Ist der Tod wirklich was schlechtes?
Ich meine...den Tod als etwas schlechtes darzustellen gehört bei uns ja dazu. Aber wieso? Man weiß ja nicht, was danach kommt. Und kommt mir jetzt nicht mit der Bibel, man weiß es schlicht und einfach nicht. Außerdem ist das eine philosophische, keine religiöse Frage.
Es kann ja auch sein, dass das Leben hier auf der Erde schon das schlechte ist und der Tod dann die Erlösung.
Aber irgendwie ist jeder fest davon überzeugt: Tod = schlecht und grausam. Wieso ist das so, und wie seht ihr das? Ist der Tod für euch etwas, wovor ihr euch fürchten müsst?
Ich bin nicht depressiv oder so, es interessiert mich einfach.
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15 Antworten
Guten Abend.
Der Tod gehört zum Leben dazu.
Für Alles im Leben gibt es einen Anfang (Geburt) und ein Ende (Tod).
Das gilt für Menschen, Tiere, Pflanzen.
Im astronomischen Gebiet entstehen im Universum Sonnen (Sterne). Und irgendwann hören Sonnen (Sterne) auf zu existieren.
Es gab einen Urknall und das Universum entstand. Auch das Universum wird ein Ende haben.
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Im Sport fängt ein Fussball Turnier an. Und nach dem Finale endet das Turnier.
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Der Tod ist also so selbstverständlich wie die Geburt.
Meine Schlussfolgerung daraus:
Nicht der Tod ist schlimm, sondern das Sterben.
Manche Menschen sterben friedvoll. Man sagt auch, daß sie friedlich eingeschlafen sind.
Und es gibt Menschen, die leidvoll sterben. Zum Beispiel durch Unfälle oder durch Krebserkrankungen.
Der Tod ist für mich ein untrennbarer Teil des Lebens, ein Naturgesetz, dem wir alle irgendwann einmal unterliegen werden. Der Tod ist weder gut noch schlecht und er unterscheidet auch nicht zwischen gut und böse. Vor dem Tod sind alle Menschen gleich.
Die hat jeder, der dem grimmen Schnitter, dem Sensenmann, dem Vollstrecker einmal so nah war wie ich. Andererseits hat der Tod auch sein Gutes - erstens taugt er wunderbar für alle möglichen Gedichte, romantische Vorstellungen und Ähnliches, zweitens zwingt er uns dazu, den Arsch hochzukriegen und etwas zu tun, und drittens erlöst er die gepeinigte Seele von ihrer irdischen Qual. Wie alles hat der Tod zwei Seiten.
War ich auch. Habe trotzdem keine Angst. Wer Angst vor dem Tod hat,guckt wohl auch gerne noch Sandmännchen.
Tod gehört zum Leben ebenso wie die Geburt. Bei beiden ist der Mensch in einem wesentlichen Übergangsprozess. Beide Vorgänge sind extrem existenziell, geheimnisvoll, meist sehr schmerzhaft und in gewisser Weise "schmutzig" und gehören als Begrenzungen, zwischen denen das Leben stattfindet, integral zum Leben dazu.
Entsprechend gemischt sind (und dürfen sein) die Gefühle dazu. Ich finde es wichtig, sich damit zu konfrontieren und die Gedanken daran nicht zu verdrängen. In der Begegnung mit den Gedanken daran können wir viel über unsere Haltung und unseren Umgang mit unserem eigenen Leben erfahren und darüber reflektieren.
Abhängig von Alter, Lebensphase, den Lebensumständen und auch dem Denken/Glauben kann sich auch während des Lebens die Einstellung zum Tod ist sehr stark ändern.
Für denjenigen, der dran glauben muss, obwohl er gerne leben möchte, ist der Tod auf jeden Fall etwas Schlechtes.
Und - DEINE "Philosophie" hin oder her - der Tod kostet nunmal das Leben; daran ist auch, wenn man sich viel Mühe gibt, beim besten Willen nichts Positives zu finden.
Bist du dir da so sicher? Warum begehen Menschen dann noch Suizid?
Alles hat zwei Seiten...
Ewiges Leben ist nichts Schönes. Der Tod wäre tatsächlich eine gute Einrichtung, würde er sich nur an einen Zeitplan halten. Mit 90 Jahren wird diszipliniert weggetreten, das würde mir gefallen.