Im Indoeuropäischen gibt es keine isolierten Sprachen?
Im indoeuropäischen gibt es ja die isolierten Sprachen Griechisch, Armenisch, Baskisch und albanisch. Vor kurzem hörte ich die These das es im indoeuropäischen keine isolierten Sprachen gäbe. Ich hab dazu auch schon mal ein bisschen überlegt. Stimmt das wirklich?
Ich hab mal gehört griechisch und armenisch sind nämlich miteinander verwandt. Beide haben ebenfalls Ähnlichkeiten zu Türkisch.
Baskisch hab ich mal gehört ist angeblich mit Tschetschenisch verwandt welches zu den Turksprachen zählt.
Albanisch hört sich vom sprechen her wie französisch an. Die Wörter in Schreibweise sind entweder sehr gleich o. ähnlich zu rumänisch oder einfach gleichgeschriebene französische Wörter bloß mit anderer Bedeutung. Auch von einer Ähnlichkeit zu Türkisch habe ich gehört.
4 Antworten
Die einzige lebende isolierte Sprache Europas ist das Baskische. Damit ist weder deine Auflistung noch die von dir gehörte These korrekt.
Türkisch ist keine indogermanische Sprache und hat somit auch keine Verwandten Strukturen in indogermanischen Sprachen,wie armenisch und Griechisch
Unter den indoeuropäischen Sprachen gibt es keine isolierten Sprachen. Das ist nach 200 Jahren intensiver und extensiver Forschung klar belegt. Ganz im Gegenteil. Seit Franz Bopp ist wissenschaftlich belegt, dass es eine sprachgenetische Verwandtschaft zwischen geografisch noch so weit entfernten Sprachen wie Sanskrit und den, beispielsweise, keltischen Sprachen gibt.
Zwar gibt es sogenannte isolierte Sprachen weltweit, dazu gehört in Europa das Baskische (besser gesagt, das Bündel der rezenten baskischen Dialekte), aber innerhalb der indoeuropäischen Familie (einstmals "indogermanisch") sind die grundlegenden Beziehungen längst geklärt.
Die vermeintlichen Ähnlichkeiten zwischen Albanisch und Türkisch gründen einzig und alleine auf dem osmanischen Einfluss auf das Albanische (auf Toskisch und Gegisch). In den süditalienischen Varietäten des Albanischen findet man diesen Einfluss gar nicht. Das gilt allgemein für den Einfluss des Osmanisch-Türkischen auf die Sprachen des Balkans. Man spricht da von "Balkanismen".
Dass Albanisch wie Französisch klinge, sei mal als subjektive Ansicht zu registrieren. Dass Albanisch und Rumänisch interessante lexikalische Berührungspunkte aufweisen, stimmt, ist jedoch sowohl einer Substratsprache als auch dem Vulgärlateinschen zuzuschreiben. Keinerlei Sprachverwandschaft können Gallizismen belegen, die erst in den letzten Jahrhunderten als Bildungswörter in alle möglichen Sprachen aufgenommen wurden, ja sogar ursprünglich rumänische Begriffe bisweilen verdrängt haben.
Die alte These von der vermeintlichen Verwandtschaft des Baskischen zum Tschetschenischen ist nichts als eine schwachbrüstige, völlig veraltete Theorie. Man hat versucht, alle möglichen kaukasusischen Sprachen mit dem Baskischen in Zusammenhang zu bringen. Außer an den Haaren herbeigezogenen Wortgleichungen ist da nie etwas Valides herausgekommen.
Und Tschetschenisch zählt überhaupt nicht zu den Turksprachen.
Bei der Erforschung phylogenetischer Verwandtschaft von Sprachen zählen so gut wie nie Wortgleichungen. Das war mal am Anfang der Indogermanistik, vor 200 Jahren, so. Und genau das war die Leistung von Franz Bopp, nämlich der akribische Nachweis der morphologischen Verwandtschaft und keine albernen, gegebenenfalls politisch motivierten Wortähnlichkeiten. Linguistik ist halt hardcore Wissenschaft und nicht Glaube und Hörensagen.
Interessant wäre in diesem Kontext übrigens noch der sogenannte Balkansprachbund:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Balkansprachbund
Er betrifft zwar nur die indoeuropäischen Sprachen in der Region, ist aber ein interessantes Beispiel für die komplexe Entwicklung von Sprachen bzw. der teils schwer erklärlichen Zusammenhängen zwischen Struktur und Verwandtschaft.
Äh, ja. Habe ich etwas anderes behauptet? Nur eine höfliche Frage.
Türkisch hat aber paar griechische, armenische, arabische, kurdische und albanische Lehnwörter
Lehnwörter machen aber keine Verwandtschaft. Das ist wie eine Adoption: Die Wörter werden vollumfänglich in die Sprache integriert, sind aber nicht "genetisch" verwandt.
Sprachkontakt, der dafür sorgt, dass Albanisch durch romanische oder Turksprachen geprägt wurde, hat nichts mit Sprachverwandtschaft zu tun.
LG
Türkisch ist eine Turksprache und ist in keinsterweise mit Griechisch oder albanisch verwandt.
Die Sprachfamilie der Turksprachen wiederum gehört zu den Altai Sprachen. Diese ist in zwei Sprachfamilien unterteilt. Turksprachen und uralische Sprachen. Zu den uralischen Sprachen gehört Ungarisch, Finnisch, Estnisch und paar Sprachen im Ural.
Die Altaisprachen sind sprachwissenschaftlich stqrk umstritten.
Das ergibt noch Sinn. Das Griechisch und armenisch beide ähnlich sind ergibt auch noch Sinn. Aber das baskisch angeblich mit Tschetschenisch verwandt seie glaub ich irgendwie kaum. Glaub wenn dann eher durch Zufall
Türkisch ist eine Turksprache und mit Griechisch überhaupt nicht verwandt.