Ist Calvins Konzept der Prädestination richtig?

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Nein, denn:

  • "Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1. Timotheus 2,4).

chrisbyrd  11.06.2022, 14:53

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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"...Laut Roemer 8:29-30 hat Gott vorherbestimmt, dass bestimme Personen Seinem Sohn gleichförmig sein werden, berufen, gerechtfertigt, und verherrlicht. Im Wesentlichen bestimmt Gott vorher, wer errettet wird. Zahlreiche Schriftstellen weisen auf Gläubige in Christus hin, die erwählt worden sind (Matthäus 24:22, 31; Markus 13:20, 27; Römer 8:33, 9:22, 11:5-7; Epheser 1:11; Kolosser 3:12; 1. Thessalonicher 1:4; 1 Timotheus 5:21; 2. Timotheus 2:10; Titus 1:1; 1. Petrus 1:1-2, 2:9; 2. Petrus 1:10). Prädestination ist die biblische Lehre, dass Gott in Seiner Souveränität bestimmte Personen dazu erwählt hat, erlöst zu werden. Der am meisten verwendete Einwand zur Lehre der Prädestination ist der, dass Prädestination unfair ist. Warum sollte Gott bestimmte Personen erwählen und andere nicht? Die wichtigste Tatsache an die wir denken sollten ist, dass niemand es verdient hat, erlöst zu werden. Wir haben alle gesündigt (Römer 3:23) und verdienen alle ewige Bestrafung (Römer 6:23). Als Ergebnis wäre es vollkommen gerecht, wenn Gott uns allen erlauben würde, die Ewigkeit in der Hölle zu verbringen. Jedoch hat Gott gewählt, einige von uns zu erlösen. Er ist nicht unfair denen gegenüber, die nicht erwählt sind, denn sie bekommen, was sie verdient haben. Gottes Wahl, einigen gegenüber gnädig zu sein, heißt nicht unfair den anderen gegenüber zu sein. Niemand verdient irgendetwas von Gott - deshalb kann niemand Einwand dazu erheben, wenn sie nichts von Gott bekommen. Ein Beispiel wäre, wenn ich fünf Leuten aus einer Gruppe von 20 Personen Geld geben würde. Wären die 15 Leute, die kein Geld bekommen haben, verärgert? Wahrscheinlich schon. Haben sie ein Recht darauf, verärgert zu sein? Nein, haben sie nicht. Warum? Weil ich niemandem Geld geschuldet habe. Ich habe nur entschieden, gnädig zu sein.
Wenn Gott aussucht, wer erlöst wird, untergräbt das dann nicht unseren freien Willen, uns auszusuchen, ob wir Christus erwählen und an ihn glauben wollen? Die Bibel besagt, dass wir die freie Wahl haben - alles, was wir tun müssen, ist an Jesus Christus zu glauben und wir sind erlöst (Johannes 3:16; Römer 10:9-10). Die Bibel beschreibt nie, dass Gott jemanden ablehnt, der an Ihn glaubt oder jemanden abweist, der Ihn gesucht hat (5. Buch Mose 4:29). Irgendwo im Rätsel Gottes geht die Prädestination Gottes Hand in Hand mit der Person, die von Gott angezogen wird (Johannes 6:44) und an die Erlösung glaubt (Römer 1:6). Gott bestimmt vorher, wer erlöst wird, und wir müssen Christus wählen, um erlöst zu werden. Beide Tatsachen sind gleichermaßen wahr...."
https://www.gotquestions.org/Deutsch/praedestination.html

Natürlich nicht, es zeigt lediglich den Unsinn auf, den zu Ende gedachter Götterglaube produziert. Ob dieser Gott gut oder böse über einen Menschen urteilen wird steht also bereits vor dessen Existenz fest, ohne daß er irgendeine bewusste Tat vollbrachte? Womöglich hat dieser Gott sogar schon jede Eizelle in den Ovarien eines neugeborenen Mädchens als gut oder böse markiert und auch vorher schon bestimmt, welche davon eines Tages befruchtet werden wird? Damit würde dieser Gott letztendlich die Begründung für eine pränatale Diagnostik liefern - wenn es ihn denn auch außerhalb religiöser Fantasien gäbe.

Auch eine der vielen Halbwahrheiten.

Was vorbestimmt wurde vor der Geburt ist der Zeitpunkt der Inkarnation, der Ort, die soziale Umgebung, die Lernprozesse und Lernaufgaben, das Karma.

Was jedoch nicht vorbestimmt ist, ist das Ergebnis dieser Inkarnation, denn durch den Freien Willen des Menschen kann er den auch von ihm selbst anfänglich auferlegten Plan jederzeit unterbrechen, unterlaufen, zuwider handeln. Dies weiß nicht einmal Gott allein, sondern entscheidet ganz allein der Mensch selbst...

'Himmel oder Hölle' selbst ist einer naiven Vorstellung unterlegen aufgrund von Unwissenheit über die tatsächlichen Vorgänge im Jenseits. 'Himmel oder Hölle' liegt ganz allein bei jedem Menschen selbst in der Hand...

Gruß Fantho


earnest  12.05.2022, 12:29

Zu den ersten drei Absätzen: Auch das sind nur Behauptungen.

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So ausgedrückt halte ich das für einen großen Unsinn und würde mich nicht weiter für Calvins Aussagen interessieren.

Im übertragenen Sinn hatte er aber Recht... denn jeder Mensch wird mit einer bestimmten Bewusstheit geboren, die von den früheren Erfahrungen seiner Seele abhängt.

Diese Ebenen der Bewusstheit kann man Hölle, Fegefeuer oder Himmel nennen, doch das sind keine Ort, die man nach dem Tod des Körpers betritt, sondern Zustände der Bewusstheit, die man bereits im Erdenleben erfahren kann.

Man ist dieser Ebene aber nicht ausgeliefert, sondern kann sich entscheiden, "aufzusteigen", indem man liebevoll, freundlich und verzeihend mit sich und seinen Mitmenschen umgeht. Religion spielt dabei kaum eine Rolle.