IHK wirtschaftsfachwirt?
Hi,
kennt sich jemand mit den Zulassungsvoraussetzungen für den Wirtschaftsfachwirt der IHK aus?
Ich hatte am Montag ein Gespärch mit der IHK und mir wurde aufgrund meiner Berufserfahrung dazu geraten mich für den wirtschaftsfachwirt der IHK zu bewerben.
Zu mir, ich arbeite seit 3 Jahren in telefonischen Kundenservice für einen Internetanbieter. Mein Aufgabenbereich ist zum großen Teil kaufmännischer Natur, Vertrags und Produktberatungen, Rechnungsfragen, Umzüge erfassen, uvm.
dazu habe ich die 11. Klasse der fachoberschule in Wirtschaft und Verwaltung besucht und 1 Jahr Praktikum als Sport und Fitness Kaufmann absolviert.
ich habe keine Berufsausbildung.
Schätzt ihr ich werde angenommen und meine Berufserfahrung ist einschlägig genug ?
2 Antworten
Sicher, die IHK weiß das bestimmt.
Einfach googlen: "Zulassungsvoraussetzungen Wirtschaftsfachwirt" - und schon findest du die Liste, welche Möglichkeiten es gibt, um für die Prüfung zugelassen zu werden!
ABER: ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass du mit deinem bisherigen Werdegang diese Prüfung auch schaffen wirst, sorry.
Ich BIN Wirtschaftsfachwirtin. Und ich habe davor eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht - verkürzt auf 2 Jahre, mit 1,0-Abschluss als Kammerbeste meines Jahrgangs. Und das alles gefühlt auf 'ner halbe Ar...backe.
Damit plus ein paar Jährchen deutlich intensiverer kaufmännischer Beruferfahrung als das, was du beschreibst, bin ich in den Vorbereitungskurs und dann eben auch in die Prüfung gegangen. Und hui, das hat mich ERHEBLICH mehr gefordert als die Ausbildung! Waren echt harte, von sehr viel Lernen geprägte 1,5 Jahre.
Und du musst eben bedenken, dass die Inhalte einer kaufmännischen Berufserfahrung dort einfach voll vorausgesetzt werden. Zum Beispiel externes und internes Rechnungswesen, wo dann noch komplexere Themen oben drauf kommen, bei denen einige Teilnehmende in meinem Kurs trotz kaufmännischer Ausbildung echt ins Schwimmen gekommen sind. Auch wirtschaftsrechtliche Grundlagen sowie BWL-Basiswissen wird dort als vorhanden angenommen. Eine Teilnehmerin saß mit einem fachfremden Bachelor-Abschluss bei uns mit drin - und musste echt kämpfen, sich diese fehlenden Grundlagen zusätzlich noch draufzupacken, was ihr schlussendlich vor allem deshalb gelungen ist, weil sie das selbstständige und intensive Lernen ja im Studium bereits gelernt hatte. Aber ein Spaziergang war das auch für sie nicht...
Mein Tipp an dich wäre, dass du erst mal den ersten Schritt gehst und eine kaufmännische Ausbildung machst! Verkürzen ist dabei locker für dich drin. Für eine Externenprüfung reicht leider deine Berufserfahrung dabei noch nicht, erst in ca. 1,5 Jahren (das 1,5-fache der üblichen Ausbildungsdauer). Wenn das erfolgreich lief, dann geh den nächsten Schritt und mach die Weiterbildung! Machbar ist sie ja, wenn die Basis passt!
Hey,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich werde den wirtschaftsfachwirt sicherlich nicht unterschätzen, habe mich bereits mit Absolventen unterhalten. Aber ich bin mir sehr sicher das wenn ich diese Herausforderung mit genügend Ernsthaftigkeit angehe, das ganze schaffen kann. Menschen sind was das angeht ja zum Glück verschieden :)
Meine aktuelle Sorge ist erstmal das zugelassen werden, da ich den Fachwirt gerne als Hochschulzugangsberechtigung machen würde um damit Wirtschaftsinformatik zu studieren.