Jeden Tag mit Hund eine andere Strecke?

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Nein - das wäre keine gute Idee. Besonders nicht mit einem unsicheren Hund. Du solltest für den Hund "berechenbar" sein. Also z.B. die Morgen und Abendrunde immer den gleichen Weg gehen.

Für mittags/nachmittags such dir 2 oder 3 Strecken aus die Du abwechselnd gehst.

Wichtig wäre halt zu wissen warum der Hund so unsicher ist. Wurde er nicht gut auf die Umwelt geprägt ?? Oder ist es ein Auslandshund/Strassenhund der nichts kennt ?

Dann müsste man langsam daran arbeiten, dass er die verschiedenen Umweltreize kennenlernt. Aber eben nicht alle auf einmal sondern nach und nach...

Routine und immer gleiche Abläufe geben einem Hund Sicherheit. Wenn er weiss was als nächstes passiert dann kann er damit umgehen.

Ein weiterer Aspekt ist natürlich das Vertrauen das der Hund zu Dir hat. Wie lange hast Du den Hund denn schon und wie ist er sonst im Umgang ?

Das ist leider keine Trainingsmethodiken sondern würde längerfristig gesehen zu Dauerstress führen. Wichtig bei unsicheren oder ängstlichen Hunden ist Sicherheit, Verlässlichkeit und Berechenbarkeit der Halter.

Ihr solltet an der Unsicherheit des Hundes arbeiten und ganz wichtig an einer guten Bindung, aber gerade auch das Selbstvertrauen des Hundes sollte gefördert werden.

Wenn ihr den Fels in der Brandung für den Hund darstellt, dann werden neue Strecken nur halb so wild sein, denn notfalls steht da ja der Fels der einem auch den nötigen Social Support (Trost) spendet, der benötigt wird. Was für draußen eine große Hilfe sein kann, sind isometrische Übungen, die vorhergehend in gewohnter heimischer Umgebung aufgebaut werden. Auch kann ein Handtouch sehr hilfreich sein, damit kann man den Hund in verunsichernden Situationen gut weg- oder umlenken.

Konditionierte Entspannungssignale sind auch sehr hilfreich, z.B. Dufttücher oder Entspannungswörter, beides vorhergehend so wie alles andere in heimischer Umgebung konditioniert, bringen den Hund zwischenzeitlich wieder auf ein Maß das verkraftet werden kann, denn sie stellen Antagonisten (Gegenspieler) zu den bekannten Stresshormonen (Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin) dar.

Besser also wäre es, ihr nehmt eine bekannte Strecke, baut genanntes zu Hause auf-und auf der sowieso schon bekannten Strecke aus. Dann kann man auch allmählich kleine unbekannte Umwege einbauen. Alles Schritt für Schritt.

Für Notfälle bietet sich der positiv konditionierte Geschirrgriff an.

Allerdings wäre es am ratsamsten, das ihr Euch einen Trainer zur Seite nehmt, der Stück für Stück alles mit Euch gemeinsam erarbeitet, so habt ihr eine gute Anleitung und einen Ansprechpartner der Euch bei Rückfragen zur Seite steht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich würde nicht jeden Tag mit dem Hund eine neue Strecke gehen weil der Hund Zeit braucht um das Adrenalin, das bei Stress ausgeschüttet wird abzubauen. Ein Hund unter Dauerstress wird Problemverhalten zeigen.

Wenn du ein- bis zweimal in der Woche eine neue Strecke gehst und ansonsten bekannte Gassistrecken dann hat dein Hund eine Chance sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.

Vielleicht jede Woche die Strecke ändern oder alle 3 Tage