Ist die Grammatik hier korrekt, oder wie muss es richtig heißen?
Mal ganz abgesehen davon, was ihr von dem Inhalt haltet, ich stolpere über den Einschub in folgendem Satz und ob der grammatikalisch korrekt ist.
Was genau der Grund ist, warum ich diesen, wie allen anderen bewaffnete Konflikte, verurteile.
Das, wo ich hänge ist: "anderen bewaffnete Konflikte" - sind die Endungen korrekt?
Ich möchte den Satz nicht komplett umstellen, daher bitte keine Alternativen vorschlagen.
Den einen Fehler mit "alle", wo ein "n" zuviel ist, den habe ich gerade schon gefunden, vielleicht klingt es deswegen für mich so falsch, insgesamt?
4 Antworten
Was genau der Grund ist, weshalb ich diesen wie auch alle anderen bewaffneten Konflikte verurteile, möchte ich an dieser Stelle nicht erörtern.
- weshalb: etwas gehobener in diesem Kontext
- verurteilen + Akkusativ
- "Alle" ist hier ein Artikelwort. Die Adjektivdeklination ist wie beim definiten Artikel. Du kannst also zur Probe "die/diese" einsetzen: "(...) wie auch die anderen bewaffneten Konflikte verurteile, (...).
Ich habe keinen Alternativsatz formuliert, sondern ich habe nur den angefangenen Satz (Nebensatz + untergeordneten Nebensatz) um einen Hauptsatz ergänzt und das Ganze etwas "geschmeidiger" gemacht. Aber ich kann natürlich diese minimalen Veränderungen auch wieder wegnehmen. Das ändert nichts an deinem Halbsatz:
Was genau der Grund ist, warum ich diesen wie alle anderen bewaffneten Konflikte verurteile.
Der bewaffnete Konflikt, die bewaffneten Konflikte.
Das zusätzliche "'n" kommt vom Plural. Klingt nur komisch da ungewohnt wegen des harten 't's in "befwaffneten" und womöglich deshalb, da der Konflikt im Kontext personifiziert wird (ein Konflikt kann nicht bewaffnet sein, wohl aber die Menschen in diesem).
Nähmen wird "die ergänzenden Sätze" klänge das schon weniger komisch.
Es ist klar, dass Konflikte nicht bewaffnet sein können, aber das ist dennoch ein gängiger Ausdruck.
Wieso nur im Plural? Siehst du dann eine ganze Armee von Konflikten mit geschultertem Gewehr im Gleichschritt laufen?😅 Na, ist ja eigentlich nicht spaßig.
Da bewaffnete Konflikte nicht zum Rudelverhalten neigen und eher alleine anzutreffen sind. Zumindest im Akkusativ.
Mir fällt da noch etwas anderes auf.
Auch wenn Du Deinen Satz nicht umstellen willst: Einen Teilsatz mit nur einem Wort, ist einfach nur schlechtes Deutsch. Das machen aber leider sehr viele, und zwar auch diejenigen, die es besser können sollten.
wie alle anderen bewaffneten Konflikte,
Ich finde das nicht. Machmal macht es es, um es hervorzuheben, sehr viel Sinn ein einzelnes Wort abzutrennen. Oder ist wie hier schlicht notwendig, will man einen Einschub sinnvoll unterbringen.
Ich denke eher, es ist ein Zeichen schlechten Deutsches, sowas abzulehnen, denn es erhöht natürlich die Komplexität der Sprache und des benötigten Sprachverständnisses. Aber darüber könnte man sicherlich länger diskutieren und philosophieren und würde am Ende nicht zu einer Einigung kommen :-D.
Meine damalige Deutschlehrerin, die für mich im Nachhinein betrachtet die beste für dieses Fach war, hätte so eine Satzkonstruktion nicht berauschend gefunden.
Sehr viele merken es halt nicht mal mehr, und das eben auch Muttersprachler.
Nun, meine Deutschlehrerin verglich mich mal mit Grass und sagte, ich müsse dem doch nicht unbedingt nacheifern 😁 - aber ich schreibe so, wie ich es mag und das meine ich tatsächlich auch so und nicht als trotziges „ich will aber“.
Ich finde halt nicht, das Schachtelsätze ein Zeichen von schlechtem Deutsch sind.
Du kannst selbstverständlich schreiben, wie du willst. Ich denke, Tanztrainerin hat einfach die durchsetzungsfähigere und wahrscheinlich auch pädagogisch geschicktere Deutschlehrerin gehabt. Die Kritik deiner Deutschlehrerin war ja auch vorhanden, aber dir hat vielleicht der Vergleich mit Grass geschmeichelt, statt dass du dir den Rat zu Herzen genommen hast, dich klarer auszudrücken und Schachtelsätze nach Möglichkeit zu vermeiden. Unnötige Verschachtelung war noch nie Zeichen eines guten Stils. Bei sehr informationsdichten Sachtexten lässt es sich manchmal nicht vermeiden, vieles in einem Satz unterzubringen, wenn man den Text nicht in 5 oder 6 kürzere Sätze zerhacken will, bei denen man dann aber immer wieder das vorher Gesagte durch rückverweisende Bezugswörter aufgreifen muss, um den Zusammenhang klarzumachen. Das Ergebnis sind oft überlastete Nomen: als Linksattribut eine klobige Partizipialkonstruktion, als Rechtsattribut ein Genitiv, der vielleicht auch noch durch ein erweitertes Partizipialattribut aufgebläht ist, oder eben ein Relativsatz. Wenn dann noch Einschübe dazu kommen und dadurch vielleicht nur das Präfix eines trennbaren Verbs oder gar nur ein "nicht" hinter dem Komma erscheint, ist die Aussage des Satzes im Grunde nicht mehr zu verstehen, ohne dass man ein zweites oder sogar drittes Mal liest. Lateinische Sätze im Deutschen, Nominalisierungen im Wechsel mit Partizipialkonstruktionen und weitere Unarten sind kein guter Stil.
dich klarer auszudrücken und Schachtelsätze nach Möglichkeit zu vermeiden.
Die Kritik war schon auch angekommen, nur sehe ich es halt anders und mag Schachtelsätze auch einfach sehr gerne.
Unnötige Verschachtelung war noch nie Zeichen eines guten Stils.
Eure Meinung, nicht meine.
Tu, was du nicht lassen kannst. Es war nur ein wohlgemeinter Rat. Solange du nicht unter die Autoren gehst und keine Examensarbeiten verfassen musst, ist's ja egal.
Lach, bei meinen Geschichten - denn ich schreibe durchaus - achte ich eher auf kurze Sätze. Auch bei Seminararbeiten und Hausarbeiten setze ich meistens kürzere Sätze. Aber hier schreibe ich zum Beispiel ausschließlich privat und das tue ich so, wie ich es schön finde.
Das hört sich ja schon viel besser an! Na, nun wollen wir's auch mal gut sein lassen. Jeder hat seine Meinung geäußert, ist also das losgeworden, was er loswerden wollte. Nun müssen wir das nicht noch weiter auswalzen. Frieden? 🤝🐷
Was genau der Grund ist, warum ich diesen, wie alle anderen bewaffneten Konflikte, verurteile.
Warum das n bei bewaffneten, kannst du mir das vielleicht erklären, damit ich es im Kopf nachvollziehen kann?
Wie gesagt, das alle ist völlig klar, das ist mir direkt beim Korrekturlesen der Frage auch selber schon aufgefallen :-).
Kann ich ehrlich gesagt nicht sicher sagen, ist einfach mein Gefühl. Müsste man sich, schätze ich, die Regeln für Adjektivdeklinationen anschauen.
https://easy-deutsch.de/adjektive/adjektivdeklination/
Akkusativ (Plural): Wen/Was verurteile ich? Da sieht man in der Tabelle „en“ als Endung.
Wird es vielleicht klarer, wenn du den Satz mal einzeln schreibst?
Ich verurteile auch alle anderen bewaffneten Konflikte.
Ich verurteile auch alle anderen bewaffnete Konflikte.
Da klingt der zweite Satz für mich eindeutig falsch, wenn ich das so lese. Und etwas anderes ist das in deinem Satz ja auch nicht.
Ehrlich gesagt klingen beide für mich falsch...
Aber ich fand jekandars Erklärung mit dem Plural recht einleuchtend.
Wie gesagt, ich möchte keine Alternativsätze.
Aber Danke für die Antwort im unteren Teil.