Ist das Paten-Amt eine Einbahnstraße?
Ein Freund von mir ist Pate von mehreren Kindern, diese hat er immer gut beschenkt und auch seinen Urlaub teils damit verbracht, mit den Kindern mal einen Ausflug zu machen...nun werden diese Kinder erwachsen und er wird gar nicht mehr beachtet und nicht mehr eingeladen...
...wie seht ihr das, wenn man Pate ist, geht dies nur in eine Richtung, also der Patenonkel zahlt halt oder macht besondere Geschenke bis das P-Kind 18 ist und dann ist Ende- oder sehr ihr das auch als lebenslange Beziehung, also damit meine ich, dass auch das Patenkind von seinen eigenen Eltern ausgehend auch regelmäßig Kontakt zum Paten hat, damit sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickeln kann, daraus folgend, dass sich das Patenkind auch als Erwachsener mal um seinen Patenonkel "kümmert", sich an dessen Geburtstag oder zu Weihnachten meldet, also auch von sich aus gerne die Beziehung mit erhält...?
Ich find es traurig, dass man diese Kinder ewig beschenkt hat und immer für sie da war und dann wird man nicht einbezogen oder sozusagen abserviert....?
Zudem kann man ja auch als Erwachsener Pate für einen Erwachsenen werden...es muss sich nicht nur um Kinder handeln
19 Stimmen
12 Antworten
Es kommt wohl drauf an mit welcher Erwartungshaltung man drangeht wenn man sich dafür entscheidet Pate zu sein für jemand anderes...
Wenn man die Meinung hat das man dafür von jeglichen Leuten stets hochgelobt werden würde, oder das die Paten"kinder" einem auf Ewig zu Dank verpflichtet sein müssen UND dadurch in der Schuld des Paten stehen....
... dann hat man den Sinn des Patenamtes wahrscheinlich komplett falsch verstanden.
Nehmen wir erst einmal das kirchliche Patenamt unter die Augen:
- da wird, bei der Taufe eines minderjährigen Kindes, mindestens einem Erwachsenen (üblicherweise jemand der den Eltern des betroffenen Kindes nahe steht) das Amt des Paten anvertraut. Dieser Pate hat eine heutzutage eher sinnbildliche Aufgabe: Das KInd auf seinem Weg zum Erwachsenenalter begleiten, als Ratgeber fungieren, im Glauben stützen.
Früher hatte der Pate die Zusatzfunkition des "Elternersatzes", falls den Eltern des Minderjährigen etwas zustößt - so das dieser Heranwachsende weiterhin versorgt ist.
Das ist heute, wie oben bereits geschrieben, eher nur noch sinnbildlich.
Patenamt via irgendeiner Hilfsorganisation für Kinder in armen Ländern, oder vielleicht für Kinder eines SOS Kinderdorfes:
- Hier ists auch nur im "übertragenen Sinne" ein Amt/ eine Patenschaft. Der "Pate" investiert einen Teil finanzieller Mittel/ einen Teil Sachgegenstände in das heranwachsende Kind. Im Gegenzug erhält der "Pate" irgendwelche aktuellen Grundinformationen über das "Patenkind".
Zeitlich begrenzte Patenschaft für ein Tier im Zoo/ TIerpark:
- Man wählt aus einer Liste der verfügbaren Tiere ein Tier und somit ein Patenpaket aus. Je nach Tierart variiert der Gesammtpreis. Man bezahlt ein einziges Mal zu Beginn einen bestimmten (vom Zoo für diese Tierpatenschaft) festgelegten Preis - und als Gegenleistung sieht man dann am Gehege dieses Tieres (bzw. im Onlineauftritt des Tierparks zu diesem einen Tier) wer grade Pate ist (Name des Paten). Diese Patenschaft ist zeitlich begrenzt.
Meine eine Patentante hat ihr einstiges, aus familiärer Verpflichtung angenommenes, Patenamt niedergelegt ab meinem 18. Geburtstag. Da war zwar keine ofiizielle Mitteilung von ihr, aber der obligatorische Kontakt von soundsoviel Anrufen/ Post pro Jahr hörte auf. War von meiner Seite aus okay.
Ich selbst war auch mal Patentante. Ich war sehr jung, wurde in die Rolle gedrängt durch gemeinsame Verwandte a la "oooooh das wär doch soooo süß wenn du das machst, das wär doch soooooo toll". Ich wusste mit dem Amt nichts anzufangen,
Ich glaube, mit der Volljährigkeit des 'Kindes' endet die Patenschaft...
Dennoch kann und darf die Beziehung darüber hinaus noch weiter bestehen...
Es geht dabei letztendlich nicht um finanzielle Zuwendungen, sondern auch um Mit-Erziehung, Beistand, eventueller Adoption etc. pp.
Gruß Fantho
ich selbst habe 3 Patenkinder 19J/10J/6J.
Ich habe Kinder sehr gerne .. ist aber normal das diese ab 18 Jahre ihre eigenen Wege gehen wollen und einem weniger Zeit entgegenbringen, da sich die Prioritäten verändert haben. Bei mir war das auch so das ich mit 18 weniger mit meinen Eltern und auch Patenonkel Tante zu tun haben wolle. Jedoch waren beide immer für mich da.
seine Patenkinder mit Geschenken zu überhäufen finde ich keine gute Einstellung.
Mein einzige Patenkind ist mittlerweile über 40 Jahre alt und wir haben ein gutes Verhältnis. Klar waren es auch früher meine Geschenke. Heute gehen wir zusammen mal um die Häuser ziehen.
Meine Patentante habe ich 2 mal im Jahr gesehen. (Sie wohnte in der Nachbarstadt, etwa 15 km entfernt.) Die Geburtstagsgeschenke kamen per Post. Es waren immer seltsame Sachen vom Kirchenbasar.
ein Jahr bekam ich zwei kleine gläserne Kerzenständer. Da passten Christbaumkerzen rein. Die fand ich toll. Im Jahr darauf gab es nochmal zwei die gleichen Kerzenständer. Ich war irritiert. Was sollte ich mit 4 Kerzenständern? 2 reichten doch für eine Tischdeko. Auf nachfrage erhielt meine Mutter die Info: die sind für einen Adventskranz gedacht.
ansonsten kein Kontakt zu der Patentate. Als ich konfirmiert wurde, kam gar nichts mehr.