Ist Vergänglichkeit ein typisches Motiv der Romantik?
3 Antworten
Nein, wobei eher nur dieser Begriff im Bezug auf die Romantik stört.
In der Romantik sprechen wir vom Weltschmerz wegen der gefühlsmäßigen Erfahrung der Vergänglichkeit der Natur, auch der eigenen, bis hin zur Todessehnsucht (aber ohne Selbstmord zu begehen).
In der mittelalterlichen Kunst sprechen wir eher von der sachlich festgestellten Vergänglichkeit des Daseins, aber doch schon mit der gefühlsmäßigen Sehnsucht der Wiederkehr (vgl. Das Rad des Schicksals), das sich allerdings mit den Vorstellungen der Religionen (Judentum, Christentum) mischt.
„Konkrete Motive der Romantik sind der Tod, der in Gestalt unterschiedlichster Metaphern auftaucht, die Vergänglichkeit, das Geheimnisvolle und Obskure, die nicht äußerlichen sichtbaren Geisteswelten und weitere nicht alltägliche Phänomene, welche im Nachtmotiv ihr ästhetisches Zentrum finden.“
Quelle: https://www.pohlw.de/literatur/epochen/romantik/
Anscheinend ja.
LG
Da gebe ich dir teilweise Recht. Es kann trotzdem ein Motiv der Romantik sein.
LG
Mir ist das viel zu oberflächlich: Denn der Tod und die Vergänglichkeit sind immer mögliche Motive künstlerischen Schaffens bzw. dessen Werke.
In der Romantik als Beginn des "emotionalen Denkens" ging es nicht um den Zustand des Todes, sondern um den Vorgang des Sterbens. Die ausgedehnte Leiderfahrung wurde über die Jahrhunderte hinweg zum Motiv und Thema.
In der Literatur ist ja diese Art Nekrophilie Grundthema nach dem zweiten Weltkrieg geworden, um sie als ernsthafte Literatur bezeichnen zu können. Heute werden grausame Krimis mehr als achtsame Liebesgeschichten für wichtige Literatur gehalten...