Ist die EU underrated?

4 Antworten

Nicht überzeugend. Auch Nicht-EU-Länder haben all das, dazu weniger Inflation (Schweiz) und oft noch mehr Lebensqualität.

Die EU ist und bleibt ein undemokratisches Monster, bürgerfern, abgehoben, teuer und bürokratisch. Sie tickt, wie Juncker es beschrieben hat: "Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ So wollen diese Eurokraten ihre Macht ausbauen und die Völker entmündigen.

Der Euro ist eine Fehlkonstruktion und wird nicht lang leben. Probleme wie die Masseneinwanderung löst die EU nicht, sondern verschärft sie.

Briten, Norweger und Schweizer wissen, warum sie nein zur EU sagen.


ActiveFlower  29.09.2023, 17:39
Auch Nicht-EU-Länder haben all das

Nö.

Norwegen, die Schweiz und Großbritannien genießen einige der Vorteile, weil sie entsprechende Abkommen mit der EU ausgehandelt haben. Das wäre natürlich nicht möglich, wenn es die EU nicht gäbe.

dazu weniger Inflation (Schweiz) und oft noch mehr Lebensqualität

Das hat zwar so überhaupt gar nichts mit der EU zu tun, aber gut.

Der Euro ist eine Fehlkonstruktion und wird nicht lang leben. 

Das höre ich seit 15 Jahren. Komischerweise steht der Euro noch immer ziemlich gut dar und gehört nach wie vor zu den stärksten Währungen der Welt.

Probleme wie die Masseneinwanderung löst die EU nicht, sondern verschärft sie.

Auf EU-Ebene wird gerade über eine große Asylrechtsreform verhandelt. Gar nicht mitbekommen?

Briten, Norweger und Schweizer wissen, warum sie nein zur EU sagen.

Schlechtes Beispiel. Die Briten wünschen sich gerade mit überwältigend großer Mehrheit die Rückkehr zur EU, weil sie gemerkt haben, dass der EU-Austritt nichts besser gemacht hat, dafür aber vieles schlechter.

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Die EU war mal gut, ist aber außer Kontrolle geraten.

Man will eine "Vereinigte Staaten von Europa" nach dem Vorbild der USA schaffen, ohne die USA verstanden zu haben.

Dass die USA funktionieren, liegt aber an zwei Besonderheiten: Nur die wenigsten, wichtigsten Gesetze, wo Einheitlichkeit wichtig ist, werden aus Washington bestimmt. Ansonsten gibt es viel Föderalismus, dass die einzelnen Bundesstaaten viel eigenen Handlungsspielraum haben. Und selbst, wenn man Gesetze hat, müssen sie nicht umgesetzt werden: Die Umsetzung/Erzwingung von Gesetzen nennt sich auf Englisch "Enforcement". Sollte eine Großzahl der Bürger "mit den Füßen abstimmen", dass man dieses Gesetz nicht will, sprich sich einfach nicht dran halten, und sich auch nicht dran stören, wird das Enforcement einfach ausgesetzt (falls man das Gesetz haben muss, oder aber meint, es irgendwann noch mal aktiv zu brauchen, so braucht man nicht ständig die Gesetzbücher umzuschreiben). Ein bekanntes Beispiel dafür ist das Rechtsüberholverbot, das es in einigen Bundesstaaten gar nicht gibt, und das man in anderen Bundesstaaten nicht enforced, weil die Bürger einfach rechts überholen, weil der Verkehr so besser fließt und die Unfälle auch nicht signifikant steigen.

In der EU ist halt alles, egal, wie sinnlos es ist, Pflicht, was da aus Brüssel kommt.

Dazu haben die Gewählten (das EU-Parlament) nichts zu sagen und die, die was zu sagen haben (der EU-Rat) wird nicht gewählt - sondern auf teilweise sehr dubiose Art und Weise (wie man an unserer aktuellen Ratspräsidentin, Ursula "Zensursula" von der Leyen, sehen kann, die auf Merkels Diktat den eigentlichen Kandidaten spontan ersetzt hat) bestimmt.

Sinnvoll war der Urgedanke des Urahnen der EU, der Montanunion: Ich zock dich nicht ab, dafür zockst du mich nicht ab - zoll- und steuerfreier grenzüberschreitender Handel.

In das Leben der Bürger einzugreifen, geht hier deutlich zu weit, das sollte weiterhin in Staatshand bleiben.

Zu einem Teil deiner Beispiele:

  • Mobilfunk in allen Mitgliedstaaten ohne Mehrkosten (Roaming-Gebühren) --> Hast du auch mitbekommen, dass man hier vergangenes Jahr schon teilweise zurückgerudert ist? Wer einen Unlimited Data Tarif oder großes Datenvolumen hat, hat im EU-Ausland einen Datenvolumen-Deckel, und wenn du mehr als drei Monate am Stück im Ausland bist, wird deine SIM gesperrt und erst wieder aktiviert, wenn du sie wieder im Heimatland ins Netz einbuchst. Das geilste ist die Begründung dafür: Zum Schutz der Verbraucher. Häh?
  • Der Euro als transnationales Zahlungsmittel --> Chance und Risiko zugleich. Erstens legt man sein Schicksal in eine fremde Hand statt die Währung selbst zu managen (also stabil zu halten oder eigenverantwortlich gegen die Wand zu fahren) und zweitens, wenn ein Euro-Staat Schnupfen hat, hat der ganze Euro gleich eine schwere Grippe. Keine Kursumrechnungen machen natürlich den Zahlungsverkehr leichter und auch minimal preisgünstiger, andererseits geht es auch ohne Euro, wieder mit kleinen Chancen und Risiken z.B. von Währungsschwankungen, die zum Vor- oder Nachteil ausfallen können. Ach ja, dir ist bekannt, dass Montenegro nach dem Zerfall von Jugoslavien die D-Mark (und nach Euro-Umstellung den Euro) als einziges offizielles Zahlungsmittel hat, obwohl von EU-Mitgliedschaft weit entfernt?
  • Grenzenlose Einreise in Mitgliedstaaten --> Hat mit der EU nichts zu tun, das ist das Schengen-Abkommen. Immer noch sind nicht alle EU-Staaten (Irland, Zypern) im Schengenraum, also nix mit freiem Grenzübertritt (wenn auch ein sehr unbürokratischer), dafür ist z.B. die Schweiz drin, obwohl kein EU-Staat - geht also auch ohne EU, wenn man sich gut versteht.
  • Anerkennung des Führerscheines in Mitgliedstaaten --> Notfalls gibt es für kleines Geld den internationalen Führerschein als Begleitdokument. Hatte damit in den USA, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und sonst wo nie Probleme.
  • Europäischer Klimaschutz --> Der wieder mal nur die Schwachen (also die Bürger) mit massiven Kosten trifft, die aber im Gegensatz zur Industrie und zu anderen Ländern nur einen kleinen Teil des CO2-Ausstoßes ausmachen, dazu teilweise einfach hirnlos umgesetzt (Stichwort E-Auto-Lobbyismus, die E-Fuels nicht vom Verbrennerverbot auszunehmen, obwohl ein E-Auto durch seine Akkus einen massiven Schadstoff- und CO2-Rucksack mit sich rumträgt, den ein Verbrenner in der Dimension nicht hat) und noch nicht mal europaweit einheitlich, Stichwort Haussanierung: Ja, die Energieklassen, die erreicht werden müssen, sind für alle Länder gleich, aber nicht, was diese bedeuten. Guck mal, wie viel kW Heizleistung pro Quadratmeter ein Effizienzklasse A Haus in Deutschland ausmachen und wie viel etwa in Holland. Wir werden hier mal wieder grandios vera...lbert.
  • Verfolgung von Online-Hetze --> Da ja mittlerweile Regierungskritik fast schon in Hetze umgedichtet wird, ein ganz gefährliches Gesetz mit Missbrauchspotenzial
  • Transnationale Kooperation zur Schaffung eines Quantencomputers --> Als die Concorde gebaut oder Airbus gegründet wurde, gab es noch keine EU, trotzdem ein französisch-britisches (Concorde) oder französisch-deutsch-britisch-italienisches (Airbus) Gemeinschaftsprojekt. Geht also auch ohne

Sinnvoll wäre, die EU wieder auf eine Montanunion mit steuerfreiem Handel und ein paar wirtschaftlichen Spielregeln (die z.B. auch, weil Wirtschaft, das Mobilfunk-Roaming oder die Fluggastentschädigung enthalten können) zurückzustutzen, diese ganze Quersubventionierung der Geber- und Nehmerstaaten, die Deutschland irre Beträge (die man nicht mehr nennen will, vor ein paar Jahren mit über 80 Milliarden pro Jahr gen Brüssel, Tendenz stark steigend) kosten abzuschaffen (und in Deutschland bei der Gelegenheit auch den Länderfinanzausgleich) und nicht mehr die Bürger zu regulieren, sondern hier wieder auf Gesetze der einzelnen Mitgliesstaaten zurückzufallen. Also autonome Staaten mit gut choreografierter wirtschaftlicher Zusammenarbeit, mehr nicht.


Hoich 
Beitragsersteller
 29.09.2023, 18:19
Man will eine "Vereinigte Staaten von Europa" nach dem Vorbild der USA schaffen, ohne die USA verstanden zu haben.

Die Vereinigten Staaten von Europa müssten föderal sein. Da bin ich bei dir.

Dazu haben die Gewählten (das EU-Parlament) nichts zu sagen und die, die was zu sagen haben (der EU-Rat) wird nicht gewählt - sondern auf teilweise sehr dubiose Art und Weise bestimmt

Inwiefern ist die Zusammensetzung dubios? Der Europäische Rat und der Rat der Europäische Union besteht aus gewählten Vertretern.

Ich versteh deinen Punkt, aber zu sagen, dass die EU zu viel Macht hat, teile ich nicht. Wir müssen wettbewerbsfähig im Gegensatz zu China und den Vereinigten Staaten bleiben. Das könnte mit den Vereinigten Staaten von Europa gelingen, in einem föderalen Modell.

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Das ist doch ein eher allgemeines Problem der Gegenwart.

Viele Menschen denken, weil sie eine Suchmaschine im Internet bedienen können, das sie über alle möglichen Dinge genau Bescheid wissen. Und das auch noch obwohl so viele gar nicht willens oder in der Lage sind/scheinen längere, komplexe Texte aufmerksam zu lesen.

Natürlich ist das ein Irrtum und man ist immer im Vorteil wenn man sich dessen bewusst ist.

Die Dinge, auch die EU, sind ungeheuer komplex, dazu kommt, das wir sehr vieles eben nicht wissen/nicht verstehen/nicht sehen wollen/usw.

Bisher habe ich mich immer auf unsere Vertreter in Politik und Verwaltung verlassen und darauf vertraut, das die wissen was sie tun.

Da bin ich mir leider nicht mehr so sicher, aber ich weiß es auch nicht besser.

Einen schönen Tag noch!

Mobilfunk in allen Mitgliedstaaten ohne Mehrkosten (Roaming-Gebühren)

Luxusproblem

Kostenlose Gesundheitsversorgung in Mitgliedstaaten, falls dringend

Dafür gibt es Versicherungen, die regeln sowas auch heute schon im Nicht-EU-Ausland

Der Euro als transnationales Zahlungsmittel

War von Anfang an eine Todgeburt und bedeutet im Endeffekt nichts anderes als den Transfer von hauptsächlich deutschem Steuergeld in alle andere EU-Länder

EU-Fluggastrechte bei z.B. Verspätung

Luxusproblem

Grenzenlose Einreise in Mitgliedstaaten

Luxusproblem und befördert sogar grenzübergreifende Kriminalität

Anerkennung des Führerscheines in Mitgliedstaaten

Geht auch so schon, daher unnötig

Europäischer Klimaschutz

😂

Verfolgung von Online-Hetze

😂

Transnationale Kooperation zur Schaffung eines Quantencomputers

😂

Urheberrecht an Fotografie

Geht auch national bzw. juckt auch heute schon niemanden wirklich, also irrelevant

Einheitliche Wasservorgaben in Badegewässern

Geht auch national

Einheitlicher Jugendschutz

Geht auch national

Alles in allem sind die EU und ihr Parlament so unnötig wie ein Kropf. Außer sinnlosen Vorschriften, Verboten, ausuferndem Bürokratismus und horrenden Kosten bringt sie keinerlei Nutzen. Zurück zur EWG, dann hätten wir alle Vorteile eines einheitlichen Binnenmarktes, ohne die ganzen Nachteile.