Ist es wirklich rassistisch, so zu denken?
Also ich muss sagen, dass mir die Herkunft der Personen, mit denen ich zu tun habe, aber auch die von einer Partnerin, sehr wichtig ist. Ja ich habe bspw. lieber mit Deutschen oder Nordeuropäern zu tun und stehe auch einfach mehr auf Frauen mit hellem Hauttyp, und blauen Augen.
Bei herrscht in der Tat ein sehr pauschalisiertes Denken. Bspw. mag ich osteuropäische Frauen nicht und auch viele aus dem Südländischen Raum lehen ich ab, auch wegen dem extremen Temperament.
Ich glaube schon ein wenig daran, dass etwas mehr "Homogenität" unter meinem Freundeskreis wichtig ist, und nur wenig aus dem Süden, Osten oder aus Afrika. Bzw. mag ich halt mehr mit Landsleuten, und eben welchen aus dem Norden, oder auch noch Briten zu tun habe. Ich finde auch, dass diese mit uns Deutschen mehr "verwandt" sind. Ich behandle jetzt Schwarze bspw. nicht schlecht, aber für mich zählen Leute aus dem Norden irgendwie "mehr" keine Ahnung, wie es es sagen soll. Ich glaube auch an bisschen ans "Volk", also an den Begriff.
Ist das wirklich rassistisch, so zu denken? Oder ist es legitim? Gehts euch vlt. manchmal genauso? Bitte möglichst sachliche Antworten hierzu?
12 Antworten
So lange du nicht vor hast, eine gewisse Gruppe vom Planeten zu fegen, sehe ich persönlich kein Problem darin.
Ich bin zwar hier geboren, aber meine Eltern sind nicht deutsch. Meine gesamte Familie eigentlich nicht- außer mein Ehemann. Das liegt daran, dass ich genauso meine Vorlieben habe, wie du. Ich mag Deutsche. Ich liebe Deutschland. Und ich habe zu 95% nur deutsche Freunde ( wie mir gerade auffällt ).
Die anderen 5% sind Türken und Jugos. Diese bleiben auch lieber unter ihresgleichen ( Türken bevorzugen Türken usw. ).
Wenn es danach gehen würde, sind wir alle wohl etwas rassistisch. Ist mir egal.
So meine Meinung.
Stimme dir vollkommen zu. Ich kenne NIEMANDEN, der nicht irgendetwas negatives zu irgendeiner Nation zu sagen hat. Und da fängt Rassismus wohl schon an :D Ich lehne z.B. viele Amis ab, da sie auf mich nicht besonders intelligent und oberflächlich wirken. Dabei ist mein Vater auch Ami. Trotzdem will ich keine in meinem Freundeskreis. Hachja…so ists halt.
Es gibt auch oft das Phänomen vom sog. "Ausnahme-Rassismus". Das bedeutet, dass man auch vereinzelt Freunde aus bestimmten Ländern hat, die man eigentlich nicht so mag. Oder man eben wie jetzt bei deinem Fall manche ablehnt, obwohl man sogar in der Familie manche von dort hat. Weil genau das trifft auch auf einen Kumpel von mir zu. Sein Vater ist Spanier. Doch er und auch sein Vater sind auch der Meinung, viele Spanier seinen beispielweise "Arrogant" und sie daher auch nur mit wenigen Spaniern zu tun haben. Daran hat mich dein Beispiel direkt erinnert.
Da hast du recht :) Die Leute wären z.B. schockiert, wenn die wüssten, was meine türkischen Freunde über Türken sagen. Als Deutsche würdest dafür angezeigt werden haha 😂 Da muss sogar ich schlucken, wenn ich sowas höre. Aber ja- genau das ist damit gemeint. Ich belächle die Beleidigung „du Nazi, Rassist usw.“ mir gegenüber. Ich wäre nämlich eine der ersten gewesen, die damals in die Dusche geschoben worden wäre. Sorry.
Ein Widerspruch in sich. Es wird so oft unwillkürlich mit diesem Begriff um sich geworfen, dass dieser die Ernsthaftigkeit verloren hat. Und daran sind nicht die Nazis schuld.
Solange du alle Leute, egal welche Herkunft sie haben, fair behandelst. Ihnen auch hilfst, wenn sie Hilfe benötigen, dann ist das kein Rassismus.
Du umgibst dich einfach im Freundeskreis lieber mit Nordeuropäern, da sie dir vom Temperament her mehr entsprechen. Sprich du mit ihnen besser klar kommst.
Es gibt ja auch Nordeuropäer die mehr auf südländische Menschen stehen und weniger mit Nordländern anfangen können. Das darf doch sein.
Grad so wie man nicht mit jedem Klassenkameraden oder Arbeitskollegen gleich gut auskommt. Solange man die nicht mobbt, ist das okay. Man muss einfach fair bleiben, das ist alles.
Also ich mobbe niemand. Aber ich muss zugeben, ich würde schon eher einem Landsmann in der Not helfen, als einem Ausländer. Wobei ich das jetzt nicht so abwegig finde. Bspw würde ich einem armen Rentner lieber unterstützen als ein Migrant.
Du würdest nicht schauen, wer akuter Hilfe benötigt?
Sagen wir mal ein Migrant wäre bei einem Unfall so schwer verletzt, dass er ohne deine Erstversorgung sterben würde, während der Rentner es locker überlebt, bis der Rettungswagen vor Ort ist.
Dann hilft man doch dem zuerst, der diesen Einsatz dringender braucht...oder etwa nicht?
Grad so steht man jemandem zur Seite, der angerempelt, gepöbelt wird von einer Gruppe, egal welche Hautfarbe er hat. Es ist doch einfach ein Mensch in Not und dem steht man zur Seite.
Mache ich jedenfalls so....habe da auch als Frau mit 64 Jahren kein Problem damit...mir wurde noch nie ein Haar nur gekrümmt. Ist mir egal, ob es sich um eine junge Frau oder Mann handelt und welche Nationalität wer hat.
Einfach kein Unterschied, es geht nur darum, jemanden da raus zu holen, beizustehen.
Ja, natürlich würde ich dann dem Migrant helfen. Aber wenn beide eben gleich in Gefahr sind, wäre es vlt. was anderes. Abgesehen davon kann man in so einer Situation auch oftmals schwer abschätzen, wer dies "locker überlebt".
Mir ging es bei dem Beispiel auch eher um Sozialleistungen vom Staat und weil mir Rentner mit 600-700 Euro im Monat eben sehr Leid tun. Sowas finde ich eben schlimm, wenn im reichsten Land der EU so etwas geschieht. Jeder, egal ob Putzfrau oder Ingenieur sollte eine Rente bekommen, von der er gut leben kann. Vor allem in Deutschland. Und genau hier würde ich bspw. lieber Geld für Rentner ausgeben und diese somit unterstützen, wenn ich Politiker wäre. Diese sind mir in dem Aspekt eben "wichtiger" als dann der Migrant. Natürlich kommt das Geld für Migration aus einem anderen Topf, das ist mir bewusst. Dennoch würde ich dieses eher diesen geben, die hier 40 Jahre oder mehr gearbeitet haben.
Ich bin selbst Rentnerin...weisst du, es gibt hüben wie drüben faule Eier. Ich war Chauffeur, zog drei Kinder gross und hatte die Möglichkeit, dass ich nun im Alter, nicht jeden Rappen umdrehen muss..
Das hat nichts mit meiner Nationalität zu tun, sondern der Bildung die ich genoss, rechnen gelernt zu haben, wofür ich dankbar bin und eben auch heute noch gut durchs Leben komme...denn ich sorgte für mich vor, statt das Geld einfach zu verprassen, sondern es gut anzulegen.
Ja, ich arbeitete in der Tat 50 Jahre, aber bin zufrieden...nixt da, arme Rentnerin...hatte ich ja genügend Zeit, dieses Kind selbst zu schaukeln. Startkapital ja, in Form von Schule etc....nur dann läufst du doch selbst, der Staat ist mir nichts mehr schuldig...warum auch?
Das rassistische an deiner Denkweise ist, dass du annimmst, gewisse Persönlichkeitsmerkmale hätten mehr mit der Herkunft und Hautfarbe eines Menschen zu tun, als mit seiner Erziehung, seiner Kultur oder seinem sozialen Umfeld.
Bereits zur Kaiserzeit hat man festgestellt, dass man aus "Wilden", sofern man sie aus ihrem Umfeld heraus holt und sie an einem europäischen Fürstenhof unterrichtet, genauso "zivilisierte" und wohl artikulierte Menschen formen kann.
In der heutigen Zeit, wo Menschen aller Hautfarben und Ethnien quer über den ganzen Globus übersiedeln für Studium, Beruf oder die Liebe, kann man erst recht nicht sagen, dass einem ein Mensch bloß aufgrund seiner "Rasse" automatisch ähnlicher ist.
Außerdem wirfst du verschiedene Dinge in einen Topf. Das erste was du beschreibst, sind Vorlieben beim Aussehen. Diese sind niemals rassistisch.
Man sucht sich ja nicht aus, zu wem man sich sexuell hingezogen fühlt.
Dass du Osteuropäer und Südländer ablehnst, ist, wie du selbst erkannt hast, pauschalisierend. Denn du kennst ganz sicher nicht jeden Menschen von dort persönlich. Du hast dir also eine einseitige Meinung gebildet, basierend auf dem, was du glaubst, über "diese Art Menschen" zu wissen. Die Infos stammen meist aus den Medien, sind also nicht einmal selbst überprüft.
Darum ist das beste Mittel gegen Rassismus auch, sich tatsächlich mit einzelnen Menschen aus diesem fremden Kulturkreis zu unterhalten.
Dann würdest auch du erkennen, dass du großteils Vorurteilen aufgesessen bist.
In meinem Mehrparteienhaus sind es die türkischen Nachbarn, die mir die Türe aufhalten, wenn ich mit vollen Einkaufstaschen daher komme. Der Österreicher lässt sie stets vor meiner Nase ins Schloss fallen. Ja stell dir vor, unlängst fuhr ich sogar mit einem aus Tschetschenien stammenden Taxifahrer und er unterhielt sich mit mir darüber, wie traurig er es findet, dass auf der Welt nur noch Gewalt und Hass zu regieren scheinen. Dass Leute, die vor Krieg und Terror flüchten, hierzulande Straftaten begehen, könne er nicht begreifen, meinte er, und würde ein schlechtes Licht auf alle Menschen fremdländischer Herkunft werfen.
Danke für deine ausführliche Antwort.
Bzgl. Türken habe ich leider in der Fragestellung vergessen zu erwähnen, dass ich diese sogar sehr schätze. Mit Menschen muslimischen Glaubens habe ich sogar an sich keine Probleme. Ich schätze diese Leute auch teils wegen der Religion, weil sie noch recht traditionell nach ihrer Religion leben und auch einen gewisen Nationalstolz oftmals besitzen. Mit diesen habe ich eig. nur gute Erfahrungen und wirken auch mich sehr respektvoll. Mit Osteuropa meinte ich bspw. eher welche aus Russland oder manche aus Polen. Vlt. habe ich auch zufällig einfach eher schlechte Erfahrung gemacht.
Viele dieser schlechten Erfahrungen beruhen halt auch auf Mißverständnissen oder einfach den generellen kulturellen Unterschieden, die man nicht leugnen kann. Ich bekomme auch immer einen Zorn, wenn Leute lauthals in der Öffentlichkeit telefonieren und oftmals sind das Leute aus einem bestimmten Kulturkreis. Aber die meinen das nichtmal böse und sind auch nicht aggressiv. Das sind sie einfach nicht anders gewöhnt und daraus sollte man ihnen nun nicht wirklich keinen Strick drehen. Aber ich denke, wenn ich so lese, was du schreibst, dass du kein Rassist bist, sondern dass du einfach gerne ein etwas anderes Verhältnis von Fremden zu Einheimischen in Deutschland hättest. So wie ich übrigens auch. Ich finde, eine Gesellschaft sollte nur soviel Zuzug ermöglichen, dass die Kultur des Landes erhalten bleibt und dieser Punkt ist bei uns leider in Großstädten vielfach überschritten worden. Sich mehr von der eigenen Kultur zu wünschen ist nicht rassistisch, meiner Meinung nach, sondern sollte jedem Menschen zustehen.
Nein. Man hat einfach Vorlieben und muss nicht zwangsweise die Abneigungen zu Vorlieben umdeuten.
Nach mehreren Versuchen, Fische zu essen, merkt man, dass man eben diesen Geschmack nicht mag. Man gibt auf und bleibt bei Fleisch und Gemüse. Natürlich hat man längst nicht alle Sorten Fisch probiert, aber man will auch keine weiteren Versuche machen.
So wird man denn als Fischrassist abgestempelt.
Nein, mir geht es nicht so - Gott sei Dank.
Für mich sind alle Menschen gleich. Ich suche mir Freunde und Bekannte danach aus, wie sympathisch sie mir sind, welche Interessen wir teilen. Woher jemand kommt und wie er aussieht, hat niemals eine Rolle gespielt.
Ich glaube auch, dass in vielen von uns irgendwo ein "kleiner Rassist" steckt, man will es nur nicht zugeben. Jeder hat irgendwo seine Urteile gegenüber Nationen und lehnt manche ab, oder zumindest vielen.