Ist meine Wut und Depression gerechtfertigt?


03.10.2024, 01:51

Man kann auch nichts unternehmen, ohne Gesundheit und Geld.

3 Antworten

Es ist verständlich, aber da wäre es wichtig eine Therapie zu machen. Wer das verweigert, sollte sich nicht beschweren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe einen bunten Blumenstrauß an psychischen Erkrankungen.

LordOfApathy 
Beitragsersteller
 03.10.2024, 01:53

Eine Therapie führt doch nicht dazu, dass ich plötzlich Möglichkeiten habe.

Loka95  03.10.2024, 11:06
@LordOfApathy

Meistens schon. Und wenn nicht, dann zumindest dazu, dass die unguten Gefühle verringert werden.

Loka95  03.10.2024, 19:52
@LordOfApathy

Und? Sind viele. Die Frage ist ob du das Bestmögliche draus machen willst oder ob du aufgeben möchtest. Deine Entscheidung, die kann dir niemand abnehmen.

Es ist fast unmöglich mit einer schweren Krankheit (neue) Freunde zu finden. Als das alte Schalentier (Krebs) bei mir festgestellt wurde, war ich auch total depressiv.

Alle bisherigen Freunde waren plötzlich nicht mehr erreichbar, niemand wollte mich besuchen. Ich war gehtechnisch auf meine nähere Umgebung beschränkt. Ein Kontakt nach dem anderen brach ab.

Mir kam es vor, als ob ich eine ansteckende Krankheit hätte, ich war früher bevor der Krebs kam, sehr erfolgreich und hatte eine hohe Position in der Firma. Durch die Bestrahlungen sind mir fast alle Haare ausgefallen, mir war ständig übel, schwindelig, hatte oft keinen Hunger, musste ständig irgendwelche Kapseln schlucken, wollte das Bett nicht mehr verlassen.

Nach zwei Monaten wurde ich vom neuen Personalchef mit div. Drohungen in die Firma beordert. Da wusste ich was kommen würde, mir war hündeübel, aber ich hatte auch eine Wut in mir, die ich fast nicht mehr kontrollieren konnte.

Die hat mir geholfen, mir alle Unverschämtheiten anzuhören, ohne auszurasten. Über 33 Jahre in der Firma, jetzt sollte ich also gehen.

Es wurde ein sofortige Arbeitsaufnahme zu 100 % incl Ruf + Einsatzbereitschaft gefordert, ein Einstieg nach dem Hamburger Modell wurde abgelehnt. Wenn ich die zuvor genannte Leistung nicht bringe, wäre ich im "alten" Job nicht mehr einsetzbar.

Durch meine verminderte Leistung, würde es auch im ganzen Unternehmen keinen anderen Job für mich geben. Mir wurde eine sehr hohe Abfindung angeboten.

Ich bin raus dem Meeting, dachte mir -> Du Drecksack, sagte: ich brauche ein Paar Tage und überlege es mir. Als ich im Auto saß, brach die Wut durch, ich "traktierte" mein Lenkrad und ließ meiner Wut freien Lauf. Danach war mir hundeübel.

Mir war klar, dort bekomme ich "keinen Fuss mehr auf die Erde". Zwei Tage später hatte ich den Typ angerufen und gepokert. Ich war zwar schwerbehindert, aber ich wusste aus der Vergangenheit, dem Teil des Betriebsrates kann ich nicht trauen. So schnell bekommt er mich nicht raus.

Ich hatte noch nie unter solch einem Druck von allen Seiten gestanden. Plötzlich machte es klick im Kopf und er war wieder da und hatte die Kontrolle übernommen -> der Soldat in mir, ich war früher einige Jahre bei der Luftwaffe..

Das Ergebniss: ich hatte eine mördermässig hohe Abfindung ausgehandelt..ständig hatte der Typ noch was draufgepackt.

Den Krebs habe ich erstmal besiegt. Ob er zurück kommt, ist mir egal. Ich gehe auch nicht zu den Nachsorgeuntersuchungen.

Neue Freunde habe ich nicht gefunden. Der Psychologe meinte -> wenn du echte Freundschaft willst, kauf dir einen Hund !

Habe ich getan, läuft doch super..

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ruza2808  03.10.2024, 06:50

Das hört sich ja furchtbar an. Erstmal Herzlichen Glückwunsch das du den Krebs erstmal besiegt hast, aber bitte geh zu den Nachuntersuchungen. Es darf dir nicht egal sein ob er zurück kommt. Du hast eine schwere Zeit durch gemacht. Nutze deine neue Lebenszeit. Das Leben wird dir noch schöne Momente schenken. Ich wünsche dir Alles Gute und Liebe. 😎

Lunalovegood988  03.10.2024, 05:56

Hat meine Mutter auch immer gesagt das mit dem Hund. Hat 100 % recht gehabt!

Gefühle haben immer ihre Berechtigung.

Eine Therapie kann helfen, in eine Akzeptanz zu kommen. Oder einen neuen Lebensentwurf für sich zu finden.