Ist rente pflicht?

10 Antworten

Keiner wird gezwungen, einen Rentenantrag zu stellen! Die Rentenversicherung weist auch nicht von sich aus darauf hin und schickt einen Antrag zu.

Es gibt allerdings Arbeitsverträge, in denen geregelt ist, dass das Arbeitsverhältnis bei Erreichen der Regelaltersgrenze aufgelöst wird und es gibt Aufforderungen seitens von Ämtern, wenn Erwerbsminderung vorliegt. Ob man dann einen Antrag stellt, ist immer nich die eigene Entscheidung.

Bei einem späteren Rentneneintritt erhöht sich die Regelaltersrente um 0,5% pro Monat. Wer ein Jahr später einen Antrag stellt, bekommt also 6% mehr Rente.

Noch günstiger ist es, wenn man die Rente beantragt und trotzdem weiter arbeitet. Ein Regelaltersrentner kann nicht nur unbegrenzt hinzuverdienen, er kann sogar auf die Rentenversicherungsfreiheit verzichten und mit den RV-Beiträgen seine Rente jeweils zum 01.07. des Folgejahres erhöhen.

Fazit: Solange der Arbeitgeber mitspielt, kann sie arbeiten, solange sie möchte - mit oder ohne Rente.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Schreibt die rentenkasse sie irgendwann

wenn - so hätte / hat es die RV längst gemacht, denn das Regeleintrittalter zur Rente liegt für 1952 Geborene bei 65 Jahren und 6 Monaten.

oder ist das der rentenkasse egal?

Richtig, der RV ist es egal, ob nun ein Rentenantrag gestellt wird oder nicht - allerdings rückwirkend würde es nichts geben :

http://www.renten-recht.org/antrag/

Wird der Rentenantrag bis 3 Monate nach Rentenbeginn gestellt, so hat man keine finanziellen Nachteile. Die Rente wird rückwirkend ab Rentenbeginn gezahlt. Wird der Rentenantrag hingegen erst später als 3 Monate nach Rentenbeginn gestellt, so bekommt man die Rente erst ab dem Monat der Antragstellung ausgezahlt.


okieh56  01.11.2019, 10:16

Richtig! Bei späterer Antragstellung erhöht sich bei der Regelaltersrente sogar der Zugangsfaktor, d.h. es gibt einen Zuschlag von 0,5% pro Monat.

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wilees  01.11.2019, 10:29
@okieh56

Wow - immer diese "staatlichen Schönfärbereien".

Z.B. Rentenanspruch beim Rentenalter = 2000 Euro / Verzicht auf 1 Jahr Rentenzahlung ( 24.000 !! Euro ) um dann später für wieviele Jahre eine um 0,5 % (10 Euro !! ) höhere monatliche Rente - nur diesen Teilaspekt betrachtet - zu erhalten?

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okieh56  01.11.2019, 12:53
@wilees

Das ist keine „Schönfärberei", sondern eine gesetzliche Regelung - ebenso wie die Abschläge bei einer vorzeitigen Rente. Halten kann man davon was man will.

Die Zu- oder Abschläge bleiben auf Lebenszeit erhalten. Bei 2000 € Bruttorente sind das immerhin 60 € monatlich. Ob man das macht, muss man selbst entscheiden.

Ich würde aber dazu raten, eine abschlagsfreie Rente auf jeden Fall frühestmöglich in Anspruch zu nehmen - auch wenn man noch weiter arbeiten will - ggf. auch weiterhin RV-Beiträge zu zahlen.

Wie du selbst gemerkt hast, muss man ziemlich alt werden, um von dem Zuschlag zu profitieren - knapp 20 Jahre ;-)

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okieh56  01.11.2019, 13:00
@okieh56

Korrektur: Bei 2000 € Bruttorente bekäme man natürlich 120 € monatlich mehr (nicht 60 €), wenn man den Antrag 1 Jahr später stellt. In 17 Jahren Rentenbezug würde sich das rentieren - aber wie gesagt nicht ratsam.

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wilees  01.11.2019, 13:52
@okieh56

Sorry - aber 0,5 % von 2000 Euro sind nach meiner Rechnung 10 Euro

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okieh56  01.11.2019, 16:48
@wilees

Pro Monat 0,5%! Bei einem Jahr sind das 6%, also 120 €!

Lohnt sich aber trotzdem nicht.

Ich habe es in der Praxis erst einmal erlebt, dass jemand seine Altersrente später beantragt hat - der kam im Alter von 72 Jahren aus den USA nach Deutschland zurück und hatte zuvor hier einen Anspruch erworben.

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Nein, im Gegenteil. Als Spätrenter bekommt man Zuschläge und zwar 0,5% pro Monat also 6% pro Jahr. Dies soll die kürzere Bezugszeit ausgleichen. Außerdem erhöhen die zusätzlich gezahlten Beiträge natürlich ebenfalls die Rente, wenn man länger arbeitet.

Sie kann jetzt schon (lange) Rente beziehen und zusätzlich ohne Kürzung der Altersrente hinzuverdienen.

Es gibt keine Grenze der Lebensarbeitszeit.

Ohne Antrag keine Rente - von selber wird nichts passieren.

Vielleicht hat sie Angst vor der Komplexität des Antrags - aber sie kann ihn sogar mündlich bei der Rentenversicherung stellen. Selbst wer nicht schreiben und lesen kann, wird Rente bekommen.


okieh56  01.11.2019, 10:12

Richtig! Man kann auch einen Termin bei einer Beratungsstelle machen oder einen Versichertenberater/-ältesten bitten - die machen sogar Hausbesuche.

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