Ist es unmoralisch / eine Sünde jemanden nicht zu helfen?
Wichtige Details die ich aber noch anmerken muss: es ist natürlich nicht Hilfe im Sinne von Notlagen oder anderen Gefahren gemeint sondern simple Sachen wie Schule. Jemand möchte deine Hausaufgabe, du hast aber lange daran gesessen und auf Snapchat siehst du wie die Person diese Zeit mit spaßigeren Sachen verbracht hat. Ist es als Freundin von mir unmoralisch, zu lügen ich hätte die Hausaufgabe selber nicht? Für manche mag das eine einfache Frage sein, die sie mit nein beantworten aber ich bin eine Ja Sagerin. Auch aus dem Grund, weil ich das helfen bei solchen Menschen eher aus einem Grund für mich selbst sehe, damit ich mit mir im Reinen bin. Wenn ich lüge, fühle ich mich schlecht und gemein. Ich weiß aber auch das das Abschreiben eine Sucht werden kann, und die Person das für eine Selbstverständlichkeit hält, dass ich ihr alles schicke, und so weit ist es nun auch gekommen.
Aus einer religiösen Sicht, zumindest der Islam bringt einem bei nicht zu Lügen und immer zu helfen, solange es natürlich keine Sünde ist, zu dem das Abschreiben ja theoretisch auch zählt, weil es Betrug ist, auch wenn es nur so eine leichte Form ist. Sündige ich in dem ich ihr "helfe?" Helfen in Anführungszeichen, weil helfen etwas anderes ist wie einen alles abschreiben zu lassen.
6 Antworten
Was du schilderst, nennt man in der Philosophie oder der Psychologie ein "moralisches Dilemma".
Gemeint sind damit Situationen, wo zwei Grundsätze, die einen Wert für eine Person haben, einander (zumindest teilweise) widersprechen.
Du bist eine hilfsbereite Person (1. Grundsatz) und du möchtest auch Fairness (2. Grundsatz).
Wenn die Freundin die Hausaufgabe von dir möchte, dann appelliert sie an deinen 1. Grundsatz. - Gleichzeitig fühlst du dich aber auch ein Stück ausgenutzt (zumal, wenn sie das öfter so praktiziert) und zusätzlich würdest du ja auch einen 'Schwindel' unterstützen. Das geht dann gegen deinen Grundsatz und dein Verständnis von 'Fairness'.
Du versuchst dann auszuweichen, indem du deinerseits 'schwindelst'. Aber eigentlich verstößt du damit gegen einen weiteren Grundsatz, der dir wichtig ist: nicht zu lügen.
Tja, so ist das Leben!
Das Gute daran: durch solche Situationen entwickelt sich der eigene Charakter und die eigene Persönlichkeit!
Man ist dazu aufgerufen, kreative Lösungen für dieses Dilemma zu finden und dafür auch eventuell einen (kleinen) Konflikt auszuhalten und auszutragen.
In dem Fall finde ich es vertretbar, dass man nicht die Wahrheit sagt. Es ist auch keine Sünde.
Du hilfst der Person überhaupt nicht. Sie soll es ja begreifen und nicht irgendwo abschreiben.
Sünde könnte es höchstens sein weil Du nicht hilfst sondern ihre Faulheit unterstützt.
Der letzte Teil ist der Knackpunkt. Du hilfst ihr beim Betrügen. Das ist keine Hilfe, die der Islam von dir verlangt. Also, wenn du deine Aufgaben für dich behältst, ist das schon ok. Dafür solltest du dann aber auch nicht lügen. Meine Meinung.
Ist in der Theorie leichter, als in der Praxis, weiß ich auch. Musst du letztendlich selber eine Lösung finden. Und mit gutem Vorbild vorangehen. Wenn du von ihr auch Aufgaben nimmst, ist das sicher weniger leicht zu begründen, wenn du deine nicht geben willst...
Du solltest auf keinen Fall lügen! Sag einfach, dass sie die alleine machen soll, wenn du das nicht kannst, ignorier sie. Wie du schon sagtest abschreiben kann zu eine Art Sucht führen und dadurch hilfst du ihr nicht.