Ist Latein Oder Französisch leichter?
Hallo leute also dieses jahr muss ich wählen ob ich latein oder französisch lernen will .. Was meint ihr was leichter ist ?
10 Antworten
Also... Ich mache seit ca. 2,5 Jahren Französisch. Deshalb kann ich dir nur dahingehend genauere Angaben machen.
Französisch ist eigentlich nicht so extrem schwer, die Grammatik stimmt größtenteils mit Englisch überein.
Latein hat 6 Kasus, dafür muss man bei Latein aber nicht sprechen.
Die französische Orthographie ist gewöhnungsbedürftig, es ist eine Sprache mit vielen Polygraphen, z.B. eau für [o].
Doch Latein ist ein Fach, in dem man nicht viel mehr macht als übersetzen und eventuell ab und zu ein bisschen neue Grammatik. Das ist auf Dauer möglicherweise recht langweilig.
Den Französischunterricht kann man hingegen etwas abwechslungsreicher gestalten. Man könnte z.B. Lieder hören und lesen, sie bestenfalls auch verstehen. Man lernt, wie man alltägliche bzw. nützliche Dinge anfertigt, z.B. ein Bewerbungsschreiben oder einen ganz normalen Brief.
Latein ist jedoch gut geeignet, wenn es darum geht, sich die späteren Fremdwörter abzuleiten.
Wenn du aber in Französisch richtig gut bist, kannst du das sicher auch mit Französisch. Man kann sogar die beiden
Sprachen voneinander ableiten: Lat. deus ist z.B. Gott. Das lässt sich ableiten von frz. dieu (von adieu).
Die Sprache der Römer ist heutzutage aber nur im Vatikan anzutreffen.
Die französische Sprache kann man dagegen in vielen Ländern anwenden, sie ist neben Englisch die einzige Sprache, die auf allen Kontinenten vertreten ist. Bsp.: Frankreich, Elfenbeinküste, Französisch-Guyana. r noch die Sprache der Vatikaner. Latein taucht heutzutage kaum mehr im Alltag auf. Bestenfalls, wenn man Biologe wird und solchen Gruselworten wie ursus maritimus begegnen will.
Neben dem hat Latein den Vorteil, sich keiner Akzente zu bedienen.
Allerdings hat Französisch mit zwei Genera eines weniger als Latein - nur Maskulinum und Femininum.
Latein sollte man jedoch vorziehen, wenn man sich für Geschichte interessiert. Außerdem ist es unentbehrlich für das Studium für Theologie, Geschichte und alle europäischen Sprachen.
Doch Französisch ist eine lebendige Sprache. Es gibt Dialekte oder auch Spielsprachen wie das Verlan. Man lernt in der Schule auch die Umgangssprache.
Man liest im Lateinunterricht eigentlich nur Cäsars Briefe usw.
Durch Französisch kann man aber sogar Bücher wie Le Second Souffle, Le Petit Prince etc. lesen. Wenn man gut ist, kann man sogar die Zeitung auf Französisch lesen.
Doch ein ganz großer Nachteil ist die Grammatik des Französischen. Es gibt zwei verschiedene Arten des Konjunktivs. Der eine entspricht dem deutschen, der andere ist der Subjunktiv. Mit ihm drückt man starke Zweifel aus, oder man verwendet ihn, um zu sagen, was man subjektiv empfindet. Außerdem gibt es bestimmte Konjunktionen, die ihn erfordern. Das zu lernen ist wahrscheinlich erstmal schwer. Aber das kommt auch erst in der 10. Klasse, also im 3. Jahr.
Alles in allem ist und bleibt es deine Entscheidung, welche Sprache du wählst. Ich persönlich mag Französisch, es gibt aber auch viele, die es nicht mögen - und durch ihre Einstellung auch nicht können. Es kommt also auch auf die Lerneinstellung an.
Ich hab beides in der Schule, Französisch als erste Fremdsprache, Latein als zweite und Englisch als dritte. Ich mag Latein wesentlich lieber: man muss sich nicht mit anderen unterhalten, die Grammatik ist logisch und wenn man alle Abläufe verinnerlicht hat, fällt das Übersetzen leicht, Mich interessiert auch die Geschichte sehr, ich mag es, zu wissen, woher Worte herkommen (auch Alltagsworte, nicht unbedingt Fachsprache).
Was alles nicht heißt, dass ich in Französisch schlechter bin, ich bin in beidem gleich gut, aber müsste ich ein Fach abwählen, wäre es sofort Französisch.
Latein soll schwerer sein. Ein Vorteil ist, dass es eine tote Sprache ist, die man als Schüler nicht weiter "töten" kann.
Tot ja, allerdings lassen sich viele Bezüge zu anderen romanischen Sprachen herstellen. So hat mir der Lateinunterricht unheimlich beim Erlernen von Spanisch geholfen.
Französisch ist zwar insgesamt leichter, aber bei Latein musst du nur übersetzen. Auch das Interpretieren war weniger. Aussprache ist bei Latein einfach.
Französisch ist so gesehen leichter, auch, weil es aktiv auf der Erde gesprochen wird. Jedoch brauchst Du in einigen "Jobs" Latein zum studieren.
In nicht sehr vielen. Für Medizin ist das Latinum schon einmal nicht vorgeschrieben. Das ist aber ein Mythos, der nicht auszurotten ist.
Wenn man Theologie studiert braucht man es, aber selbst da kann man es an der Uni noch nachholen.
Man braucht Latein als Historiker, Theologe und Sprachenlehrer. Egal, welche (europäische) Sprache. Finde ich persönlich sehr blöd, weil ich vielleicht Französischlehrer werden will, dafür aber Latein können müsste. Im Übrigen ist der Kurs an der Uni immer nur ein Crashkurs, nur ein Monat für eine Sprache. Wenn man das dann nicht rafft, hat man ganz einfach Pech gehabt.
Du empfindest es demnach als "Töten" der Sprache, wenn ein Französischlernender Fehler macht, von mir aus auch immer wieder? Da kann ich echt nur den Kopf schütteln.