Ist das Geschenk übertrieben?
Ich bin 17 und möchte meinem Freund zum Geburtstag einen gemeinsamen Kurz-Städtetrip schenken (nur 1 Übernachtung).
Habe zwar nicht viel Geld, aber mit Supersparpreis der Bahn und einem günstigen Hotel geht das schon, finde ich. Wir gehen auch nicht superschick essen oder so, aber besuchen natürlich ein paar Sehenswürdigkeiten/Planetarium und sowas. Ich möchte gerne alles dort für ihn bezahlen, auch Museumseintritt etc. Schließlich ist es ein Geschenk.
Insgesamt komme ich so auf ca. 150-180€. Jetzt frage ich mich, ob das übertrieben ist, da das mein Vater und auch eine Freundin gesagt haben. Taschengeld kriege ich 30€ im Monat, habe noch einen Nebenjob neben der Schule, der mir ca. 100€ im Monat gibt.
Angesichts meiner Finanzen und der Länge der Beziehung (erst ca. ein halbes Jahr) finden sie eben, dass ich zu viel dafür ausgebe. Andererseits möchte ich ihm das wirklich gerne schenken und Geld hat allgemein nicht so einen hohen Stellenwert in meinem Leben, solange ich mir meine Wünsche erfüllen kann (die jetzt auch eher bescheiden sind, das Meiste gebe ich für Kunstkram aus). Der Städtetrip geht an einen Ort, den er immer mal sehen wollte, aber nie dazu kam, und uns verbindet auch ein ganz lustiger Insider mit der Stadt etc., es macht also vom Geschenk her Sinn.
Mein Vater findet, ich sollte ihn bitten, einen Teil zu übernehmen. Das finde ich bei einem Geschenk aber ziemlich dämlich, ich würde ihn somit ja zwingen, Geld auszugeben, das er vielleicht eigentlich für andere Dinge geplant/gespart hatte.
Hard Facts: Wir gehen beide noch zur Schule (12. Klasse), ich 17, er 18. Sind erst dieses Jahr im April zusammen gekommen, waren davor 3 Jahre sehr eng befreundet.
Meine 30€ Taschengeld klingen vielleicht wenig für eine 17-Jährige, aber ich muss davon nur Freizeit finanzieren. Schulmaterial, Schulessen, Kleidung, Klassenfahrten etc. bekomme ich von meinem Vater bezahlt. :)
Und noch ein Zusatz zu den Bedenken meines Vaters: E meinen Freund sehr, lädt ihn oft ein und hat ihm sogar ein Praktikum bei sich an der Uni angeboten etc. Deswegen ist es jetzt auch nicht so, dass er sich Sorgen machen würde, wenn ich mit meinem Freund alleine am Wochenende woanders übernachte o.ä., es geht eher wirklich darum, dass ich so viel Geld ausgebe.
Das "E meinen Freund" sollte eigentlich heißen: "Er mag meinen Freund"
5 Antworten
Dein Vater ist natürlich besorgt, dass du dich in etwas verrennst und das natürlich auch berechtigt. Allerdings soll ein Geschenk sowohl den Effekt erfüllen deinen Freund, als auch dich zufriedenstellen, von daher kannst auch nur du entscheiden ob er dir das wert ist. Lass dir das eine gesagt sein: die Länge einer Beziehung ist nicht ausschlaggebend, sondern die Intensität und das Empfinden deinem Partner gegenüber. Egal ob ihr jetzt 3 Wochen, 5 Monate oder 20 Jahre zusammen seid, die Gewissheit dass das hält, kann dir niemand geben. Klar, ist die rosarote Brille erstmal weg, überlegt man sich solche Sachen zwei mal, aber am Ende kommt man trotzdem häufig zu dem Schluss, dass es das wert war :-).
Zu sagen, dass er Geld dabei geben solle, finde ich in meinen Augen auch nicht okay. Wenn ihr dort seid, wird er sicherlich auch einiges bezahlen, aber das sollte dann von ihm aus kommen.
Klar, natürlich ist das viel Geld für jemanden, der "nur" 30 Euro Taschengeld bekommt und das solltest du definitiv in Betracht ziehen, allerdings hast du auch noch nicht die mega großen Lebenshaltungskosten, nehme ich an.
Also, go for it, wenn du SELBST es willst :)
Danke für deine schöne Antwort! Das gibt mir etwas mehr Sicherheit.
Ich erlebe unsere Beziehung sehr intensiv, ihm scheint es auch so zu gehen und wir kommunizieren beide sehr viel über unsere Gefühle, Gedanken etc., weshalb wir uns in der Beziehung sicher und wohl fühlen. Ob es für immer hält - keine Ahnung, wäre bei Jugendbeziehungen ja eher unüblich :) Aber ich würde es selbst nach einer Trennung nicht im Nachhinein schade finden, Geld ausgegeben zu haben... Soll ja keine Investition sein, sondern ein Geschenk in dem Moment, von daher möchte ich es tatsächlich machen.
Ja, ich will es selbst und mache es daher auch! :) Dafür kann ich ja nächsten Monat auch etwas mehr arbeiten oder so.
Wenn du das Bedürfnis hast, ihm das zu schenken, mach das ohne ihn um Beteiligung zu bitten. Die Länge der Beziehung spielt dabei keine Rolle, nur die Tiefe.
Es steht deinem Freund ja immer noch frei, einen Teil der gemeinsamen Reise dir zu schenken.
Entweder ist es ein Geschenk, dann bezahlst du alles.
Oder du möchtest, dass ihr gemeinsam nach Amsterdam fahrt und jeder einen Anteil der Kosten übernimmt. Womöglich jeder einen gleichen.
Dann ist es kein Geschenk mehr.
Und wie du schon vermutet hast, kann es sein, dass es ihm zu teuer ist. Er ist völlig frei, das allein schon aus diesem Grund abzulehnen.
Der Mensch ist nicht nur dazu geschaffen, zu nehmen. Menschen, die immer nur nehmen wollen und meinen, nix zu geben, wie Kapitalisten, werden dadurch nicht glücklich.
Schau dir an, wie sie immer nehmen. Und doch nie genug bekommen, wie diese Gates, Bezos usw. mit ihren 100 und mehr Milliarden.
Für die kurze Zeit des Zusammenseins und deine finanziellen Verhältnisse ist das schon relativ viel. Ich finde ihr könntet euch Fahrt und Hotel teilen und du bezahlst das Museum und ein schickes Abendessen.
Unangemessen. Lade ihn ins Kino ein mit anschließendem Eisessen.
Kino und Eis essen (gerade im November) ist nicht so unser Ding für einen Geburtstag, trotzdem danke!
War nur ein Vorschlag, den Du nicht annehmen musst.
Von mir aus kannst Du auch gerne viel Geld ausgeben. Es ist ja nicht meins.
Stimmt, danke für den Vorschlag auf jeden Fall - und dass du deine Meinung geteilt hast!
Genau, deswegen möchte ich nicht, dass er einen Teil bezahlt, es soll alles als Überraschung geplant sein (keine Sorge, er liebt Überraschungen^^) und da wäre es nicht fair, wenn er unvorbereitet irgendwas bezahlen soll, das er sich nicht mal ausgesucht oder mitgeplant hat. Deswegen eher die Frage, ob das Geschenk an sich zu arg ist. Aber nach den Antworten hier habe ich es eigentlich schon selbst gemerkt: Ich möchte es machen.