Ist cis das gleiche wie des in der Musik?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Nein 88%
Ja 13%

6 Antworten

Musiknoten werden nicht von einem Computer gelesen, sondern von einem Menschen, der die Musik nicht nur spielt, sondern auch versucht zu verstehen.
In tonaler Musik ist es nicht das Gleiche, weil die richtige Schreibweise hilft, den tonalen Zusammenhang des Tones zu begreifen.
Harmonisch kann Cis z.B. Bestandteil eines A-Dur-Dreiklangs sein, das Des Bestandteil eines b-moll-Dreiklangs. Melodisch kann ein Cis zum D weiterführen oder ein Des zum C.
Auch ohne bewusst Musiktheorie studiert zu haben, wird jeder unbewusst die richtige Schreibweise als hilfreich empfinden, so wie auch korrekte Grammatik und Rechtschreibung in der Sprache oft unbewusst funktioniert.

In völlig unsinniger zufälliger chaotischer atonaler Musik wäre es das Gleiche, also wenn die Töne ohne jeder musikalischer Logik wie ausgewürfelt aufeinander folgen.

Nein

Wenn man das bei einem Piano und rein technisch von der Frequenz/Wellenlänge betrachtet, ja; jedoch ist das nicht das gleiche. Wenn man sich in F-Moll befindet, ist es eindeutig ein Des, jedoch kann man es immer noch als Cis schreiben, nur dass es dann halt komplett anders interpretiert werden muss, wenn man zum Beispiel die Harmonie dazu betrachtet.

Woher ich das weiß:Hobby
Nein

Hallo tortoise,

es sind tatsächlich zwei verschiedene Töne. Am besten stellst Du Dir das mit den Stammtönen vor, die auf den weißen Tasten des Klaviers liegen:

C D E F G A H

Wenn Du zum Beispiel aus einem a-Moll-Dreiklang (A C E) einen A-Dur-Dreiklang (A Cis E) machst, wird C zu Cis erhöht.
Wenn Du aus einem B-Dur-Dreiklang (B D F) einen b-Moll-Dreiklang (B Des F) machst, wird D zu Des erniedrigt.
Es müssen also besagte Stammtöne beachtet werden.

Würde man A-Dur als 'A Des E' schreiben, würde der Dreiklang nicht mehr aus zwei Terzen (A-Cis und Cis-E) bestehen, sondern aus einer verminderten Quarte (A-Des) und einer übermäßigen Sekunde (Des-E). Das wäre falsch.

Es gibt ein paar Dinge, die den Sachverhalt etwas schwer verständlich machen:

  • Beispiel: Cis ist die große Terz über A, Des ist die große Terz unter F. Ein Geiger greift die beiden Töne verschieden, wenn er gut intoniert. Auf dem Klavier werden beide Töne jedoch mit derselben Taste gespielt.
  • Nichts zu tun mit dieser Frage haben verschiedene Stimmsysteme für Tasteninstrumente ('moderne', gleichstufige Stimmung oder historische Stimmungen). Dass man das hier in Antworten liest, deren Verfasser Missverständnissen unterliegen, stiftet Verwirrung.

Falls Du noch Fragen dazu hast - frage! 😉

LG
Arlecchino

Nein

Physikalisch ist es der gleiche Ton, was die Schwingungen angeht, allerdings nur in der modernen Stimmung am Klavier.

Allerdings ist unsere moderne Intonation immer leicht verstimmt, um eine Transposition zwischen Tonarten zu erleichtern.

Ursprünglich sind Cis und Des jedoch leicht zueinander versetzt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Film & Sounddesign

Arlecchino  24.04.2022, 01:01
allerdings nur in der modernen Stimmung am Klavier.

Das ist von der Stimmung ganz unabhängig. Auch in der mitteltönigen Stimmung liegen z. B. Dis und Es auf derselben Taste.

Eine Ausnahme bilden Tasteninstrumente (z. B. Cembali) mit Subsemitonien. Die haben dafür 2 Tasten. Aber die sind heute eher selten, und darauf zielte die Frage oben auch nicht ab.

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PixelManuel  24.04.2022, 08:01
@Arlecchino

Ich bin jetzt von der modernen Stimmung ausgegangen, auf der der Großteil der Populärmusik basiert.

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Arlecchino  24.04.2022, 08:40
@PixelManuel

Das habe ich gesehen. Aber die Stimmung hat mit der Frage nichts zu tun.

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PixelManuel  24.04.2022, 08:43
@Arlecchino

Es hat erstmal in soweit mit der Frage zu tun, dass auf einem Klavier je nach Tonart die gleiche Taste entweder ein Cis oder ein Des repräsentiert.

Ich habe die Frage ja soweit beantwortet, dass Cis und Des eigentlich unterschiedliche Töne sind, die leicht zueinander versetzt sind.

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Ja

Ja . Ich gehe davon aus , dass du die Griffweise meinst und da wird die Taste zwischen c und d zum cis oder des .

Auf jeden Blasinstrument ist es ebenfalls derselbe Griff . Da kann man allerdings die Intonation anpassen - was im musikalischen Laienbereich fast überhaupt keine Rolle spielt und von begabten Musikern sogar intuitiv vorgenommen wird .