Ist die religiöse Erziehung immer schlecht?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Ja 52%
Nein 28%
Anders 20%

10 Antworten

Ja

Religiöse Erziehung muss, per Definition, das logische Denken einschränken. Keine Religion ist komplett beweisbar, Kinder müssen somit in mindestens einem Punkt (ihrer Religion) andere Maßstäbe anlegen. Das halte ich für falsch.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Recherchen und Gespräche
Ja

Der Mensch sollte selbst entscheiden können, an was er glaubt. Wenn man einem Menschen von der Geburt an einredet, dass es Gott gäbe, wird er das auch weiterhin vermutlich glauben. Für mich ist das mit unterbewusster Manipulation gleichzusetzen.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich gerne in Freizeit damit :)

warehouse14, UserMod Light  04.05.2021, 10:57

Dasselbe gilt auch für das Gegenteil: wer seinem Kind von Geburt an einredet, es gäbe keinen Gott, der manipuliert es genauso!

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wushelse  04.05.2021, 10:59
@warehouse14, UserMod Light

derjenige redet dem kind nichts ein, sondern erzieht es realistisch und dazu nicht an fiktive märchengestalten zu glauben. oder wie mein großer mit 4 einer schwer religiösen dame sagte: ich WEIß das unter meinem bett KEINE geister wohnen und im himmel ist keiner oder bist du noch nie mit dem flugzeug geflogen?

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Latekom16 
Fragesteller
 04.05.2021, 11:07
@wushelse
und im himmel ist keiner oder bist du noch nie mit dem flugzeug geflogen?

Niemand von der Christ*innen sagen, dass der Himmel über uns ist. Der christliche Himmel und der blaue Himmel, die man auf der Erde sieht, sind zwei verschiedene Dinge.

fiktive märchengestalten

Für dich schon. Du erziehst dein Kind nicht realistisch, sondern zum Atheisten auf.

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wushelse  04.05.2021, 11:10
@Latekom16

es gibt nur einen himmel. das was du sabbelst ist einfach nur fiktion. mein kind wächst zu einem realistsich denkenden menschen auf. das ist völlig normal. kinder irgendwelchen schwachsinn in den kopf setzen, der sämtlicher realität entbehrt ist falsch.

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RolloGefriert  04.05.2021, 11:15
@wushelse

Im Endeffekt hat jeder Christ seine eigene Vorstellung von Gott und dem Himmel. Das alles gleichzusetzen ist also schwierig. Aber an sich ist natürlich nichts davon belegbar :D

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Ja

Eine religiöse Erziehung bringt stets die Tatsache mit sich, an einen Allmächtigen zu glauben und an die Geschichte eines Buches, welches von sich selbst behauptet, die absolute Wahrheit inne zu haben. Zudem bringt man dem Kind eines bei: Man hat einem unbekannten Grossen zu folgen, dessen Strafe die ewige Verdammnis bedeutet, wenn man ihm nicht bedingungslos folgt oder man sich ihm nicht vollständig unterwirft. Ist DAS die Einstellung, die man einem jungen Menschen mitgeben möchte? Sowas gibt es in der Regel nur in von Tyrannen geführten absolutären Systemen und sie alle haben mehr oder weniger immer versagt.

Ausserdem: Wer meint, er erzieht sein Kind im religösen Sinne nach sinnvollen Werten, der verkennt, dass Meinungsfreiheit, Gleichstellung von Mann und Frau, Pressefreiheit, Demokratie und so manch anderes KEINE Attribute der Religionen sind (im Gegenteil, man musste sie sich gegen die Religionen erkämpfen!), sondern Bestandteil des Humanismus - und der kommt auch ohne Gottheiten aus.

Wer eine Religion braucht, um "nett" oder fähig zu sein, ein soziales Miteinander gewährleisten zu können, der sollte sich ein wenig Gedanken über sich selbst machen.


zahlenguide  04.05.2021, 11:21

In wie fern ist die Bibel gegen Pressefreiheit oder Demokratie? Gott selbst hat im Alten Testament die Menschen getadelt, dass sie ständig sich einen Einzelherrscher (König, Richter) gesucht haben.

In der Bibel haben Frauen und Männer verschiedene Aufgaben. Frauen kümmern sich z.B. mehr um andere Frauen und Männer um andere Männer. (Aufgabenverteilung) - was das mit einer Benachteiligung der Frau zu tun hat, bleibt ein Rätsel, denn nur weil es Männer wie in jeder anderen Gesellschaftsschicht auch gibt, die versuchen mehr Macht sich an zu eignen, als ihnen zu steht, heißt das nicht, das die Bibel das vorschreibt. Das sei ferne.

Ohne den christlichen Widerstand gegen die Katholische Kirche würde es nichts geben, was du gut findest: Menschenrechte, Humanismus, Freiheiten, Demokratie, Meinungsfreiheit, Presse - dafür sind eine Menge Christen gestorben und fast alle "Aufklärer" waren Christen. Darunter aber auch tief Böse.

Und was den Tyrannen angeht, kann man Dinge immer aus verschiedenen Perspektiven sehen: Ich bin das Ebenbild Gottes und bin schwach - das habe ich in einem Leben ausführlich bewiesen (war Atheist) und ich brauche das Original. Gott hat nichts gegen mich - er hat mich ja erschaffen. Aber er hat etwas gegen mein Fleisch, welches immer zur Faulheit, zum Fressen, Saufen, Huren, Rauchen usw. führt und was wissen wir aus Erfahrung? Wer einer dieser Sachen nachgibt, dem folgen dann auch die anderen Dinge - bei dem einen eher das Fressen beim anderen eher das Tratschen und Lügen.

Personengruppe A: hat so viel geraucht oder gefressen, das die Sünde sie in den Tod gezogen hat = Krankenhaus, Krebs zum Beispiel

Personengruppe B: hat so viel gelogen oder getratscht, dass er/sie sich nicht bremsen konnte und selbst bei Menschen, die er/sie sehr sehr geliebt hat, diese Beziehungen letztlich verloren hat, die viel kostbarer waren, als jedes schnelle Wort

Die Sünde zwingt dich Dinge zu tun, die Du nicht tun willst. So streitest Du dich mit deinen Eltern, Freunden, die du sehr liebst über MÜLL, aber Du kannst dich nicht bremsen und sie sich auch nicht. Wie Güterzüge, die auf einer Strecke aufeinander zu rasen. Der einzige, der die Weiche schalten kann, bist Du, der in den Funk nach Gott schreit, das er die Weiche schalten möge.

Schreie nach dem wahren Glauben. Denn wenn er existiert, dann hast du nur zu gewinnen.

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SarahSchweiz  04.05.2021, 11:45
@zahlenguide
In wie fern ist die Bibel gegen Pressefreiheit oder Demokratie?

Ein Oberhaupt, dass dich mit der ewigen Verdammnis bestrafen wird, wenn der Tag des jüngsten Gerichts kommt und du nicht seinem Weg folgst, hat kein Verständnis für Demokratie, sondern für Tyrannei.

In der Bibel haben Frauen und Männer verschiedene Aufgaben.

In der Bibel ist die Frau dem Manne unterstellt. Die Genesis spricht vom Menschen und dem Weib, welches aus dem Mann entsteht - und schliesst damit sogar aus, dass die Frau als Mensch angesehen wird.

Menschenrechte, Humanismus, Freiheiten, Demokratie, Meinungsfreiheit, Presse

Gilt immer dann, wenn es der Religion zu spricht, die du vertrittst. Tust du das nicht, ist es mit Demokratie und Menschenrechten nicht mehr weit her.

Aber er hat etwas gegen mein Fleisch, welches immer zur Faulheit, zum Fressen, Saufen, Huren, Rauchen usw.

Es braucht keinen Gott um zu wissen, dass die genannten Dinge schlecht für den menschlichen Körper und seine Psyche sind.

Personengruppe A: hat so viel geraucht oder gefressen, das die Sünde sie in den Tod gezogen hat = Krankenhaus, Krebs zum Beispiel

Was nur dann relevant wäre, wenn es einen gottesfürchtigen Menschen NICHT mit Krebs und Krankenhaus treffen würde - tut es aber. Bloss ist es bei der einen Gruppe ohne Gott dann Gottes Strafe und bei der anderen Gruppe Gottes Wille und Weg, jemandem irgendwas beibringen zu wollen, was in den Wirren der Bibel und deren Auslegung dann Sinn ergeben soll. Oder kurz: Gleich ist eben doch nicht gleich und man biegt sich so einiges unter dem Deckmantel der Religion zurecht.

Die Sünde zwingt dich Dinge zu tun, die Du nicht tun willst.

"Sünde" ist eine religiöse Erfindung. Auch hier wäre es nur relevant, wenn religiöse Menschen per se nie streiten - tun sie aber, weil es einfach menschlich ist. In diesem Kontext sieht es so aus, als wäre das nie der Fall. Da ist kein Gott, der dich vor Streitereien schützt und WENN da einer ist, dann tut er es nur, wenn du ihm und genau nur ihm folgst: Ein totalitäres System eben, dass dir die vollkommene Bestrafung verspricht, wenn du ihm nicht folgst.

dafür sind eine Menge Christen gestorben und fast alle "Aufklärer" waren Christen. Darunter aber auch tief Böse.

Und was sagt uns das? Dass du zum einen vor allem christliche Aufklärer in den Vordergrund ziehst, weil viele dieser Aufklärer scheinbar christlich waren (und dabei auch irgendwie die Zeitachse vergisst, in welcher die MEISTEN noch einer Religion angehörten, weil sie andernfalls mit Verfolgung durch de Kirche rechnen mussten) und zum anderen deine Aussage dann direkt wieder relativierst, indem du sagst, einige davon waren auch tief böse... Was bringt das denn für Vorteile?

Schreie nach dem wahren Glauben. Denn wenn er existiert, dann hast du nur zu gewinnen.

Schreien halte ich für selten nötig. Und wenn ich schreie, dann zu jemandem, der mich hört und reagiert.

Gewinnen kann ich nicht, denn ich habe mein Leben nach einer Fantasie gelebt und mir viele Dinge deswegen entgehen lassen. Es geht nicht darum, was ich gewinnen kann, sondern darum, was ich dadurch im Verlaufe der Vergangenheit dann alles verloren habe, wenn ich zurück blicke.

Ich lebe ohne Gott sehr glücklich und zufrieden im Einklang mit meinen Mitmenschen. Kein Gott und keine Transzendenz. Ich brauche sowas nicht, weil ich der Meinung bin, dass ich nach meinem Tod gänzlich aufhöre zu existieren. Was bleibt, ist meine Hinterlassenschaft und nicht der Gedanke, was mich danach erwartet. Und meine Hinterlassenschaft habe ich nicht mehr auszubaden. ICH kümmere mich darum, dass es nach meinem Abgang sauber ist und keiner mehr hinter mir aufräumen muss und nicht Gott.

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zahlenguide  04.05.2021, 12:04
@SarahSchweiz

Ein Oberhaupt, dass dich mit der ewigen Verdammnis bestrafen wird, wenn der Tag des jüngsten Gerichts kommt und du nicht seinem Weg folgst, hat kein Verständnis für Demokratie, sondern für Tyrannei.

Ein Oberhaupt, das seinen Engeln es überlässt, das sie die Erde regieren und den Menschen, die auf Jesus blicken die Königswürde geben wird - sie werden Könige sein, scheint gar nicht so tyrannisch zu sein, wie Du denkst. Außerdem gilt unter Christen Sprechfreiheit. Ich kann und soll sogar meinem Pastor Dinge sagen, die möglicherweise falsch laufen. Das ist sogar eine Pflicht.

In der Bibel ist die Frau dem Manne unterstellt. Die Genesis spricht vom Menschen und dem Weib, welches aus dem Mann entsteht - und schliesst damit sogar aus, dass die Frau als Mensch angesehen wird.

In der Bibel ist die Frau eine Gesellin des Mannes. Jetzt kommt das Wort Geselle für dich aus dem Mittelalter und ist eine Art Helfer eines edlen Ritters. Wer ist denn in der Bibel ein Geselle/ ein Helfer? Der Heilige Geist selbst = Gott. Frage mal irgend einen Christen, der den Heiligen Geist hat, ob der unbedeutend, unwichtig ist. Nö, wird er sagen. Der ist mein bester Freund, mein Tröster, mein Lehrer, mein Helfer im Alltag. Er ist eben Gott und super wichtig.

Außerdem funktioniert oben und unten in der Bibel anders. Hier auf der Erde ist der König ein Tyrann, der seinen Bürgern nur Krieg bringt und ihr Geld nimmt; Jesus dagegen zeigt in dem Er die niedrigste Tätigkeit machte - seinen Dienern die Füße waschen, was im Judentum nur die unangesehensten Sklaven taten und Jesus sogar noch sagt: Es MUSS sein, dass Er ein anderer Typ König ist. Gott MUSS sich um seine Schöpfung kümmern. Ein simples Beispiel, was es verdeutlicht: Wenn du ein Aquarium hast und du willst das es schön bleibt, wirst Du dich um das vollständige Aquarium kümmern müssen. Du bist zwar Chef, aber eben aus Liebe und genau das ist Gott.

"Sünde" ist eine religiöse Erfindung.

Geh mal an ein Totenbett und höre dir das Geweine an. Warum habe ich nur dies getan? Ich wusste doch damals schon, das es falsch war. Warum habe ich nicht jenes getan? Der Mensch hat kaum Macht und Power zum Guten. Außer er wirft sich komplett auf Gott und tut befreiende Buße. Nicht was du schlimmes getan hast, ist jemals weg. Es kommt wie ein Bummerang wieder zurück, wenn du gerade verletzlich bist. Die Sünde weiß was sie tut.

Übrigens: Warum ist Lügen eigentlich wirklich schlimm? Weil ich ja nie wissen kann, wann Du wieder lügst = Vertrauen ist kaputt

Verfolgung durch de Kirche rechnen mussten

Als Christ gehasst zu werden, ist normal. Damit muss man lernen zu leben. Und ja es gab Millionen von Menschen, die 1000 Jahre lang Widerstand leisteten gegen die Katholische Kirche (die übrigens noch immer herrscht, aber das ist ein eigenes Thema und Prophezeiung der Bibel) und dafür getötet wurden. Aber Jesus hatte ja angekündigt, das viele in seinem Namen Menschen verführen werden. Der Teufel selbst steckt dahinter. Es gibt also 2 Christentümer.

Meinungen sind schön. Aber GEWISSHEIT ist besser. Und wie Du erkannt hast: Gott ist 100 Prozentige Liebe, wer in IHM ist und wer es nicht ist, wird leider diese Liebe auch nach dem Tod nicht erfahren und bleibt in der Sünde = Zorn.

Man kann nach dem übernatürlichen Glauben immer wieder bitten und man kann auch noch besser mit seinen Mitmenschen zu Recht kommen und dabei noch viel mehr gewinnen.

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Nein

So viele Fragen, die Du da vermischst, und ich werde versuchen, Dir eine sehr persönliche Antwort zu geben. Nur mal vorweg: Mein Mann und ich sind katholisch und wir haben versucht, diesen Glauben unseren Kindern das weiterzugeben.

  1. Was ist religiöse Erziehung? In erster Linie ist es die Weitegabe dessen, was man für sich selbst als gut und richtig erkannt hat. Diese Weitergabe geschieht durch Erzählung, gemeinsame Praxis (also z.B. das Beten) aber vor allem durch Vorbild. Wenn Du Deinen Glauben selbst nicht glaubwürdig lebst, dann kannst Du Dir den Mund fusselig reden, und doch werden sich die Kinder eines Tages abwenden. Wenn Du also mir verbieten wolltest, meine Kinder religiös zu erziehen, dann müsstest Du mir verbieten, so zu leben, wie ich lebe.
  2. Kinder sind keine Automaten, die unkritisch alles übernehmen, was die Eltern tun - auf jeden Fall unsere nicht! Wir hatten und haben zuhause zum Teil sehr leidenschaftliche Diskussionen über diese Themen und darauf bin ich sehr stolz, auch wenn es zugegebenermaßen manchmal etwas mühsam ist, und die Kinder leider mit ihren Ansichten manchmal Recht haben. Mit anderen Worten: wenn ich meinen Kindern von meinem Glauben erzähle und sie darin unterweise, dann mache ich ihnen ein Angebot, dass sie selbst prüfen müssen und sich dann entscheiden. Ich finde es viel sträflicher, ihnen das Angebot NICHT zu machen, weil sie dann ja nicht das notwendige Wissen haben und ihnen damit die Grundlage für ihre Entscheidung fehlt.
  3. Du schreibst, wenn Menschen nicht religiös wären, gäbe es weniger Hass auf LtbQ Auch da verwechselst Du was - das tun aber die meisten. Religion heißt Verbindung zu Gott. Diese Verbindung ist je nach Konfession oder Glauben verschieden, aber es handelt sich immer zuerst um die Beziehung zwischen Gott und Mensch. Das was Du schreibst sind die moralischen Konsequenzen, die zum Teil Menschen-gemacht sind, und die auch innerhalb der Religionen zur Zeit sehr diskutiert werden. Gelungene religiöse Erziehung heißt, das Bewusstsein schaffen, dass man Menschen nicht auf ihre Hautfarbe oder ihre sexuelle Orientierung reduzieren darf - sondern dass der Mensch viel, viel mehr ist, als die Summe seiner Eigenschaften, und dass man deshalb jedem Menschen mit Respekt begegnen muss. Ich glaube, dass ist mir bei meinen Kindern gut gelungen, und darauf bin ich stolz.

Jetzt ist die Antwort doch sehr lang geworden! Ich vermute mal, das, was ich geschrieben habe, gilt für alle Buchreligionen, auch für den Islam. Ich hoffe, Du hast die Antwort bis zu Ende gelesen und kannst wenigstens meinen Standpunkt verstehen.

Anders

Es ist schlimm, wenn ein Kind duch Erziehung in eine ideologische Richtung gezwungen wird. Egal ob es eine Religiöse oder Atheistische Ideologie ist.