Ist eine Re/Neukombination das Crossing Over?

Nur zum Teil. Das Crossing-over ist das Übereinanderlagern benachbarter Chromatiden homologer Chromosomenpaare in der Prophase der Meiose I.

Es kommt zu Strangbrüchen und Segmentaustauschvorgängen zwischen Nicht-Schwesterchromatiden. Also zwischen einer Chromatide des einen homologen Chromosoms und einer Chromatide des anderen homologen Chromosoms. Aber nicht zwischen den Chromatiden des selben Chromosoms. Diesen Vorgang des Segmentaustausches nennt man Crossing-Over.

Dort kommt es zu einem Austausch von genetischem Material zwischen zwei homologen Chromosomen. Nicht-Schwesterchromatiden überkreuzen sich und es werden einander entsprechende Strangstücke zwischen den Chromosomen hin und her verschoben und neu verknüpft.

Der Sinn des Vorgangs ist Rekombination. Und zwar die Rekombination normalerweise nicht kombinierbarer Genorte, da sie ja auf einem Chromosom liegen (intrachromosomale Rekombination).

Das Verteilen von ganzen Chromosomen auf verschiedene Tochterzellen (je Paar) am Ende der ersten Reifeteilung (Meiose I) und das zufällige Aufeinandertreffen von Chromosomen zu neuen Paaren bei der Befruchtung ist ebenfalls Rekombination (interchromosomale Rekombination).