Ist der Begriff „Flüchtling“ anstößig und noch Zeitkonform?

15 Antworten

Als Bibelforscher habe ich mich auch mit der Geschichte Israels beschäftigt und bin dabei auf den Exodus gestoßen, der in gewisser Weise unter Gottes Führung eine Art Flucht war. Die Bedeutung dürfte auch uns nicht unbekannt sein: Vor etwas Schlechtem sich entfernen, kann eine Flucht sein, kein gemütliches Verlassen. - Ebenso auch: Flieht vor der Sünde, die euch leicht umstrickt. So gesehen sind wir alle Flüchtlinge, nur die Gründe und Ursachen sind verschieden!

Meine Meinung: Nein, der Begriff ist nicht anstößig. Er kommt Dir anstößig vor, weil unter diesem Begriff Stimmung gegen Flüchtlinge gemacht wurde. Genauso, wie seinerzeit unter dem Begriff "Asylanten", der von Flüchtling ersetzt wurde. Findest Du jetzt einen neuen Begriff dafür, der sich in der Breite durchsetzt, wird sich das Spiel wiederholen und Du würdest diesen neuen Begriff ebenfalls als anstößig empfinden und einen neuen suchen...

Würde es nicht anstößig bezeichnen.

Ist einfach ein Sammelbegriff für Asylsuchende, Asylberechtigte oder Illegale Migranten. (legale Migranten werden eher unüblich in die Kathegorie Flüchtling gesteckt)

Wenn man spezifizieren möchte sollte man es entsprechend benemen.

Wenn du es für dich entfernen möchte mach es ruhig. Ich nutze auch lieber die spezifischere bezeichnung auch wenn ich den Gegenüber als illegalen Migrant bezeichne und kränken könnte.

Ich empfinde den Begriff nicht als respektlos und nutze ihn weiterhin. Wer seine Sprache in der Hinsicht besonders sensibel gestalten möchte, soll das aber von mir aus ungehindert tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Betrifft mich, deshalb befasse ich mich damit.

Ich nutze Geflüchteter, glaube aber nicht, dass der Grund, warum gerade ein Überbietungswettbewerb bei der Entrechtung von Migranten stattfindet der ist, dass nicht genug Leute aufhören "Flüchtling" zu sagen.

Sprache ist sehr wichtig und wenn man den Luxus hat sich über sie Gedanken zu machen, sollte man das auch tun. Viel wichtiger ist aber gerade darauf hinzuweisen, dass das was hier gerade geplant wird eine unglaubliche Ungerechtigkeit gegen Menschen ist, die in unserem Land leben und die auch kein einziges Problem lösen wird, das wir haben.


Silas79 
Beitragsersteller
 10.09.2024, 22:14

Vielen Dank.

Ich kann dir bei deiner Meinung nur zustimmen, und denke, so wie du wahrscheinlich auch, dass Sprache ex- bzw. inkludierend sein kann.

Daher ist es als nicht einflussreiche Person ein erster Anfang inkludierend zu reden, um so seinen Betrag für eine positive Gesellschaft zu leisten; ohne Rassismus, Diskriminierung und anderen Formen der Menschenverachtung.