Ist monogam sein okay?

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Natürlich ist monogam sein okay. Es geht ja darum, dass jede Person und jedes Paar die passende Beziehungsform für sich findet und sich wohl fühlt. Und wenn dies deine ist, ist es doch perfekt.

Weißt du, das Problem sind nicht Menschen, für die Monogamie die schönere Beziehungsform darstellt.
Das Problem ist, das wir in einer Gesellschaft leben, die Monogamie als Muss voraus setzt.

Das heißt halt, das viele Leute nie hinterfragen, was sie wirklich wollen - und was nur anerzogen ist.
Das heißt auch, das viele Leute gar nicht klar über ihre persönlichen Grenzen sprechen, weil sie glauben, ihre Grenzen seien universal gültig. ZB in Bezug auf "Wo fängt Fremdgehen an". So entstehen Beziehungskrisen, weil für die eine Person "Verschiedengeschlechtliche Freundschaften haben" bereits Fremdgehen ist, und für die andere Person eben nicht.

Man kann aber auch ethisch und überzeugt monogam leben.
ZB, indem du versuchst, deine Gefühle genauer zu verstehen in Bezug auf Eifersucht. Sodass du lernst, wann das Problem tatsächlich die Tat deiner Beziehungsperson ist, und wann deine Ängste, nicht gut genug zu sein.
Oder, indem du bewusst Unterhaltungen mit Beziehungspersonen führst darüber, was deine Grenzen und Ziele sind.
Oder, indem du diese klassische Beziehungsleiter von "Erst Dates, dann Sex, dann zusammen ziehen, dann Verlobung, dann Ehe, dann Kinder" hinterfragst. Dich damit auseinander setzt, ob das wirklich bei dir diese Reihenfolge sein muss, ob du wirklich alles davon haben willst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Warum fühlst du dich denn schlecht?

Du solltest deine Beziehungen genau so führen, wie es sich für dich richtig und gut anfühlt.

Wenns mit der Werteverschiebung in unserer Gesellschaft so weitergeht, wird der Tag kommen, an dem man monogame Menschen als Nazis beschimpft. Dann darfst du dich schlecht fühlen.