Ist ein Vater für eine Erziehung unersetzlich?

11 Antworten

Der Friedhof ist voller Menschen, die unersetzlich waren.

Väter sind für Kinder sehr wichtig. Wenn Kinder aus der Kleinkind-Phase heraus sind und die Welt erkunden, sind Väter sogar wichtiger als Mütter. Aber: Ja, Frauen können das ausgleichen, wenn sie bereit sind die Männerrolle zu spielen.

Kinder sind konservativ. Sie wollen es einfach haben. Mama, Papa, Sicherheit, Emotionen, Struktur, Vorbild, Werte, Ausprobieren, ...

Ohne Vater haben es viele Kinder später schwer:

  • Die Selbstmordrate liegt ca. 5 mal höher
  • Die psychischen Erkrankungen liegen 20 mal höher
  • Die Schulversager sind 9 mal höher
  • ...

Lesetipp:

Ahnert, 71, erforscht seit mehr als 40 Jahren die Entwicklung von Kindern zwischen Baby- und Schulalter. In Thüringen geboren, ergründete die Psychologin in den frühen Achtzigerjahren als eine der ersten Wissenschaftlerinnen in Ost-Berlin, wie sich die Krippenerziehung der DDR auf die Kinder auswirkte. Mit ihren Studien trug sie maßgeblich dazu bei, dass Qualitätsstandards für die frühkindliche Betreuung gesetzt wurden.

Seit 2013 untersucht sie gemeinsam mit Forschungsgruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz das Leben Tausender Väter und ihrer Familien.

* Lieselotte Ahnert; „Auf die Väter kommt es an - wie ihr Denken, Fühlen und Handeln unsere Kinder von Anfang an prägen.“ Ullstein; 256 Seiten; 22,99 Euro.

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/psychologin-lieselotte-ahnert-muetter-muessen-vaeter-machen-lassen-a-1068797.html


BeviBaby  23.07.2024, 00:15

Naja, der Artikel schreit nur so vor Geschlechterklischees und die eigentliche Problematik ist immer noch nicht gelöst, nämlich die Frage: Kann eine Partnerin der Mutter einen Vater ersetzen.

Kinder, die 'Ohne Vater' aufwachsen, wachsen nach dem Verständnis dieser Dame doch vermutlich mit Alleinerziehenden Müttern auf. Und da haben wie dann wieder eine Kaskade von weiteren Problemen, die sich aus dem Umstand des 'Alleinerziehend seins' ergeben... die es aber nicht gäbe, wenn zwar kein Vater, aber eine Partnerin der Mutter vorhanden ist, wodurch das Kind eine vergleichbar stabile Familie erlebt wie es bei einem klassischen Familienbild der Fall ist.

Deswegen sind solche Studienergebnisse, die durchaus richtig sein können, bei solchen Fragen mit Vorsicht zu genießen.

Man muss sich die Frage stellen, ob der konkrete Vater unabdingbar ist oder der 'andere Elternteil'.

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SchakKlusoh  23.07.2024, 00:20
@BeviBaby
Naja, der Artikel schreit nur so vor Geschlechterklischees

Ja, das ist schon blöd, wenn die Wissenschaft die Clichés bestätigt und nicht die feministische Ideologie.

Kann eine Partnerin der Mutter einen Vater ersetzen.

Eine Frau kann durchaus bewußt den männlichen Part spielen. Das heißt das Kind körperlich herausforden, in die Aussenwelt einführen, Mutproben machen ...

Man muss sich die Frage stellen, ob der konkrete Vater unabdingbar ist oder der 'andere Elternteil'.

Die Frage wurde beantwortet.

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Unersetzlich ist fast niemand aber ich finde es schon gut wenn auch „das Männliche“ in der Erziehung mitwirkt denn Frauen und Männer sind unterschiedlich und erziehen auch unterschiedlich, es sind andere Dinge wichtig und die Problemlösungen sind verschieden. Ebenso würde umgekehrt „das Weibliche“ fehlen. Es gibt schon sehr gute Gründe weshalb Gott Frau und Mann gemacht hat und nicht einfach nur ein Geschlecht.
Ich habe selbst zwei erwachsene Kinder und sie kommen mit anderen „Dingen“ und Problemen zu mir wie zu ihrer Mutter. Ich bin mir sicher meine Kinder sind froh haben sie Mama und Papa.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.

SchakKlusoh  22.07.2024, 23:09

Lieselote Ahnert forscht auf dem Gebiet seit Jahrzehnten und sagt, daß Kinder mit Vätern besser im Leben zurecht kommen.

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Patrickson  22.07.2024, 23:27
@SchakKlusoh

Dem stimme ich voll zu. Interessanterweise geht es bei uns übers Kreuz, unser Sohn hat zu seiner Mutter ein engeres und vertrauteres Verhältnis wie zu mir und bei unserer Tochter ist es umgekehrt. Allerdings kann mein Sohn nur mit mir „tiefe philosophische Gespräche“ führen, mit seiner Mutter geht das weniger aber mit seinen Problemen geht er eher zu ihr und unsere Tochter eher zu mir.

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SchakKlusoh  23.07.2024, 00:15
@Patrickson

Das ist bei uns ähnlich.

Das liegt zum Teil daran, daß meine Tochter mein Hochintelligenz-X-Chromosom geerbt hat und unser Sohn eher mein praktisches, musisches Talent. Von seiner Mutter hat er die Sprachbegabung.

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Ich denke, dass (eine) männliche Bezugsperson(en) wichtig ist für die Entwicklung eines Kindes.

Bei mir waren das meine Onkel so bissl, weil sich mein Vater nix geschissen hat. Er war Alkoholiker und nicht greifbar für mich als Kind. Dennoch war es wichtig für mich zu erleben wie Männer manche Dinge lösen. Dass sie "anders" sind. Eine andere Zugangsweise haben.

Schwer zu sagen. Laut Statistiken aus den USA sind mehr als 80% der Gefängnisinsassen ohne Vater aufgewachsen.

https://americafirstpolicy.com/issues/fact-sheet-fatherhood-and-crime

https://deeperwalk.com/wp-content/uploads/2023/04/Statistics-on-Fathering.pdf

Ich hab die Statistiken jetzt nicht auf Richtigkeit überprüft, weil ich zu dem Thema keine Meinung habe. Aber sie zeichnen ein recht klares Bild darüber was es für Auswirkungen haben kann ohne Vater aufzuwachsen.

Zumindest in den USA.


BeviBaby  23.07.2024, 00:09
Aber sie zeichnen ein recht klares Bild darüber was es für Auswirkungen haben kann ohne Vater aufzuwachsen.

Hier muss man sich aber die Frage stellen, inwieweit hier wirklich der Vater als konkrete (unbedingt männliche) Person wichtig ist oder inwieweit die kaputte Familie und die mit dem Alleinerziehendenstatus der Mutter einhergehenden Probleme letztlich Ursächlich für die Aspekte waren, die zum Gefängnisaufenthalt geführt haben.

Ich meine... dass finanziell problematische Hintergründe mit Kriminalität einhergehen... oder mit geringer Bildung und geringen Perspektiven, die ihrerseits wieder mit Kriminalität einhergehen... sollte eigentlich hinreichend bekannt sein.

Und den zusammenhang zwischen 'alleinerziehender Elternteil' und 'geringeres Einkommen' kennt eigentlich auch jeder.

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Andrastor  23.07.2024, 00:19
@BeviBaby

Tja, laut den Links die ich gepostet habe (die ich nur überflogen habe), zeichnet sich da in allen Bereichen ein recht klares Bild, nämlich, dass Kinder die ohne Vater aufwachsen in allen Bereichen unterdurchschnittliche Chancen haben.

Inwieweit das jetzt wie mit welchen anderen Dingen zusammen hängt, muss vermutlich noch eingehender erforscht werden.

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SchakKlusoh  23.07.2024, 00:22
@BeviBaby

(unbedingt männliche) Person wichtig ist

Ja, das ist er.

Vereinfacht gesagt: Mama ist für die Innenwelt zuständig, Papa für die Aussenwelt.

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SchakKlusoh  23.07.2024, 00:24
@BeviBaby

Alles das sind Gründe mehr für Frauen sich den "richtigen Mann" auszusuchen und nicht ihr Geschlechtsteil entscheiden zu lassen.

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Saturnknight  22.07.2024, 22:12

Dabei stellt sich aber die Frage: wieviel Leute, die ohne Vater aufwuchsen, wurden nicht kriminell?

Ich meine: mal angenommen, diese 80 % entsprechen 8000 Personen. Gleichzeitig gibt es aber 800.000 Personen, die ohne Vater aufwuchsen und nicht kriminell wurden.

Ohne ein Vergleichswert kann man so eine Statistik auch falsch auslesen.

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Andrastor  22.07.2024, 22:24
@Saturnknight

Darüber weiß ich nichts. Vielleicht findest du entsprechende Statistiken.

Aber die verlinkten Statistiken befassen sich auch mit anderen Bereichen in denen die Werte anders erhoben werden.

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SchakKlusoh  22.07.2024, 23:21
@Saturnknight

Du rechnest falsch:

In 2000, 11% of children were living with parents who had never been married, 15.6% of children lived with a divorced parent, and 1.2% lived with a parent who was widowed.[

https://en.wikipedia.org/wiki/Single_parents_in_the_United_States

Das heißt von 100 lebten 73 mit beiden Elternteilen, 27 Kinder waren von einer alleinerziehenden Person. Wenn 8 davon ins Gefängnis kamen, kamen nur 2 von einem Haushalt mit beiden Elternteilen.

Das Verhältnis ist also

2/73 = 0,11~ gegenüber 8/27 = 0,3~

Die Wahrscheinlichkeit für ein Kind aus einem Ein-Elternteil-Haushalt ins Gefängnis zu kommen ist somit 3 mal so hoch.

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ein vater ist für seinen sohn eine gute (kommt drauf an) hilfe und vorbildfunktion. Ich denke in dem Zusammenhang ist eine Vaterfigut wichtig. Sonst finde ich es unrelevant.


SchakKlusoh  22.07.2024, 23:23

Auch für seine Tochter.

Gerade die Töchter von alleinerziehenden Müttern haben später auffällig oft psychische Probleme.

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BeviBaby  23.07.2024, 00:06
@SchakKlusoh

Studien haben wohl ergeben, dass es nicht auf das Geschlecht der ELternteile ankommt, sondern auf die Stabilität der Familie als solche.

Der schädigende EInfluss war der Umstand, dass ein Elternteil allein war (was insbesondere vor dem Hintergrund der zusätzlichen Probleme, die oft mit dem Alleinerziehendenstatus einhergehen Sinn ergibt), nicht, dass ein 'Vater' gefehlt hätte.

Vergleichbare Probleme traten bei Homosexuellen Paaren nämlich wieder im Bereich der Norm auf.

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foreveralone22  23.07.2024, 12:25
@SchakKlusoh

ich habe psychische probleme und das mehr wegen meinem vater als meiner mutter aber ist ja unterschiedlich

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