Ist das normal dass eine Zeugin Jehovas mit einem kleinen Kind durch die Nachbarschaft läuft und mich fragt ob das Kind mir eine bibelstelle vorlesen darf?

Nein normal ist etwas anderes

Ein junger Mensch in den Reihen der Zeugen Jehovas steht von Anfang an unter dem Ansporn, die "theokratische Karriereleiter“ möglichst frühzeitig zu erklimmen.

 Den höchsten Status erhält ein Kind bei den ZJ, wenn es sich dazu entwickelt, ein "Pionier“ zu werden. Das beinhaltet, dass das Kind von ganz klein an die Erwachsenen bei Hausbesuchen begleitet und diese nach und nach selbständig fortsetzt . Außerdem wird erwartet, dass das Kind an der standardisierten Tätigkeit mit fünf Versammlungen, verteilt auf zwei Abende in der Woche, teilnimmt. Diese Versammlungen sind nicht speziell auf Kinder abgestimmt. Von ganz klein an müssen sie auf dem Schoß ihrer Eltern stillsitzen und unzensiert das aufnehmen, was eigentlich für Erwachsene bestimmt ist. Aber der Ordnung halber: Die Wachtturmgesellschaft hat zusätzlich ein etwas "freundlicheres“ Material ausgearbeitet, das auf Kinder abgestimmt ist und von dem erwartet wird, dass die Eltern es bei ihrer Unterweisung der Kinder benützen.

Bereits schwangere Frauen sollen ihrem Ungeborenen aus der Bibel vorlesen. Von der Geburt an folgt ein regelmäßiges, möglichst tägliches Vorlesen und Belehren aus der Bibel. Die Wachtturm-Gesellschaft gibt für die Kleinen ein "Bibelbilderbuch“ heraus, in dem biblische Geschichten mit Gedankengut der Wachtturm-Gesellschaft verknüpft werden. Die Kinder werden zwar nicht getauft, aber müssen von klein auf die Zusammenkünfte im Königreichssaal besuchen und dort stillsitzen und zuhören. Falls einem Kind die Aufmerksamkeit noch schwerfällt, sind zur "Unterhaltung“ nur von der Wachtturm-Gesellschaft verlegte Bilderbücher erlaubt. Kinder sollen, sobald sie lesen können, in die "theokratische Predigtdienstschule“ eingetragen werden und anstreben, ein "ungetaufter Verkündiger“ zu werden.

Der Erfolg der elterlichen Erziehung und die Glaubensstärke der Eltern wird daran gemessen und ganz besonders Kinder von Ältesten stehen unter enormen Druck, da sie als gute Vorbilder vorangehen müssen. Die Taufe ist zwar freiwillig, doch gilt es als bedenklich, wenn Kinder von Zeugen Jehovas im jungen Erwachsenenalter noch immer nicht getauft sind ( was das neueste Kindervideo wieder mal eindrucksvoll beweist)

Kindervideos mit dem Titel:

Ungetaufter Verkündiger werden,

die Schritte zur Taufe,

such dir deine Freunde gut aus,

Werde der Freund Jehovas,

Für Jehovas Opfer bringen,

Mach das Beste aus deiner Zeit,

Tipp Top in den Dienst ( Predigtdienst) gehen,

Aufgepasst jetzt ist Versammlung

usw. werden schon ganz kleinen Kindern gezeigt.

Schau dir unter ihrer JW Org.Seite unter Videos und dann unter Kinder diese Videos mal an und dann sag mir ,ob das NORMAL ist.

Für mich brandgefährlich was hier bereits den Kleinen ins Gehirn geblasen wird!

Hier ein Zitat aus einer Wachtrumstudienausgabe der ZJ:

Damit seine Freundschaft zu Jehova wächst und gedeiht, braucht euer Kind ebenfalls gute „Nahrung“ und Anleitung. Eure Aufgabe ist es, ihm die Grundsätze aus Gottes Wort zu vermitteln (Spr. 1:8). Wann fangt ihr damit am besten an? Was gehört alles dazu?

Wie früh beginnt man am besten mit dieser Schulung? Timotheus wurde von seiner Mutter Eunike und seiner Großmutter Lois „von frühester Kindheit an“ in den „heiligen Schriften“ unterwiesen — also von Anfang an!

Bevor euer Baby zur Welt kommt, habt ihr bestimmt vieles gewissenhaft vorbereitet. Vielleicht habt ihr euch sogar eine Art Checkliste von Sachen gemacht, die es braucht. Wie wichtig ist es da erst, schon im Voraus zu planen, wie ihr eurem Kind Jehova näherbringt! Setzt euch zum Ziel, so früh wie möglich in seinem Leben damit zu beginnen.

In dem Buch "Die frühe Kindheit zählt: Wie durch die frühkindliche Betreuung die spätere Entwicklung beeinflusst wird" heißt es: „ Entscheidend für die Hirnreifung sind die Monate unmittelbar nach der Geburt. In dieser Zeit vermehrt sich die Zahl der Synapsen — der Verbindungen, die das Lernen ermöglichen — auf das Zwanzigfache.“ Macht das nicht deutlich, wie weise es ist, diese kurze Phase in der mentalen Entwicklung eures Kindes auszunutzen, um mit dem Einpflanzen biblischer Konzepte und Werte zu beginnen?

Einpflanzen biblische Konzepte und Werte ( natürlich sind hier die Konzepte der WTG gemeint) Allein dieses Wort zeigt schon wie sehr Kinder von ZJ von Kindheit an geschult, gedrillt und indoktriniert werden.

Sobald die Kinder der Zeugen Jehovas dann in der Schule sind, müssen sie für die "Sondergemeinschaft" kleine Leseaufgaben erledigen, Bibelstellen interpretieren und den Gottesdienst mitgestalten. Ständig wird ihnen gesagt, dass sie nur so Jehova gefallen können und nur so ein Freund Jehovas werden können.

Ein Kind von Zeugen Jehovas muss von Anfang an anders sein als die anderen.

Normal ???? Nein ganz bestimmt ist aber es wird von der WTG von dieses Kindern erwartet. Und sie lernen schon früh, was Gehorsam gegenüber Jehova und seiner Organisation bedeutet und abverlangt.

Die Wachtturmgesellschaft hat in ihrer Literatur ein gemeinsames Ziel für alle Zeugen Jehovas formuliert, und für Kinder wird keine Ausnahme gemacht - nämlich für Jehova zu leben, Seinen Geboten zu folgen und andere Menschen vor Harmagedon zu warnen.

Das Argument von einem bald bevorstehenden Harmagedon bewirkt, dass man erwartet, auch "kurzzeitigem Genuss“ zu entsagen, der für Menschen in den meisten anderen Kulturen eher als "natürliches Bedürfnis“ für Kinder betrachtet wird. Kindern kann auch erzählt werden, dass sie Gefahr laufen, ihre Liebsten (die Eltern) zu verlieren, wenn nicht die ganze Familie "dabei“ ist und die Kinder ihren Beitrag dazu leisten, um die Loyalität der Familie zu den ZJ zu bewahren und die Zukunft der Familie zu sichern. Es ist ziemlich einleuchtend, dass dies einem Zeugen-Jehovas-Kind Schwierigkeiten bereiten wird.

Die Wachtturmgesellschaft denkt auch schwarz-weiß: Entweder man steht auf der Seite Gottes, indem man ein aktiver Zeuge Jehovas ist, oder man steht auf der Seite Satans, indem man ein kritisches oder überhaupt kein Mitglied ist.

Mit anderen Worten, man treibt den Gedanken zum Extrem, dass "die, die nicht mit uns sind, gegen uns sind“. Solches Schwarz-Weiß-Denken, auch "kategorisches Denken“ genannt, kann verhindern, dass Kinder ein nuanciertes Denken über sich selbst und über andere Menschen erlangen.

Die starke Loyalität, die gegenüber der Organisation erwartet wird, bringt es auch mit sich, dass die Organisation die Hauptverantwortung für die Kindererziehung hat und die Pflichten und Rechte der Eltern den Kindern gegenüber in Wirklichkeit beträchtlich reduziert sind. 

Auch wenn die Wachtturmgesellschaft in ihrer Literatur im Großen und Ganzen darauf hinweist, dass Kindern ihren Eltern gegenüber loyal sein und sich unterordnen sollen, handelt es sich doch um eine von der Wachtturmgesellschaft delegierte Autorität. Diese geht darauf hinaus, dass Kinder so früh wie möglich zu einem Teil der Kultur werden sollen, die man bei den ZJ findet. Eine Weise, dies zu tun, ist es, sie so zeitlich wie möglich mittels der von den ZJ verfassten Literatur anzuregen.(siehe Zitat oben)

Nein, definitiv nicht....

Wenn du dir die Berichte aus der Bibel anschaust, wirst du dafür bestimmt auch keine Grundlage finden. Der Missionsauftrag ging an erwachsene und schon getaufte Gläubige. Und auch von diesen ging gemäß dem Epheserbrief nur einige diesem Auftrag aktiv nach.....

Ich würde es nicht normal nennen, aber es wird durchaus praktiziert.

Auf der jw org seite, gibt es unter Bibliothek/ Kinder/ Videos ein Video “Gib nicht auf”, bei dem genau das praktiziert wird, den Link kann ich leider nicht einstellen.

Es ist also offensichtlich geläufig, aber bei anderen Konfessionen werden Kinder ja häufig auch so früh in Kindergottesdienste, Bibelstunden, etc. geschickt.

Also so anders finde ich es nicht, sie werden halt früh einbezogen um wie “die Großen” zu sein.

Gutheißen muss ich es nicht…

Was soll daran nicht normal sein? Das Kind hat Freude daran und die meisten Menschen sind ebenfalls freudig überrascht, dass ein Kind gerne die Bibel vorliest. Zudem, due Kinder von Zeugen Jehovas haben, im Gegensatz zu den meisten Gleichaltrigen, keine Probleme beim richtigen Vorlesen. Und sie ind auch im Rechtschreiben anderen gleichaltrigen Kindern voraus.

So hat man mich auch der Kindheit beraubt.

Das Kind, was ich hätte sein können, wird es nie geben.

Nein. Ist nicht normal.

Bibelstunden in Kirchen sind im Gegensatz zur Kindes-indoktrinierung bei Jehovas Zeugen viel angenehmer und ansprechender und man lässt dort garantiert keine Kinder Werbung für eine Religion machen.

Vor allem lässt man sie Kind sein, während Jehovas Zeugen Kinder per emotionaler Erpressung ein schlechtes Gewissen übertragen bekommen, buchstäblich Knöpfe aufgedrückt um das Kind runterzuziehen damit es funktioniert wie es die Wachtturmgesellschaft gerne hätte...

Unfassbar das aber bei Jehovas Zeugen bei der Anteilnahme Schutzbedürftiger an der Glaubens-Werbung hier der Kindesschutz nicht greift.