Ist die Grammatik hier korrekt, oder wie muss es richtig heißen?


07.02.2023, 14:56

Den einen Fehler mit "alle", wo ein "n" zuviel ist, den habe ich gerade schon gefunden, vielleicht klingt es deswegen für mich so falsch, insgesamt?

4 Antworten

Was genau der Grund ist, weshalb ich diesen wie auch alle anderen bewaffneten Konflikte verurteile, möchte ich an dieser Stelle nicht erörtern.

  • weshalb: etwas gehobener in diesem Kontext
  • verurteilen + Akkusativ
  • "Alle" ist hier ein Artikelwort. Die Adjektivdeklination ist wie beim definiten Artikel. Du kannst also zur Probe "die/diese" einsetzen: "(...) wie auch die anderen bewaffneten Konflikte verurteile, (...).

guitschee 
Fragesteller
 07.02.2023, 18:16

Wie gesagt, ich möchte keine Alternativsätze.

Aber Danke für die Antwort im unteren Teil.

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spanferkel14  07.02.2023, 18:52
@guitschee

Ich habe keinen Alternativsatz formuliert, sondern ich habe nur den angefangenen Satz (Nebensatz + untergeordneten Nebensatz) um einen Hauptsatz ergänzt und das Ganze etwas "geschmeidiger" gemacht. Aber ich kann natürlich diese minimalen Veränderungen auch wieder wegnehmen. Das ändert nichts an deinem Halbsatz:

Was genau der Grund ist, warum ich diesen wie alle anderen bewaffneten Konflikte verurteile.

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Der bewaffnete Konflikt, die bewaffneten Konflikte.

Das zusätzliche "'n" kommt vom Plural. Klingt nur komisch da ungewohnt wegen des harten 't's in "befwaffneten" und womöglich deshalb, da der Konflikt im Kontext personifiziert wird (ein Konflikt kann nicht bewaffnet sein, wohl aber die Menschen in diesem).

Nähmen wird "die ergänzenden Sätze" klänge das schon weniger komisch.


spanferkel14  07.02.2023, 18:56

Es ist klar, dass Konflikte nicht bewaffnet sein können, aber das ist dennoch ein gängiger Ausdruck.

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spanferkel14  07.02.2023, 19:38
@Destranix

Wieso nur im Plural? Siehst du dann eine ganze Armee von Konflikten mit geschultertem Gewehr im Gleichschritt laufen?😅 Na, ist ja eigentlich nicht spaßig.

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Destranix  07.02.2023, 19:40
@spanferkel14

Da bewaffnete Konflikte nicht zum Rudelverhalten neigen und eher alleine anzutreffen sind. Zumindest im Akkusativ.

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Mir fällt da noch etwas anderes auf.

Auch wenn Du Deinen Satz nicht umstellen willst: Einen Teilsatz mit nur einem Wort, ist einfach nur schlechtes Deutsch. Das machen aber leider sehr viele, und zwar auch diejenigen, die es besser können sollten.

wie alle anderen bewaffneten Konflikte,


guitschee 
Fragesteller
 07.02.2023, 15:12

Ich finde das nicht. Machmal macht es es, um es hervorzuheben, sehr viel Sinn ein einzelnes Wort abzutrennen. Oder ist wie hier schlicht notwendig, will man einen Einschub sinnvoll unterbringen.

Ich denke eher, es ist ein Zeichen schlechten Deutsches, sowas abzulehnen, denn es erhöht natürlich die Komplexität der Sprache und des benötigten Sprachverständnisses. Aber darüber könnte man sicherlich länger diskutieren und philosophieren und würde am Ende nicht zu einer Einigung kommen :-D.

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tanztrainer1  07.02.2023, 16:06
@guitschee

Meine damalige Deutschlehrerin, die für mich im Nachhinein betrachtet die beste für dieses Fach war, hätte so eine Satzkonstruktion nicht berauschend gefunden.

Sehr viele merken es halt nicht mal mehr, und das eben auch Muttersprachler.

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guitschee 
Fragesteller
 07.02.2023, 16:28
@tanztrainer1

Nun, meine Deutschlehrerin verglich mich mal mit Grass und sagte, ich müsse dem doch nicht unbedingt nacheifern 😁 - aber ich schreibe so, wie ich es mag und das meine ich tatsächlich auch so und nicht als trotziges „ich will aber“.

Ich finde halt nicht, das Schachtelsätze ein Zeichen von schlechtem Deutsch sind.

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spanferkel14  07.02.2023, 19:31
@guitschee

Du kannst selbstverständlich schreiben, wie du willst. Ich denke, Tanztrainerin hat einfach die durchsetzungsfähigere und wahrscheinlich auch pädagogisch geschicktere Deutschlehrerin gehabt. Die Kritik deiner Deutschlehrerin war ja auch vorhanden, aber dir hat vielleicht der Vergleich mit Grass geschmeichelt, statt dass du dir den Rat zu Herzen genommen hast, dich klarer auszudrücken und Schachtelsätze nach Möglichkeit zu vermeiden. Unnötige Verschachtelung war noch nie Zeichen eines guten Stils. Bei sehr informationsdichten Sachtexten lässt es sich manchmal nicht vermeiden, vieles in einem Satz unterzubringen, wenn man den Text nicht in 5 oder 6 kürzere Sätze zerhacken will, bei denen man dann aber immer wieder das vorher Gesagte durch rückverweisende Bezugswörter aufgreifen muss, um den Zusammenhang klarzumachen. Das Ergebnis sind oft überlastete Nomen: als Linksattribut eine klobige Partizipialkonstruktion, als Rechtsattribut ein Genitiv, der vielleicht auch noch durch ein erweitertes Partizipialattribut aufgebläht ist, oder eben ein Relativsatz. Wenn dann noch Einschübe dazu kommen und dadurch vielleicht nur das Präfix eines trennbaren Verbs oder gar nur ein "nicht" hinter dem Komma erscheint, ist die Aussage des Satzes im Grunde nicht mehr zu verstehen, ohne dass man ein zweites oder sogar drittes Mal liest. Lateinische Sätze im Deutschen, Nominalisierungen im Wechsel mit Partizipialkonstruktionen und weitere Unarten sind kein guter Stil.

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guitschee 
Fragesteller
 07.02.2023, 19:36
@spanferkel14
dich klarer auszudrücken und Schachtelsätze nach Möglichkeit zu vermeiden.

Die Kritik war schon auch angekommen, nur sehe ich es halt anders und mag Schachtelsätze auch einfach sehr gerne.

Unnötige Verschachtelung war noch nie Zeichen eines guten Stils.

Eure Meinung, nicht meine.

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spanferkel14  07.02.2023, 19:42
@guitschee

Tu, was du nicht lassen kannst. Es war nur ein wohlgemeinter Rat. Solange du nicht unter die Autoren gehst und keine Examensarbeiten verfassen musst, ist's ja egal.

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guitschee 
Fragesteller
 07.02.2023, 19:48
@spanferkel14

Lach, bei meinen Geschichten - denn ich schreibe durchaus - achte ich eher auf kurze Sätze. Auch bei Seminararbeiten und Hausarbeiten setze ich meistens kürzere Sätze. Aber hier schreibe ich zum Beispiel ausschließlich privat und das tue ich so, wie ich es schön finde.

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spanferkel14  07.02.2023, 19:53
@guitschee

Das hört sich ja schon viel besser an! Na, nun wollen wir's auch mal gut sein lassen. Jeder hat seine Meinung geäußert, ist also das losgeworden, was er loswerden wollte. Nun müssen wir das nicht noch weiter auswalzen. Frieden? 🤝🐷

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Was genau der Grund ist, warum ich diesen, wie alle anderen bewaffneten Konflikte, verurteile.


guitschee 
Fragesteller
 07.02.2023, 15:01

Warum das n bei bewaffneten, kannst du mir das vielleicht erklären, damit ich es im Kopf nachvollziehen kann?

Wie gesagt, das alle ist völlig klar, das ist mir direkt beim Korrekturlesen der Frage auch selber schon aufgefallen :-).

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Lukas  07.02.2023, 15:05
@guitschee

Kann ich ehrlich gesagt nicht sicher sagen, ist einfach mein Gefühl. Müsste man sich, schätze ich, die Regeln für Adjektivdeklinationen anschauen.

https://easy-deutsch.de/adjektive/adjektivdeklination/

Akkusativ (Plural): Wen/Was verurteile ich? Da sieht man in der Tabelle „en“ als Endung.

Wird es vielleicht klarer, wenn du den Satz mal einzeln schreibst?

Ich verurteile auch alle anderen bewaffneten Konflikte.

Ich verurteile auch alle anderen bewaffnete Konflikte.

Da klingt der zweite Satz für mich eindeutig falsch, wenn ich das so lese. Und etwas anderes ist das in deinem Satz ja auch nicht.

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guitschee 
Fragesteller
 07.02.2023, 15:08
@Lukas

Ehrlich gesagt klingen beide für mich falsch...

Aber ich fand jekandars Erklärung mit dem Plural recht einleuchtend.

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