Ist der Determinismus eine rein metaphysische Position und damit weder belegt noch widerlegt?
2 Antworten
Determinismus funktioniert in der Physik nur makroskopisch. Aber selbst bei der Ziehung der Lottozahlen (mit einem makroskopischen Gerät mit den Kugeln) sieht man, wie winzige Differenzen dafür sorgen, dass die Ziehung in der zweiten Woche andere Zahlen ergibt als in der ersten Woche - obwohl alles gleich durchgeführt wird.
Auf subatomarer Ebene geht die Physik schon lange nicht mehr von einem strengen Determinismus aus. Früher dachte man noch (also vor 1888), dass man alles berechnen könne (siehe "Laplace'scher Dämon"), aber es zeichnete sich da schon ab, dass das nicht funktionieren kann.
Dazu muss man nicht mal die Heisenberg'sche Unschärfe heranziehen, es genügt schon, sich klar zu machen, dass man schon die Bewegung von drei Himmelskörpern (Sonnen, Planeten) mathematisch nicht in den Griff kriegen kann. Das fand schon Henri Poincaré heraus.
"Dieser Einwand ist grundlegend mathematischer Natur."
https://de.wikipedia.org/wiki/Laplacescher_D%C3%A4mon
Wann ein einzelner Atomkern eines radioaktiven Materials zerfällt, kann man nicht vorausberechnen. Auf der untersten Ebene ist der Zerfall zufällig. (Nur makroskopisch ergibt sich die Halbwertszeit)
der Determinismus ist nicht metaphysisch. Er ist allerdings nicht belegt. Die Unschärfe auf Quantenebene mit dem offensichtlich inhärenten Zufall ist allerdings ein starkes Gegenargument gegen ein deterministisches Weltbild.