Ist der Krieg Vater aller Dinge?
Krieg/Auseinandersetzungen
6 Antworten
Sagte der Philosoph Heraklit. Pólemos ist das griechische Wort für Krieg, aber auch für Streit und Kampf. Es gibt verschiedene Deutungen für den Spruch des Heraklit. Eine stammt von dem schottischen Altphilologen William K.C. Guthrie. Er hob den Gegensatz zwischen Ruhe und Bewegung hervor. Heraklit habe Ruhe mit dem Ende aller Anstrengung, die sich im beständigen Kampf der Gegensätze zeige, gleichgesetzt, und dieses Ende (der Anstrengung) bedeutete für ihn Tod und Zerfall. Daher meinte er, das Ausruhen im Frieden solle man den Toten überlassen. Aus dieser Sicht habe er gegen das Ideal einer friedlichen und harmonischen Welt rebelliert, das er als wirklichkeitsfremde Verkennung des Weltcharakters betrachtete. (Siehe auch unter Heraklit "Der Krieg ist der Vater alle Dinge" - Wikipedia + verschiedene Deutungen des Spruches)
Diese Auffassung Heraklits steht in Übereinstimmung mit dem Satz Nietzsches: "Die Welt ist Wille zur Macht und nichts außerdem und ihr alle seid Wille zur Macht und nichts außerdem".
Ähnlich auch Schopenhauer: In der Welt herrscht ein blinder, irrationaler Wille, sie muss sich deshalb für den Menschen in eine Art Hölle verwandeln. Mehrmals hat er die Welt, in der das „Willens-Streben“ des Menschen dominiert, als grausigen Ort beschrieben. Die Millionen und Abermillionen der Einzelwillen prallen dort aufeinander und führen immerzu zum Leiden. Denn, so sagt Schopenhauer: „Wir sollen (auf der Erde) elend sein, und wir sind’s!“ Ein Glück ist auf der Welt nicht erreichbar. Wenn wir glückliche Menschen sehen, dann nur aus der Ferne. Gehen wir näher heran, verwandeln sich die glücklichen Gesichter sofort in Grimassen des Leidens.
Heraklit sagt dazu einfach: Kieg!
Eher der Sensenmann. Er kann eine Katharsis herbeiführen (muss er aber nicht) und dann womöglich heilsam sein, weil ein Streit beendet wird.
Aber da ist jede andere Möglichkeit vorzuziehen.
Bedeutsam in der unterschiedlichen Bedeutungsbeimessung und deshalb schwierig zu beantworten. Einerseits hat der Krieg tatsächlich die technologische Entwicklung forciert, andererseits forciert der Widerstreit das Entstehen neuer Ideen und Entwicklungen ...
Heute nicht mehr
Der Spruch wurde früher zitiert, weil in Kriegssituationen viele technische Erfindungen und Fortentwicklungen gemacht wurden. Heute würde ich eher sagen:
Money reigns the world
Wenn der Krieg der Vater aller Dinge ist, ist der Frieden die Mutter.
Und die Zeugung eine Vergewaltigung.
Und im Krieg ist der beste Freund des Soldaten, sein Karabiner. Somit blieb seine Frau/Freundin, damals nur die zweite Wahl.
Krieg ist immer mit Gewalt verbunden.
Und ein Frieden, der sich freiwillig dem Krieg hingibt, ist kein Frieden.
Das sind die Zwänge des Krieges, diese schreiben vor was der Soldat zu lieben hat.
Was soll letzteres bedeuten?