Ist es wichtig ob man evangelisch oder katholisch ist?

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In der Praxis machen es viele Menschen wie Du. Konfessionsverbindende Paare gehen oft mal hierhin und mal dorthin. Nur bei der Erziehung von Kindern wäre eine klare Linie sinnvoll, da Katholiken die Erstkommunion und Firmung kennen, die Evangelischen nur die Konfirmation.

Wir haben auch evangelische Christen, die in unserer katholischen Pfarrei ehrenamtlich engagiert sind und umgekehrt, im Nachbarort mit der evangelischen Kirche sind Katholiken aktiv.

Wir nutzen beiden Kirche "simultan", also in unserer katholischen Kirche finden auch evangelische Gottesdienste statt und wir sind dort bei denen zu Gast.

Für "den da oben" ist es sicherlich unwichtig. Wir Menschen haben für die Trennung gesorgt. Solange Dir der Glaube an Jesus wichtig ist, ist der Rest ziemlich egal.


Egal ob katholisch oder evangelisch, das Christ sein hängt von der Beziehung zu Gott/Jesus ab.

Die Taufe oder Erstkommunion bringen gar nichts, wenn nicht der Glaube dahinter steht. Gemäss Bibel kommt zuerst die Lebensumkehr und dann die Taufe.

1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte. Reue über die Sünden haben.

2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.

3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.

4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.

Die Lebensumkehr wird mit der öffentlichen Taufe bestätigt. 

Da machte sich Johannes auf den Weg und zog durch das ganze Gebiet am Jordan. Überall forderte er die Leute auf: »Kehrt um zu Gott und lasst euch von mir taufen! Dann wird er euch eure Sünden vergeben.« Lukas 3,3
…denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10
 Gott hat seinen Knecht Jesus zu euch geschickt und bietet euch damit das Heil an. Er wird euch segnen, wenn ihr umkehrt und euer Leben ändert. Apostel 3,26
 20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall aber ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20
 Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3,16

https://www.youtube.com/watch?v=oo7dnT2iDig

Ist es wichtig ob man evangelisch oder katholisch ist?

Es ist nicht heilsentscheidend, wenn du das mit "wichtig" meinst. Heutzutage kann man da durchaus einfach hingehen wo man möchte, die Idee der Konfessionskirchen stirbt immer mehr aus (was ich eher positiv sehe).

dann kommen wir eigentlich kaum auf Widersprüche.

Die gibt es auch kaum noch, da hat sich auf katholischer Seite in den letzten 60 Jahren viel getan.

Mir ist es jedenfalls wichtig, wahrscheinlich deshalb, weil ich die zig Unterschiede kenne zwischen beiden Konfessionen, die seit der Reformation bestehen. Deshalb suche ich kein Wischiwaschi, ein wenig katholisch, ein wenig evangelisch - alles Durcheinander -alles ist gleich gut. Nein, das ist es nicht !

Ich bin Katholikin und will es durch und durch sein und bleiben. Ich suche keine Gleichmacherei, sondern die Wahrheit, die nur in der Kirche liegen kann, die Christus selbst gegründet hat.

Jesus Christus hat e i n e Kirche gegründet auf dem Fundament der Apostel mit Petrus als obersten Hirten. Deshalb hält die Kirche am Petrusamt (Papst) fest, während sich Luther in der Reformation davon gelöst hat.

Christus hat seiner Kirche den Beistand des Hl. Geistes versprochen, was die festgelegten Glaubensaussagen (Dogmen) unfehlbar macht. Sie wurden durch die Jahrhunderte unverfälscht bewahrt. In der ev. Kirche gibt es das nicht, außer dem Glauben an den dreieinigen Gott, das Erlösungswerk Jesu Christi und das ewige Leben haben wir nichts gemeinsam.

Weiterhin hat Jesus Christus sich als Herr Seiner Kirche bezeichnet, in deren Pilgerkleid er durch die Zeit schreitet und er hat ihr den Bestand bis zum Ende der Welt zugesichert. So besteht sie seit 2000 Jahren mit dem Lehramt als Bollwerk gegen jeglichen Zeitgeist und wendet sich gegen jegliche Irrlehre, die der Wahrheit der Glaubensaussagen widersprechen.

Die Reformation hat deshalb die kath. Kirche nicht auslöschen können, wohl aber ihre Einheit zerstört. Die ev. Kirche teilte sich im Laufe der Zeit - bis heute - weiter auf in luth. Landeskirchen, in ev.-ref. Kirchen, die sich auf Calvin berufen und auf weltweit tausende von Freikirchen, die sich auf Zwingli berufen und eigene Bibelauslegungen mit verschiedenen Glaubensvorstellungen haben. Alle sind zusammengefasst unter dem Sammelbegriff des Protestantismus. In welche Kirche gehst du also, wenn du eine ev. Kirche aufsuchst - weißt du es ?

Katholiken und Orthodoxe berufen sich auf 7 Sakramente, in denen Jesus Christus wirken will, das sind Taufe, Bußsakrament, Abendmahl/Kommunion, Firmung, Krankensalbung, Priesterweihe, Ehesakrament. Protestanten haben nur 2 Sakramente (Taufe, Abendmahl) und Freikirchen lehnen sie ganz ab. Katholiken kennen das Priesteramt, das schon im AT bestanden hat und von Jesus Christus eingesetzt und mit Vollmachten versehen wurde - zum Beispiel Sünden zu vergeben - wie es im Bußsakrament geschieht oder durch die Vollmacht der Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi. Du gehst in der kath. Kirche zur Kommunion, das kannst du in einer ev. Kirche nicht. Im Abendmahl der Protestanten vollzieht sich keine Wandlung in Leib und Blut Christi, erstens, weil sie eine andere Glaubensauffassung haben und zweitens, weil die ev. Pastoren keine Weihe haben und deshalb auch keine Vollmacht, die Wandlung zu vollziehen. Die Freikirchen sehen das Abendmahl nur als Gedächtnisfeier.

Auch kennen Evangelische kein Bußsakrament. Katholiken müssen vor dem Empfang der Kommunion das Bußsakrament empfangen, wenn sie schwer gesündigt haben. Protestanten müssen das nicht und haben zusätzlich keinen Unterschied zwischen sog. lässlichen Sünden und schweren Sünden bis zu Todsünden. Für sie ist Sünde immer gleich schlimm. Das ist wenig einleuchtend, denn dann wäre eine Notlüge einem Mord gleichzustellen.

Weiterhin besteht ein grundlegender Unterschied im Glauben der ev. Rechtfertigungslehre durch den Glauben und der Glaubensaussage der Katholiken, wonach der Glaube allein nicht rettet, sondern die Werke, die damit verbunden sein müssen. Der Glaube ohne Werke ist tot. Weil nur der Glaube rettet, kennen Protestanten auch keine Reinigung nach dem Tod. Die Vorstellung, jeder käme nach dem Tod in den Himmel allein durch die Gnade Gottes, egal, was man getan hat und allenfalls bei Ablehnung Gottes in die Hölle, widerspricht dem natürlichen Empfinden von der Heiligkeit Gottes und der Sündhaftigkeit von Menschen. Der Läuterungsort ist in der Bibel einige Male angedeutet und entspricht auch der Vernunft, dass jede Tat auch Folgen hat, für die man büßen muss - das ist auf Erden auch so. Von daher ist die Lehre von den "letzten Dingen" zwischen Katholiken und Protestanten unterschiedlich.

Ein großer Unterschied besteht zudem in der Auffassung der Protestanten über die göttliche Offenbarung. Sie meinen, allein die Bibel müsse befolgt werden - wobei die zig Freikirchen die gleiche Bibel verschieden auslegen. Das zeigt schon, was eine Selbstauslegung der Bibelstellen für Folgen hat. Die kath. Kirche hat aus gutem Grund ein Lehramt, dem Christus durch den Hl. Geist Unfehlbarkeit in verbindlichen Glaubensaussagen zugesichert hat.

Weiterhin orientieren sich Katholiken nicht nur an der Bibel. Sie kennen nämlich nicht nur die schriftliche, sondern auch die mündliche Überlieferung und die Tradition. Deshalb ist das Sola Scriptura von Luther zu verwerfen.

Es gibt noch viele andere Unterschiede, teils sind sie aus der Tradition der ersten Christen erklärbar, die Katholiken bewahrt haben und die Protestanten ja ablehnen.


Orientiere dich an der Bibel. Sie ist das Wort Gottes an uns. Und sogar Jesus selbst wird als das Wort Gottes bezeichnet. Und Gott schuf die Welt ja durch sein Wort:

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Und das Wort wurde Fleisch (Mensch=Jesus) und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Einzigartigen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“

‭‭Johannes‬ ‭1‬:‭1‬, ‭14‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/jhn.1.1-14.SCH2000

„Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen; dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft; er hat sich, nachdem er die Reinigung von unseren Sünden durch sich selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.“

‭‭Hebräerbrief‬ ‭1‬:‭1‬-‭3‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/heb.1.1-3.SCH2000