Ist nihilistisches Gedankengut speziell auch für "gesunde" Menschen gefährlich?

Es gibt Nihilisten, die die Zwecke der Mitmenschen nicht antasten, die also nicht Zwecke vernichten, aus praktischem Nihilismus, und deren Nihilismus nur die theoretische Erkenntnis ist, dass alle würdigen Zwecke irgendwie nichtig sind - und natürlich gibt es auch die praktischen Nihilisten, die die Vernichtung der Zwecke zum Programm machen.

Albert Camus war ein Held, und seine Erkenntnis gewiss nur theoretisch, aber konnte man während des Zweiten Weltkriegs überhaupt anders denken, und nicht erschüttert sein angesichts globaler Vernichtung ?

Selbst für Deutsche, die die Weltkriege nicht selbst miterlebt haben tut sich verstehensseitig ein Abgrund auf, der jeder Logik widerspricht.

Goethe meint: "Der Welt tut ein Positives not, daran sie sich aufrichten kann. Das Negative führt zu nichts, darauf kann man nichts aufbauen." Darum wettert er auch bei vielen Schriftstellern gegen deren "polemische Richtung". Und er hat ja Recht: selbst Diskussionen führen zu nichts, und besser spielt man mit Karten um Geld, als mit Worten ums Ansehen, sage ich immer. Aber freilich: verneinen ist leichter als verbessern, weshalb auch so manche Oppositionspartei sich zwar in die Regierung hinauf "polemisiert", dann aber stille steht und nicht weiter weiß. - Und freilich ist auch fettes Essen für Gesunde abträglich!

Was auch immer „nihilistisches GedankenGUT“ sein mag - es bleibt wohl ungefährlich, wenn man es wieder (äußerlich und innerlich) zur Seite legt.

Nein.

Gesunde Menschen sind eben keine totalen Egomanen. Sie verabscheuen deshalb nihilistische Welt- und Menschenbilder. Der Nihilismus ist eben selbst vollkommen sinnlos, also überflüssig.

Ich denke, es kommt darauf an, wie man mit dem Nihilismus umgeht, was für einen daraus folgt. Es gibt als Antwort auf den Nihilismus ja recht lebensbejahende Philosophien (z.B. die von Albert Camus, aber ich bin weiß Gott kein Philosophie -Experte).