Immer alles hinterfragen?

5 Antworten

Ich meine es geht dabei um das grosse Thema des Zweifelns, ein extrem interessantes Thema! Zweifeln tut man dann, wenn die bisherige Antwort, die bisherige Lösung, nicht mehr zur Zufriedenheit klappte und genügte. Man zweifelt solange, bis man eine bessere Lösung, eine zufriedenstellendere Antwort gefunden hat. Früher war man mit der damaligen Lösung einige Zeit zufrieden und sie erfüllte damals ihren Zweck. Der Zweifel führt von der alten Gewissheit zur neuen Gewissheit, sie verbindet beides miteinander. Sich für etwas zeitweilig nicht mehr zu interessieren ist auch eine Lösung. Manches ergibt sich von selbst, manches erübrigt sich. Mit der steigenden Lebenserfahrung erkennt man sich selbst stehtig besser, man erkennt zunehmend wo Hinterfragen zu nichts führt und wo es wichtig und gut ist, so ist zu hoffen. Man lernt Fragen offen zu lassen ohne dass es einem belastet, man wird gelassener und demütiger, aber keinesfalls weniger neugierig! So ist meine bisherige Lebenserfahrung und Erkenntnis. Alles Gute dir!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.

Angel1112  17.11.2018, 21:21

Das kenne ich von mir selbst.....

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Patrickson  18.11.2018, 20:08
@Angel1112

Ich habe vor einiger Zeit über den „Zweifel“ nachgedacht und darüber folgendes in mein Tagebuch geschrieben:

Der Zweifel

Der Zweifel erkennt mögliche Schwachstellen einer Gewissheit und bringt diese zum Einsturz, was den Verlust der Gewissheit bewirkt und die Möglichkeit eröffnet, diese Schwachstellen zu beseitigen und eine neue Gewissheit zu finden, welche nicht mehr aus denselben Gründen einstürzen und verlustig werden kann. Der Zweifel stellt zur Findung der neuen Gewissheit diejenigen Fragen, welche beantwortet werden müssen um zur neuen Gewissheit gelangen zu können, und er stellt dazu mögliche Antworten zur Verfügung, im Vertrauem darauf, dass der Zweifelnde die Antwort findet, welche zur neuen Gewissheit führt. Klappt dies nicht auf Anhieb, so wird wiederholt bis es klappt. Sucht der Zweifelnde nach Wahrheit, so wird er Wahrheit finden. Sucht er nach Wissen, so wird er Wissen finden. Sucht er nach Glauben, so wird er Glauben finden. Sucht er nach Lügen, so wird er Lügen finden. Der Zweifel nimmt keinen Einfluss darauf, nach was der Zweifelnde sucht, er weist nur den Weg dorthin. Der Zweifelnde entscheidet selber wonach er sucht.

Der Zweifel kommt von dorther, wo er gerufen wird, und ist sofort zur Stelle. Der Zweifel hat denselben Charakter wie derjenige der ihn ruft. Sucht der Rufende das Gute, so sucht der Zweifel auch das Gute. Sucht er das Böse, so sucht er auch das Böse.

Der Zweifel führt niemanden in Versuchung. Der Zweifel hat weder Eile, noch rastet er, er passt sich dem Tempo des Zweifelnden an. Hat der Zweifelnde Gewissheit gefunden, so zieht sich der Zweifel zurück und legt sich zufrieden zur Ruhe, denn er hat seine Arbeit gut getan.

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Angel1112  18.11.2018, 20:13
@Patrickson

Das ist echt wunderschön....ich danke Dir dafür....das regt zum Nachdenken an....eine wunderschöne Formulierung und Sichtweise....gefällt mir ....

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Angel1112  18.11.2018, 20:35
@Patrickson

Ich sehe dich als Seelenverwandten.....wenn Du daran glaubst,dann wäre das schön.....

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Ich möchte mit schnellen Diagnosen vorsichtig sein, aber mir scheint, dass du zu den Menschen gehörst, die es mit ihrem Leben und den Dingen sehr genau nehmen und an sich sehr hohe Anforderungen stellen. Ob das jetzt Perfektion im Haushalt betrifft, Perfektion auf der Arbeit oder Perfektion im Erkennen und Beurteilen der Umwelt.

Alles, was diesem Anspruch zuwiderläuft, wird zur Plage. Und irgendwann sind halt auch die Kräfte am Limit, immer wieder den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.

So etwas kann ohne weiteres auch in eine Depression führen. Du bist damit nicht psychisch krank, aber du kannst dir helfen lassen, beispielsweise durch eine psychologische Beratung.

Mein Tipp für die schnelle Hilfe: Sei nicht so streng mit dir selber und sei nicht so streng mit deinen Mitmenschen! Du würdest allen damit gut tun.


Angel1112  18.11.2018, 20:23

Tolle Antwort

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Neugier und Interesse sind ja ganz gut, aber alles zu hinterfragen ist doch etwas zuviel. Versuch einfach, auch mal etwas so hinzunehmen, wie es ist. Du musst ja nicht bei allem und jedem die Hintergründe kennen.

Hallöchen

Du bist auf jeden Fall ein tiefgründiger Mensch,-so wie ich....

Ich hinterfrage alles,und suche nach Erklärungen

Aber ich habe gelernt,das ich mich mit verschiedenen Dingen(die nicht zu ändern sind,und mich belasten)nicht zu stark beschäftige...das würde nur dazu führen,das ich noch mehr Gedanken-Wirrwarr im Kopf habe....so wie ein Kaleidoskop.....

Das würde ich Dir auch raten....wenn Du lernst,Dinge wichtig zu nehmen ,auch zu hinterfragen,aber nicht bis ins kleinste Detail.....

Alles Liebe....

Ich hinterfrage grundsätzlich alles und denke auch viel nach. Nachteil daran, ist dass manchmal sehr viel psychische Energie für relativ unwichtige Dinge investiert wird, und die Zeit, die damit vergeht. Die sog. Gegenreaktion, dient dann der Entspannung. Tritt bei mir selten ein. Ich kann dir kein Tipp geben wie man das ändern kann, wenn man es drin hat, ich bin schon mein ganzes Leben lang so.