Jesus und die Übeltäter am Kreuz, das Brechen der Beine
als Jesus hingerichtet wurde, waren neben ihm 2 als Übeltäter/Verbrecher bezeichnete Menschen. Die jüdische Nation wollte am Folgetag einen heiligen Feiertag begehen und deshalb wäre es unmöglich gewesen, über diesen Zeitraum Leichen hängen zu lassen.
Deshalb baten die geistlichen Oberen die Besatzungsmacht der Römer darum, die hingerichteten die Beine zu brechen.
Mir ist nun irgendwie nicht verständlich bzw. klar, welche medizinischen Folgen solch eine Tourtour nach sich ziehen würden. Wenn Menschen an ein Kreuz genagelt werden, (was in manchen Ländern der Erde jährlich einige sich selber als Leiden ähnlicherweise zufügen und wieder lebendig abgenommen werden), tritt deshalb nicht so schnell der Tod ein, warum überhaupt der Tod eintritt, wenn keine lebenswichtigen Organe zerstört sind und der Blutkreislauf noch funktioniert, wäre mir nur durch Verdursten und Austrocknung zu erklären.
Gäbe es einen Unterschied, wenn jemand an einem Pfahl mit den Armen nach oben ausgestreckt angenagelt wird oder wie in den Kirchen üblich am Kreuz?
Wenn nun die beiden als Übeltäter genannten Personen in gleicher Weise wie Jesus befestigt waren, aber noch nicht gestorben waren, in welcher Art und Weise beschleunigt das Brechen der Beine das Sterben - ODER war dies eine Ersatzstrafe für den Tod, damit sie wieder abgenommen werden könnten und weiterlebten?
mich interessiert es gegenwärtig aus medizinischer Sicht, aber auch, ob das Beinebrechen gar nicht als Instrument zum Herbeiführen des Todes gedacht war.
Vielen Dank für tolle und interessante Antworten und Denkanstöße
Liebe/r GastExZJ,
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12 Antworten
Das Brechen der Beine war bei kreuzungen üblich und hiesß crurifragium. Die Beine wurden dabei mit Eisenstangen zerschlagen und nicht glatt gebrochen. Die Beine schwollen dann stark and was das Gewicht das an den Armen zieht erhöhte. Das, gemeinsam mit Dehydration und Wundbrand sorgte für einen schnelleren Tod.
... weil diese sich nicht mehr abstützen konnten, sackte der Oberkörper nach unten. Weil aber die Arme ja fest angenagelt in der horizontalen waren, gab es enorme Spannungen. (Spanne mal einen Faden zwischen einem Türramen und hänge in der Mitte ein Gewicht. Der Faden reißt viel, viel, viel, viel schneller, als wenn der Faden von oben herabhängt und so das Gewicht hält (reine Physik)).Die Arme spannten sich also sehr und schnürten den Brustkorb zu, weil die Deliquenten nach der langen Tortur schon sehr geschwächt waren, blieben ihnen nun nur noch Minuten oder vielleicht Sekunden.
danke auch für diese beiden Ergänzungen und Erkenntnisse
kurz und dennoch sehr ausführlich. Danke für die hervorragende Antwort.
Vielleicht noch die Ergänzungsfrage, die Zeugen Jehovas behaupten ja, dass es keine Kreuzigung - also ohne oberen Querbalken - gewesen wäre, sondern ein aufrecht stehender Pfahl. Ob sie damals schon Sparmaßnahmen benötigten, um weniger Nägel und Holz und Schnüre zu verbrauchen, denke ich eher nicht. Wäre es ein Unterschied für den Todeskampf eines Deliquenten, ob er mit nach oben ausgestreckten Armen oder seitlich ausgestreckten Armen sein Leben beenden soll? Ist irgend ein externes Informationsmaterial außer dem Neuen Testament bekannt, wo diese Frage Pfahl/Kreuz während der damaligen Zeit niedergeschrieben ist?
Ja, Kreuzigungen werden in vielen römischen Quellen erwähnt und auch beschrieben. So zum Beispiel bei Josefius, Seneca und auch bei Sueton nachzulesen. Festzhalten ist das es nicht eine Methode gab sondern eine Vielzahl von Varianten die allerdings alle mit dem Tod endeten und für Angst und Schrecken sorgten.
Danke an alle, die mir geantwortet haben, bei den meisten Antworten ist mir die "Lampe" angegangen, leider kann ich nur eine als Beste Antwort küren, ich habe mich für diese hier entschieden.
Nur nebenbei zu der ZJ Theorie mit dem Pfahl:
Sie benutzen diese These nur aus einem einzigen Grund: Der Abgrenzung von anderen christlichen Religionen.
Ihre Argumente sind auf dieser Seite sehr schwach und bestehen nur aus Spekulationen. Sie arbeiten mit Wortspielen und angeblichen Übersetzungsfehlern. Und das, obwohl es bei ihnen nicht einen in der Übersetzungsabteilung gibt, der hebräisch, aramäisch oder altgriechisch kann.
Ich zitiere mal eine Quelle von den Zeugen Jehovas:
Starb Jesus tatsächlich an einem Kreuz?
Lange vor der christlichen Zeit verwendeten die Babylonier bei der Anbetung Kreuze als Symbole des Fruchtbarkeitsgottes Tammuz. Die Verwendung des Kreuzes breitete sich auch nach Ägypten, Indien, Syrien und China aus. Jahrhunderte später verunreinigten die Israeliten die Anbetung Jehovas durch die Verehrung des falschen Gottes Tammuz. In der Bibel wird diese Art der Anbetung als eine ‘Abscheulichkeit’ bezeichnet (Hesekiel 8:13, 14).
In den Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes steht das griechische Wort staurós, wenn von dem Hinrichtungswerkzeug gesprochen wird, an dem Jesus starb (Matthäus 27:40; Markus 15:30; Lukas 23:26). Das Wort staurós bezeichnet einen senkrechten Balken, Stamm oder Pfosten. In dem Buch The Non-Christian Cross von J. D. Parsons heißt es erklärend: „Im griechischen Text der umfangreichen Schriften, die das Neue Testament bilden, ist kein einziger Satz zu finden, der auch nur andeutungsweise den Beweis liefern würde, dass es sich bei dem im Falle Jesu verwandten stauros um einen anderen als einen gewöhnlichen stauros handelte; von einer Andeutung, dass es sich dabei nicht um ein einziges Holzstück, sondern um zwei in einem Winkel übereinander angebrachte Holzstücke gehandelt hätte, ganz zu schweigen.“
In Apostelgeschichte 5:30 gebrauchte der Apostel Petrus das Wort xýlon, das „Stamm“ bedeutet, als Synonym für staurós, mit dem kein aus zwei Balken bestehendes Kreuz bezeichnet wird, sondern ein einfacher senkrechter Balken oder Stamm. Erst etwa 300 Jahre nach Jesu Tod setzten sich einige, die vorgaben Christen zu sein, für die Vorstellung ein, Jesus sei an einem aus zwei Balken bestehenden Kreuz hingerichtet worden. Diese Vorstellung beruhte allerdings auf Brauchtum und auf dem falschen Gebrauch des griechischen Wortes staurós. Beachtenswert ist, dass auf einigen alten Zeichnungen, auf denen von Römern vollstreckte Hinrichtungen dargestellt sind, ein einfacher Holzpfahl oder Stamm zu sehen ist.
http://www.watchtower.org/x/200604a/article_01.htm
ich könnte mir vorstellen dass das brechen der beine tatsächlich das sterben beschleunigen kann-
nicht durch die verletzung an sich
aber ich weiss dass menschen die schlimme schmerzen ertragen müssen sehr schnell ihren lebenswillen verlieren.
wenn man sich nun vorstellt dass eine kreuzigung ansich schon nach relativ kurzer zeit schlimme schmerzen verursacht - man sich aber duch die beine noch abstüzenund somit einen teil der schmeren vermeiden / verringern kann
so sollte es wirklich unerträglich werden wenn die schmerzen durch die brüche und die daraus resultierenden schmerzen in den oberen extremitäten- die ja jetzt nicht mehr entlastet werden können dazu kommen.
danke für die ausführliche Antwort, ich kann mir die Qualen gut vorstellen und empfinde das als äußerst schrecklich
Mit "Bein" sind hier nicht (nur) die Extremitäten gemeint, sondern "Bein" bezieht sich allgemein auf Knochen, z.B. auch das Rückgrat. Der Begriff (aus Luthers Zeiten) steckt ja auch heute noch z.B. in Nasenbein, Jochbein, Schlüsselbein. Beim "Rädern" wurden auch die "Gebeine" gebrochen, und das war eine Todesstrafe - meist wurden Brustbein und Wirbelsäule gebrochen.
Mir ist nun irgendwie nicht verständlich bzw. klar, welche medizinischen Folgen solch eine Tourtour nach sich ziehen würden.
Die Opfer können sich nicht mehr auf ihre Beine stützen und der Körper sackt zusammen. Wahrscheinlich sterben sie dadurch schneller durch ersticken.
tritt deshalb nicht so schnell der Tod ein, warum überhaupt der Tod eintritt, wenn keine lebenswichtigen Organe zerstört sind und der Blutkreislauf noch funktioniert, wäre mir nur durch Verdursten und Austrocknung zu erklären.
Plausible Erklärungen sind Kreislaufkollaps und Ersticken.
Gäbe es einen Unterschied, wenn jemand an einem Pfahl mit den Armen nach oben ausgestreckt angenagelt wird oder wie in den Kirchen üblich am Kreuz?
Die Arme werden anders belastet. Ich vermute, eine Kreuzigung ist schmerzhafter.
Bei seitlich angenagelten Fersen wurde manchmal ein Sedile genanntes Querholz auf halber Höhe ergänzt, auf dem der Gekreuzigte sein Gesäß zeitweise abstützen konnte. Dies entlastete auch die am Querbalken befestigten Arme des Gekreuzigten, um ihm das Atmen zu erleichtern. Oft wurden auch die Beine des Verurteilten auf einen kleinen Querbalken (Suppedaneum) gestellt, damit er nicht sofort durch sein Eigengewicht nach unten gezogen und ohnmächtig wurde bzw. bei angenagelten Gliedmaßen zu viel Blut verlor. Wo dies üblich war, galt es als Begünstigung, dem Gekreuzigten nach einiger Zeit die Füße bzw. Unterschenkel zu brechen, um ihm das Abstützen zu verwehren und so seinen Todeskampf abzukürzen. Dazu bestachen Angehörige mitunter die Henker.
Das sagt Wikipedia zu dieser Frage.
Das ist natürlich nicht richtig, denn Wundbrand oder Dehydration sind Dinge, die erst nach Tagen einen Tod herbeiführen können, zumal man Gekreuzzigte auch mit Wasser versorgte...
Der Tod erfolgt durch Atemstillstand oder Herzversagen, sind die Deliquenten vorher durch Folter und dem Tragen des Kreuzes/Pfahles stark geschwächt geht es dementsprechend schneller...
Das Brechen der Beine zieht den Körper nicht durch mehr Gewicht nach unten, sondern verhindert ein Abstützen des Körpers...