Ab welchen Alter ist es zu spät ein Pferd anzureiten?

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wer wird schon ein -topturnierpferd?

Meine Stute war mit fast sechs noch roh. Ich habe sie teilbereiten lassen und sie konnte eine Menge - reell, versteht sich. Zum Beispiel u.an. auf dem ZIrkel galoppieren, dann beim Zirkelpunkt in den Galopptravers gehen und bei Erreichen der kurzen Seite in den Renvers gehen, etc,... Nicht schlecht, Herr Specht, würde ich sagen. Allerdings hatte ich nie Interesse an Turnieren gehabt und für Distanzritte fühlte ich mich zu alt.

Ein Toptunierpferd wird sie wahrscheinlich nicht. 

Da ist die Frage wohl eher; kannst du denn ein Topturnierpferd bedienen? Für E A, im Grunde auch für L, braucht man kein Topturnierpferd. Das Pferd muss nur korrekt ausbildet sein und man selbst muss in der Lage sein, das Pferd korrekt zu reiten. Ehrlich gesagt, kenne ich unter meinen reitenden Bekannten da nur sehr wenige. MIch eingeschlossen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

hoekerlein 
Beitragsersteller
 16.04.2023, 14:50

Nee. Ich nicht ganz ehrlich. Bin voll deprimiert weil ich so viel Freude habe und ich leider nicht gefördert wurde. Reitlehrer gibt es auch keine guten hier. Aber ich bleibe am Ball.

Habe früher mal sehr gut ausgebildete Pferde geritten. Das war früher eben. Und da brauchte man nicht viel können. Aber Kopfkino bekommt man wenn man ein eigenes Pferd hat und sich damit beschäftigt.

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Dahika  16.04.2023, 14:52
@hoekerlein

doch auch und gerade bei sehr gut ausgebildeten Pferden muss man einiges können, denn sie erwarten korrekte HIlfen,

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hoekerlein 
Beitragsersteller
 16.04.2023, 14:55
@Dahika

Denn habe ich damals alles richtig gemacht. E Dressur klappte ganz easy.

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Dahika  16.04.2023, 15:09
@hoekerlein

na ja, E-dressur... ist die Mindestbasisleistung. Reite du mal ein sehr gut ausgebildetes S-Dressurpferd. Meine RL hatte mir mal angeboten, ihr eigenes Pferd zu reiten. Ich habe dankend abgelehnt.

Das FS Testzentrum Reken hatte mal ein Quarterhorse zur "Korrektur" da. Die Besitzer hatten das rohe Pferd für viel Geld gekauft und in die Schweiz zu Dysli zur Ausbildung gebracht, Der hatte soviel Spaß an dem tollen Pferd, dass er es ausbildete wie sein Eigenes. Also grandios. Die Besitzer waren nie dabei, da sie 100erte km entfernt wohnten, Dann irgendwann war das Pferd "fertig." Die Leute holten das Pferd ab. J.C. Dysli konnte sie nicht mehr auf das Pferd einstimmen, da er den Flieger in die USA erreichen musste.

Die Besitzer nahmen das Pferd mit und waren rettungslos überfordert. Das Pferd war so fein ausgebildet, dass es beim kleinsten Fehler in den Spin ging oder rückwärts raste oder.... Die Leute brachten dann das Pferd nach Reken, wo es auf die Leute eingestellt wurde, d.h aus dem Formel 1 Wagen hat man dann halt einen netten Opel gemacht.

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Das kommt ganz auf die bereits gemachten Erfahrungen des Pferdes. Wenn es seine unberührten Jahre in einem gesunden Herdenverband auf einer Wiese verbringt, wird eine erste Kontaktaufnahme und erstes Halftern vielleicht lange dauern, wenn das Pferd dann erstmal Vertrauen hat, wird die restliche Ausbildung relativ gut funktionieren, weil keine schlechten Erfahrungen vorhanden sind.

Falls man ein älteres Pferd kauft ohne Ausbildung und nichts über seine Vergangenheit weiß, kann das gut (wie im dritten Absatz), sehr schlecht, oder so Mittel ( erster Absatz) ausgehen. Dadurch das man nichts weiß, besteht die Möglichkeit das sich schon einige (nicht)qualifizierten Personen an dem Tier versucht haben. Das Pferd hat also sein ganzes Leben damit verbracht eine Toolbox anzulegen wie man Menschen am besten austricksen das man seine Ruhe bekommt.

Wenn das Pferd eine kleine Ausbildung hat, also das Fohlen ABC und Menschen toll findet ( gute Erfahrungen hat) ist es relativ egal mit wie viel Jahren das Pferd angeritten wird.

Ich persönlich finde man sollte Pferde schon mit jungen Jahren ANreiten. Damit meine ich, das es dem jungen 2- Jährigen nicht schadet wenn man ein Pferd gerade zäumt und der kleine neugierig ist, ihm den Zaum drüber zu ziehen. Oder wenn man gerade mit einem Reitpad oder Sattel vorbei geht den mal drauf zu legen und ein kleines bisschen zu zugurten. Wenn das Pferd mental gut beisammen ist, kann man auch mal für zwei Meter ein Kind drauf setzen. Ich finde man sollte mit dem Anreiten sehr früh beginnen, es aber so lange hinaus zu zögern das das Pferd dann erst mit um die 6 Jahre " normal" geritten wird. Zum Beispiel habe ich jetzt einen 1- Jährigen Esel. Da umarme ich ihn am Bauch wenn ich gerade mit ihm kuschel, ich lehne mich manchmal ein bisschen gegen seinen Rücken, einfach nur schon als Vorbereitung das so was normal ist. Oder zum Beispiel beim Spazieren gehen, auf einem Baum gehen, damit man höher als er ist, als Vorbereitung darauf das man beim reiten auch größer ist.

Dadurch wird später ein anreiten leichter, weil er ja schon alles kennt bis auf das Gewicht (-hilfen) und Schenkel.

Das ist nicht grenzwertig, sondern vollkommen normal.
Beziehungsweise sollte eigentlich normal sein.

Was nicht normal ist, ist ein Pferd schon mit beispielsweise 2 Jahren anzureiten. Gibt leider sehr viele die das machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrzehnte Erfahrung - eigene Pferde - eigener Stall

Das sollte kein Problem sein - WENN wirklich nicht bereits dran rum gemurkst wurde. Wenn Pferde als ungeritten verkauft werden, kann es nämlich auch sein, dass diletantische Versuche, es einzureiten, gescheitert sind und abgebrochen wurden.

Mit einem solchen Pferd, dessen schlechten Erfahrungen verheimlicht werden, kann das Anreiten sehr schwierig bis unmöglich werden.

Nun, ein wenig stutzig sollte so so ein spät eingerittenes Pferd schon machen ... denn, welche Züchter hat soviel Geld zu verschenken, das Tier jahrelang auf der Weide herumdümpeln zu lassen.

Was natürlich das späte Einreiten erschwert ist, dass man ein total selbstbewußtes, voll im Leben stehendes Pferd vor sich hat, das eine ganz eigene Meinung ausgebildet hat und durchaus unkooperativ sein kann (aber nicht muss).

Generell lernen junge Pferde alles eher spielerisch und empfinden es als normal, dies oder jenes zu tun, was für beide Seiten die Sache erleichtern kann.

Was aber immer ganz deutlich gesagt werden muss:
Pferdeausbildung ist nur etwas für richtig erfahrene und einfühlsame Leute!

Tja, und Top-Turnierpferd ... braucht ja auch erstmal einen Top-Turnierreiter, der es dahin bringt, gelle?
Generell ist es aber für die Turnierkarriere wurscht, ob man die Einlaufprüfungen (4 - 6j.) nun mitreitet oder nicht ... es gibt auch für ältere Pferde genug Prüfungen für den Einstieg und um Erfahrungen zu sammeln. Und wenn Talent, Nerven usw. da sind, geht es ganz schnell in höhere Prüfungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970