Was haltet ihr vom Begriff Ambiamorie?
Ich habe in einem Reddit-Forum den Gedanken aufgeschnappt, dass man die "Beziehungsorientierung" (Bezeichnung dieser Person) im Rahmen eines Spektrums betrachten könnte, genauso wie z. B. die Sexualität oder Geschlechtsidentität, wobei die Ambiamorie (ähnlich wie z. B. Bisexualität oder Nonbinarität) die Mitte ausmachen würde und sich die Monoamorie an einem Ende und die Polyamorie am anderen Ende befinden würde... Den Gedanken fand ich sehr interessant.
Findet ihr, dass der Begriff ambiamor eine Daseinsberechtigung hat? Würde es (für euch/für Menschen, die sich in der Bezeichnung wiederfinden bzw. die sowohl monoamore bzw. monogame als auch polyamore Beziehungen führen können/gesamtgesellschaftlich) ausreichen, nur von poly- und monoamoren/monogamen Beziehungen zu sprechen oder sollten Polyamorie, Monoamorie/Monogamie und Ambiamorie eher als eine Art der Orientierung betrachtet werden?
4 Antworten
Mal wieder unnötiger Mist für ganz spezielle Schneeflocken, die sich unbedingt eine klitzekleine spezielle Schublade stecken müssen. Damit sie dann in ihrem Onlineprofil beschreiben können wie unglaublich speziell sie sind.
Wann hört das endlich auf, dass sich jeder mit irgendeinem Quatsch bis ins kleinste Detail definieren muss? Entweder will ich mich durch die Welt vögeln oder halt nicht. Wenn man sich da nicht entscheiden kann, braucht man sicher nicht noch ein spezielles Wort und eine spezielle Schublade dafür. Früher hat man dazu einfach gesagt: Der/Die weiss nicht was er/sie will.
Ohjeee schon wieder so viele Schubladen... Nach der Definition ist jeder Mensch polyamor. Oder meinst du es gäbe Menschen, die meinen es gäbe nur eine einzige Person auf der Welt für sie? Nein. Fakt ist polyamor dreht sich in erster Linie drum, dass man gleichzeitig andere vögeln will oder sich ein Türchen dafür offen halten. Da brauchen wir nix mit LiEbE zu beschönigen.
Und es hat auch noch nie ein Mensch gesagt, dass man nur für immer das eine oder andere sein kann. Wenn man sein Leben nicht danach ausrichtet, sich in Schubladen zu stecken, weiß man eigentlich das jeder im Leben immer mal verschiedene Phasen durchläuft.
Monogame wollen in der Regel nur mit einer Person gleichzeitig zusammen sein. Kann sein, dass sie sich mal fremd verlieben, aber eine richtig tiefe Verbindung wie in einer Liebesbeziehung spüren sie wohl selten zur gleichen Zeit zu mehreren Personen. Es gibt z. B. polyamore Beziehungen, die aus drei, vier, (…) Leuten bestehen und die geschlossen sind, wo neue Menschen nicht willkommen sind, egal, ob für Sex oder für eine Beziehung. In dem Fall hält man sich auch nichts offen.
Deinen zweiten Absatz halte ich für eine legitime Meinung.
Das ist trotzdem rumgevögel. Man weiß nie wo die anderen noch rumUhren. Und Menschen die mit mehreren in einer "Beziehung" sind, sind wohl kaum die Mutter Theresa, wenn sich noch was anderes ergibt.
Als Ambiamorie wird eine fluidromantische Zwischenform von Monoamorie und Polyamorie bezeichnet. Ambiamore Menschen können je nach Situation, Umständen und Partner entweder nur eine Person lieben oder mehrere Personen lieben. Alternativ wird Ambiamorie auch als Beziehungsorientierung betrachtet, bei der man sowohl exklusive Beziehungen mit einer Person als auch mit mehreren Personen eingehen kann.
Ich finde den Begriff durchauss sinnvoll und gut.
Auch die Art und Weise, wie man eine Beziehung führt, existiert, genau wir die sexuelle Orientierung, auf einem Spektrum.
Ich habe vor einige Zeit diese Grafik gefunden, und da wird der Punkt "Beziehungsstruktur" eben auch aufgeführt. Der Begriff "Ambiamorie" würde also sehr gut passen.
Kannte den Begriff vorher nicht, aber ich finde, er hat durchaus eine Daseinsberechtigung, allein schon, weil es eben Menschen gibt, die genau solche Gefühle haben.
Niemand muss den Begriff für sich verwenden, aber er ist durchaus sinnvoll, wenn man über verschiedene Beziehungsmodelle und Gefühle spricht.
Der Begriff Polyamorie hat erstmal nichts damit zu tun, sich „durch die Welt vögeln“ zu wollen, sondern damit, mehrere Menschen zur gleichen Zeit lieben zu können. Es gibt natürlich poly Menschen, die sich sexuell im Laufe ihres Lebens mit sehr vielen Menschen ausleben und es gibt auch (seriell) monogame Menschen, die das ebenfalls tun (z. B. viele ONS/F+/Beziehungen etc.). „Der/die weiß nicht, was er/sie will“ wurde früher (und auch heute noch) oft genutzt, das ist richtig, aber wer sagt, dass wir uns nicht weiterentwickeln können? Schließlich ist es ja z. B. auch nicht so, dass man sich einfach nicht entscheiden kann, nur, weil man bi ist.