Ist es Vernachlässigung wenn Eltern nie mit ihren Kindern spielen?
Eine bekannte von mir hat eine 4 jährige Tochter und sie hat mir und einer meiner Freundinnen erzählt dass ihre Tochter immer jammert weil sie nie mit ihr spielt.
Sie meinte sie hat das einfach null Lust dazu und dass sie ihre Mutter ist und nicht ihre Spielkameradin uns spielen könne sie mit ihren Kindergarten Freunden aber nicht mit ihr. Sie ist als Mutter nicht für die Bespaßung der Kinder zuständig.
Sie meinte dass sie nie mit ihrer Tochter spielt und es auch nie tun wird weil sie da einfach keine Lust hat daruf.
Meine Freundin meinte dann dies sei Vernachlässigung.
Stimmt das?
Wie seht ihr das, ist es Vernachlässigung wenn man mit seinen Kindern nicht spielt. Weil irgendwie hat sie ja Recht dass mit den Freunden, da hätte sie ja auch eventuell mehr Spaß daran wenn die im gleichen Alter sind, nicht so wie ihre Eltern.
Ich habe selber keine Kinder und keine Ahnung davon darum frag ich.
7 Antworten
Vernachlässigung ist etwas hart ausgedrückt, aber es ist jedenfalls nicht OK. Eltern sollten mit ihren Kindern spielen. Das macht ja auch Spaß und man bringt sich selbst um einen schönen, wichtigen Teil des Elternseins.
Das ist ehrlich gesagt keine sehr erwachsene Einstellung. Das klingt als wäre es ihr peinlich. Man kann das Spiel mit kleinen Kindern so gestalten, dass es fördert und erzieht – dann ist es für das Elternteil ebenfalls interessant. Man kann sich aber auch einfach mal erlauben, selbst wieder in den Kosmos eines Kindes einzutauchen. Das bereichert sehr, wenn man sich drauf einlässt.
Ja sie ist auch einfach überfordert glaub ich sie sagt auch immer wieder obwohl das Kind schon 4 Jahre ist dass sie noch gar nicht bereit ist Mutter zu sein. Sie war auch ungewollt schwanger
Klingt für mich sehr danach. Ich hoffe, sie findet in ihre Rolle. Für Kinder ist es unheimlich wichtig, dass sich ihre Eltern mit ihnen beschäftigen – spielen ist da die einzige Zeit, die nicht irgendeinem Zweck gewidmet ist. Da begegnet man sich auf Augenhöhe. Hat deine Freundin andere junge Eltern, mit denen sie sich austauschen kann?
Eigentlich nicht, nein. Ich hab nur die Erfahrung gemacht, dass Mütter sich oft gesellschaftlich isoliert fühlen, weil der Kontakt zu vielen Freunden abreißt. Kinder beanspruchen ja viel Zeit. Wenn sie aber gleichaltrige Mütter zum Austausch hat, sollte das ja nicht so das Thema sein.
Vernachlässigung zwar nicht.... wenn alle anderen Bedürfnisse im normalen Rahmen erfüllt werden, Sozialkontakt möglich ist zwischen Mutter und Kind, auf andere Weise dem Kind Liebe gezeigt wird.
Aber es ist schade... denn das gemeinsame Spiel mit dem Elternteil (oder anderem Haushaltsmitglied) ist eben auch in gewisser Weise nötig.
Ab wann geht ein Kind in den Kindergarten? Je nachdem gibts den U3 Bereich (Kinder bis zum dritten Lebensjahr) und den Ü3 Bereich (ab 3 Jahre bis zur Einschulung). Natürlich hat ein Kind dort Spielkameraden zum Spielen.... aber daheim möchte ein Kind ja auch spielen. An den Wochenenden, in den Ferien, am Morgen vor dem Kindergarten, am Nachmittag nach dem Kindergarten.
Wenn die Mutter kein großes Interesse hat als Spielpartner herzuhalten daheim, sollte sie nach Ausweichmöglichkeiten suchen. Babysitter, Spieltreffen vereinbaren beispielsweise.
Enthält man sich dem Spielgeschehen bewusst, verpasst man so einiges. Zum einen könnte man im gemeinsamen Spiel erkennen "Wo sind die aktuellen Stärken des Kindes, wo gibts Defizite" zum anderen könnte man bestehende noch nicht bekannte Problematiken erkennen (beispielsweise wenn das Kind mitten im Spiel erlebte Alltagsszenen nachspielt/ Sorgenerregende Situationen nachspielt (Eltern streiten, Personen prügeln sich, die kindliche Spielfigur wird beschimpft, eine Figur wird erpresst.... etc). Also Beobachtungen, die einem helfen könnten dem Kind zu helfen.
Sicher, man hat nicht immer Zeit dafür.... und mitunter auch keine Lust. Es ist auch okay beispielsweise malen oder basteln oder draußen zusammen etwas spielen zu mögen.... aber "so tun als ob-Spiele" nicht zu mögen. Nicht mal Kinder mögen alles gleichermaßen gerne.
Allerdings möchte man das eigene Kind doch auch in den Interessen des Kindes stärken, oder nicht?
Mein jüngster Nachwuchs hat bereits im Kindergarten nicht nur mit Lego gebaut, sondern mit Hilfe der Legofiguren Spielszenarien erfunden. Für die jeweiligen Szenarien benötigten Bauten (Tische, Stühle, Kunstwerke, Betten, Häuser etc pp) wurden dann eben parallel dazu gebaut. War auch nicht immer mein Fall, aber in dem Fall war dieses Kind dann gleichzeitig Erfinder, Spielleiter, Souffleur.
Ich schätze die Erinnerungen an solche Momente sehr.
Das ist traurig. Und es wird der Entwicklung des Kindes nicht förderlich sein.
Und mit Gruß an die Mutter, wenn man mit Kindern so umgeht, schafft man sich auch große Probleme für die Zukunft. Spätestens in der Pubertät wird so ein Kind "frei drehen", weil es in dieser besonders schweren Phase noch weniger innere Sicherheit haben wird, als andere Jugendliche, für die das auch schon anstrengend ist.
Das kann dann von Agressivität über Resignation, unsoziales Verhalten usw. verschiedenste Ausmaße annehmen.
Spielen soll eigentlich etwas Schönes sein, wer nicht mit seinem 4 jährigen Kind spielen möchte, hat wahrscheinlich selbst größere Probleme, womöglich auch schon lange zuvor, durch die eigenen Eltern, gehabt.
Ja, ist es.
Im spiel lernen die Kinder verschiedene Dinge wie sozialen Umgang, mit Frust umzugehen (wenn man beispielsweise verliert), Geschicklichkeit usw
Ich kriege einen Hals, wenn ich sowas höre
Aber geht das nicht auch mit gleichaltrigen ihren Kindergarten Freunden?
Nicht alles. Gleichaltrige verhalten sich untereinander doch ganz anders
Ok.Ja sie ist auch einfach überfordert glaub ich sie sagt auch immer wieder obwohl das Kind schon 4 Jahre ist dass sie noch gar nicht bereit ist Mutter zu sein. Sie war auch ungewollt schwanger
Dann soll sie sich eine Familienhilfe über das Jugendamt organisieren. Das ist nichts schlimmes, unterstützt aber in vielen Dingen. Wie auch spielen und dergleichen. Das Verhalten ist herzlos.
Die Frage könnte auch sein, was genau andere Eltern mit ihren Kindern spielen. ZB ich kann nicht mehr gut spielen, zb mit Legomännchen oder Playmobil. Es fällt mir kaum eine Geschichte ein, und wenn würde ich möglicherweise lieber andere Dinge nachspielen. Ich kann das teils schon noch, aber ich lebe praktisch das Spiel meiner Kindheit real. Ich bin zu sehr in der Realität ( der Erwachsenen)? Und meine Themen sind Erwachsenenthemen. Vielleicht ist das egoistisch? Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, so habe ich tatsächlich mit anderen Kindern gespielt, was man als Kind eben miteinander spielt. Meine Eltern haben vorgelesen, Gesellschaftsspiele gemacht, Kassetten angeschafft, Schallplatten angemacht, gebastelt, Zeichnenschule, gehandwerkt und Handwerken lassen, Gesellschaftsspiele, Spielzeug beschafft, aufgeräumt und geputzt, Schaukel im Haus aufgehängt. Riesigen Sandkasten gebaut, nochmal Schaukel aufgestellt. Holzbausteine selbst gemacht? Seilbahn gebaut, auf tolle Spielplätze gebracht, ins Theater und Kino gegangen, Feste gefeiert, Kochen etwas beigebracht, zum Sport gebracht, zu anderen Kindern gebracht oder Kinder eingeladen. Fahrräder und so weiter beschafft, Fahrrad fahren beigebracht, Schwimmen beigebracht. Im Garten rumlaufen, spielen und helfen lassen. Flugzeug gebastelt. Zum Sport gebracht, Haushälterische Dinge angelernt, Eis im Supermarkt gekauft, in Restaurant gegangen, Verwandte besucht, Bücher angeschleppt. Lego geschenkt. Kinderwerkzeug geschenkt, Puppen geschenkt mit allem Zubehör ( zuviel ist eher nicht so gut gewesen), einen Hund und mehrere Katzen aufgenommen. - Ähnlich mache ich es mit meinen Kindern auch - ich merke nur, ich spiele nicht diese ganz intensiven Phantasiespiele mehr, Rollenspiele, oder toben, da bin ich einfach lahm.
Ich möchte gerne, dass meine Kinder bei mir mitmachen und mitkommen, wenn ich was mache.
Ok Ja weil sie meint sie hat da keinerlei befriedigung davon unf dass es als Erwachsene langweilig ist mit kleinen Kindern zu spielen