskeln hart trainieren und den Schwerpunk erstmal auf Muskelaufbau setzen. Wichtig ist, alle Muskeln zu trainieren, damit du einen guten Wachstumsreiz bekommst. Alle Übungen immer bis zum Muskelversagen machen, also langsam und genau machen, bis nix mehr geht. Deine Trainingsfortschritte aufschreiben. Mehr nach der Optik und nicht nach der Waage gehen, weil Muskeln Gewicht haben.

Dann, nach 6-12 Monaten, eine kleine Diät machen und versuchen überschüssiges Fett runterzukriegen.

Muskeln verbrauchen auch im Ruhezustand Kalorien, also hilft dir die Muskulatur später dein Fett zu regulieren. Und je dicker deine Bauchmuskelpäckchen sind, desto mehr Volumen haben sie und desto mehr Fett verdrängen sie (also eine relativ dünne Fettschicht drüber wird noch dünnner).


Seiko1739 
Beitragsersteller
 21.03.2021, 16:30

vielen Dank, für diese ausführliche Antwort :)

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Also mein ganz allgemeines Gefühl sagt mir, dass Kalorien zählen auf Dauer nicht glücklich macht. Viel wichtiger ist, den Sport mit Spaß und Freude beizubehalten ohne dabei verkrampft krasse Ziele zu verfolgen. Ich glaube, dann kommen die Erfolge von alleine. Die meisten Anderen (Kalorienzähler) haben dann schon längst aufgegeben.

Kalorienzählen Sinnlos?

Yep.

Die Schwierigkeiten beim Erfassen der aufgenommenen Kalorien hast du ja schon erkannt. Dazu kommt, dass du den Grund- und Leistungsumsatz nur grob abschätzen kannst.

In der Summe sind die Abweichungen so gravierend, dass es tatsächlich sinnlos ist.

Der obere Bereich der Bauchmuskeln ist immer zuerst sichtbar. Daher dran bleiben und ggf. gezielt den unteren Bereich stärken, z. B. mit Beinheben im Hang (geht auf jedem Spielplatz).

Das Kalorien-Tracken war in meiner Diät und im Sport immer essenziell. Ich habe nie so gute Ergebnisse erreicht, wenn ich nicht getrackt hatte. Man unterschätzt bspw. wieviel Kalorien ein Esslöffel Öl hat und kippt einfach zwei Löffel in den Salat.

So meint man immer man hat ja kaum gegessen und befindet sich im Kaloriendefizit, dabei ist man schon drüber. Ich habe immer die APP "FDDB" verwendet. Hier hat man bereits eine riesige Datenbank an Lebensmittel und kann den EAN einfach mit der APP abscannen und erhält die Nährwerte. So kann man seine Kalorienaufnahme gezielt steuern und kontrollieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung