In was wird ein Blitzeinschlag gemessen?

4 Antworten

Für die Ortung von Blitzen in Mitteleuropa nutzen wir die Daten von Siemens BLIDS. Die Ortung erfolgt hier nach dem "Time-Of-Arrival"-Prinzip: jede Blitzentladung erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das sich in alle Richtungen ausbreitet. Zahlreiche Empfänger (Antennen) sind über Europa verteilt und aus der Differenz der in den Empfängern aufgezeichneten Zeiten, wird der Einschlagsort des Blitzes genau berechnet. Mit dieser Methode ist es nicht nur möglich einen Blitzeinschlag bis auf wenige Meter genau zu lokalisieren, sondern auch seine Polarität (positiv oder negativ) sowie seine Stromstärke zu bestimmen.
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Einteilung der Blitzstärke
Die Blitzstärke wird in Kiloampere (kA) gemessen und die folgenden Bezeichnungen wurden in unserer Blitzanalyse je nach Blitzstärke von uns gewählt, um die Blitzstärke möglichst anschaulich zu beschreiben:
0 bis 3 kA: schwacher Brummler
3 bis 7 kA: mittlerer Roller
7 bis 40 kA: starker Knaller
40 bis 100 kA: stabiler Dröhner
ab 100 kA: wilder Hausrüttler

https://kachelmannwetter.com/de/info/blitzortung

Im Nachhinein ist das nicht mehr messbar welche exakte Stromstärke oder Spannung der Blitz hatte, zumal jeder Körper auch einen anderen Widerstand bietet.

Die Blitzstärke wird in Volt gemessen. Das ist die Spannung, die für den Blitz zur Verfügung steht. Nehmen wir mal 6 Millionen Volt an. Zum Entladen wird ein Kanal in der Luft ionisiert, so dass Elektronen hindurch fließen können. Dabei können kurzfristig mehrere hundert Ampere fließen. Die Blitzstärke ergibt sich also aus der Spannung und dem fließenden Strom. Dabei wird Arbeit in Form von Wärme geleistet. Die ist proportional zur Spannung, Stromstärke und der Dauer.

Ein durchschnittlicher Blitz hat ungefähr 10 Mio.V, 150 Ampere und eine Dauer von 0,15 Sekunden. Das macht zusammen 1500 Megawatt für 0,15 Sekunden, also wird eine Ladung von 225 Megajoule transprotiert.

"Wenn ein Mensch von einem Blitz getroffen wird, ....."

..... dann stellt sich da vorher kein wissenschaftlicher Messtrupp auf.

Die Meteorologen orientieren sich bei der Einordnung der Stärken von Gewitterblitzen an deren Stromstärke, gemessen in Ampere (A) bzw. Kiloampere (kA).

Zwar stößt auch die Messung von gelegentlich über 100 kA für einige Tausendstel Sekunden auf praktische Schwierigkeiten und erheblichen Messabweichungen. Aber das ist sowohl praktisch als auch definitorisch noch vergleichsweise einfach. Die Stromstärke ist zumindest an einer Messstelle (z.B. an einem Blitzableiter) eindeutig gegeben. Bei der Bestimmung von Spannungen oder Leistungen müsste man sich erst über die jeweiligen Messpunkte im Luftraum verständigen und diese noch dazu technisch realisieren. Mit derartigen Ergebnissen wäre auch wenig praktisch anzufangen.