Ich will nicht transsexuell sein?
Ich w17 bin transsexuell (MzF) bin transsexuell. Habe auch von einem Psychater die Diagnose Geschlechtsdysphorie bekommen. Ich selber bin auch in psychotherapeutischer Behandlung, damit ich Hormone nehmen kann sowie eine geschlechtsangleichende Operation machen kann.
Nur ist es so, dass es mich sehr belastet, trans zu sein. In einem Körper hineingeboren zu sein, welcher nicht zu meiner Seele passt.
4 Antworten
Du stellst ja keine Frage. Aber du willst wohl hören, was andere dazu denken.
Ich frage mich bei solchen Fällen jeweils: Was unterscheidet dich jetzt von anderen, die mit ihren Körpern nicht zufrieden sind? - Viele möchten einige Dinge anders haben. Stärker sein. Weniger dick. Eine kürzere Nase. Keine O-Beine. Bessere Augen. Einen stärkeren Rücken, der nicht schmerzt. Intelligenter sein.
Es gehört zum Leben, dass man sich mit seinen Mängeln anfreunden kann, wenn man nichts dagegen unternehmen kann. Ist Transsexualität nicht einfach ein weiteres Beispiel für diese Aufgabe? Transsexualität wird heute gerade besonders häufig thematisiert. Aber sind Transsexuelle wirklich in einer völlig anderen Situation als alle anderen, die mit ihrem Körper auch nicht zufrieden sind?
Man kann heute in manchen Ländern wählen, welches Geschlecht im Pass eingetragen werden soll. Weshalb kann ich nicht wählen, welche Körpergrösse oder welches Alter eingetragen wird? Viele Menschen leiden darunter, dass sie sich zu klein oder zu gross fühlen. Weshalb muss die Körpergrösse zu diesem Leid auch noch im Pass fixiert werden?
Ist das so? - Ich rede nicht von Unsicherheiten, sondern von der Unzufriedenheit mit seinem Körper.
Es gibt doch auch Leute, die sich sehr sicher sind, dass sie mit ihrem Körper unzufrieden sind.
Ich meinte jetzt eher dass sie unsicher mit ihrem Körper sind. Aber ist doch egal welches Wort ich benutzt habe. Generelle nicht Geschlecht bezogene Unzufriedenheit und Gender dysphoria ist nicht das selbe
Wenn jemand findet, er sei zu dick, ist das auch nicht das gleiche, wie wenn jemand mit seinem Gesicht unzufrieden ist. Und schon gar nicht, wie wenn jemand gerne intelligenter wäre. Gleich ist aber an all diesen Dingen, dass wir sie eben nicht ändern können. Manche haben Glück. Andere nicht. Aber es gehört eben zu den Lebensaufgaben, sich mit dem zurecht zu finden, was einem gegeben ist. Weshalb soll dies ausgerechnet beim Geschlecht so völlig anders sein?
Ich sage nicht, dass sich eine biologische Frau nicht wie ein Mann benehmen darf oder umgekehrt. Das gehört zum 'Zurechtfinden', dass sie solche Lebensweisen ausprobieren darf. Ich frage mich nur, weshalb dann die ganze Gesellschaft so tun soll, als wäre diese Person ein Sonderfall, dem man z.B. ein eigenes WC bauen muss. Oder weshalb Frauen akzeptieren müssen, dass Männer, die sich Frauen nennen, zu ihnen in die Dusche kommen oder gegen sie in Sportwettkämpfen antreten. Da gehört es meiner Ansicht nach zum 'Zurechtfinden', dass Menschen mit diesem Bedürfnis eben andere Wege finden müssen. Muss ich ja auch. Ich sehe schlecht und kann deshalb nicht Auto fahren. Damit muss ich mich abfinden. Pech gehabt.
Wäre eine Transition verboten würde die suizid Rate von Trans Personen sicherlich von 50% auf 90% steigen. Außerdem verstehe ich nicht was du für ein Problem damit hast? Kann dir ja egal sein ob irgendein Trans man Hormone nehmen darf oder nicht. Außerdem kann man sehr wohl was gehen Unsicherheiten am Körper tun. Es gibt Schönheitsops und man kann abnehmen. Warum darf sich eine Frau die Brust vergrößern lassen aber ein Trans Mann sollte sie nicht abnehmen lassen?
Ich habe nichts dagegen, wenn jemand operativ das Geschlecht ändert. Die Frage ist dann, wer das bezahlen soll und vor allem, wer für Folgekosten aufkommen muss, wenn die Operation nicht gelingt. Ausserdem habe ich Bedenken, wenn bei Kindern oder Jugendlichen Operationen gemacht werden. Ich habe von Fällen gelesen, in denen die so Operierten diese Operationen später als Körperverstümmelung wahrnahmen. Wichtig ist, dass man diese Fälle ernst nimmt und aufarbeitet. Das geschieht heute viel zu wenig. Die Diskussion, wann Geschlechtsumwandlungen erlaubt werden sollen, ist so stark ideologisch geprägt, dass eine seriöse Aufarbeitung zur Zeit nicht möglich ist. Das Gleiche gilt für Hormontherapien.
Mir fällt auf, dass du zum wiederholten Mal mit 'Unsicherheiten' kommst. Kann es sein, dass du nicht an einer vernünftigen Diskussion interessiert bist? - Das ist es, was ich mit 'ideologisch geprägt' meine. Dich interessiert einen Dreck, was andere denken, selbst wenn sie direkt und massiv betroffen sind. Nirgends habe ich geschrieben, ich hätte etwas gegen Hormontherapien. Weshalb wählst du dieses Beispiel? Weshalb wählst du nicht eins von denen, die ich explizit angesprochen habe:
Manche Frauen stören sich daran, wenn Menschen mit Penis in der Frauendusche auftauchen. Menschen mit Bart in der Damentoilette. Oder wenn biologische Männer an einem Sportwettkampf der Frauen mitmachen. Ist eigentlich nicht so schwierig zu verstehen, dass manche Frauen damit ein Problem haben. Fehlt dir die Empathie, dies nachzuvollziehen?
Ich bin ehrlich ich Check nicht was überhaubt dein Problem mit Trans Menschen ist. Was soll sich denn deiner Meinung nach ändern? Du sagst, dass sich Frauen unwohl fühlen wenn Trans Frauen auf die damentoilette gehen. Aber gleichzeitig bist du gegen ein weiteres WC. Was genau sollen sie denn deiner Meinung nach machen? Ich kenne das Toiletten Problem ja selber. Ich Trau mich nicht aufs Frauenklo, weil ich zu sehr wie ein Junge aussehe, aufs Männerklo traue ich mich aber auch nicht. Geschlechtsangleichende Operationen werden dann von der Krankenkasse bezahl, wenn zwei Psycholohische Gutachten vorliegen (meine ich). Finde ich fair muss ich sagen. Ist ja auch nicht so, als wäre 50% der Menschheit Trans. Für diese Minderheit kann das doch wohl die Krankenkasse übernehmen, das schadet niemandem. Liegt das Gutachten nicht vor müssen sie aus eigener Tasche bezahlen. Auf fair finde ich. Ich denke, dass Trans Menschen bereits extrem viel leiden und es wichtig ist ihnen finanzielle Hilfe zu bieten.
kannst du außerdem bitte aufhören dich so an dem Wort Unsicherheiten aufzuhängen. Ich weiß halt einfach nicht wie genau man es sonst allgemein nennen soll, wenn man seinen Körper nicht mag mein Gott. Ist echt nicht so deep
Wenn ein Mensch so aussieht, wie eine Frau, stört das ja niemanden, wenn er auf die Frauen-Toilette geht. Von all diesen reden wir also nicht. Wenn ein Mensch aussieht wie ein Mann, muss er auch keine Bedenken haben, auf die Männer-Toilette zu gehen. Von denen reden wir auch nicht. Problematisch sind die, welche körperlich wie Männer aussehen, aber sich wie Frauen kleiden. Die werden meines Wissens häufig von Männern angegriffen. Das ist übel und das müssen wir mit Aufklärung und mit Strafverfolgung der Täter in den Griff kriegen. Jeder soll sich so kleiden dürfen, wie er will.
Das ist aber nicht ein Problem, das speziell Trans-Menschen betrifft. Einer meiner Schüler wurde mal übel verprügelt, weil er weisse Turnschuhe trug. Das ist ein Problem, das wir als Gesellschaft in den Griff kriegen müssen. Aber es ist nicht sinnvoll, nun Fusswege extra für die mit weissen Turnschuhen einzuführen. Und ebenso scheint mir nicht sinnvoll, extra Toiletten für Transmenschen einzuführen.
Wenn ein Transmensch mit Bart auf die Damentoilette geht, fühlen sich sicher einige Frauen unwohl. Ich finde nicht, dass wir auf alle Rücksicht nehmen müssen, die sich unwohl fühlen. Aber ich denke z. B. an Frauen, die schon einmal vergewaltigt wurden. Ich finde nachvollziehbar, dass die das nicht wollen, dass Männer auf der Damentoilette auftauchen. Wenn jemand einen Bart tragen will, soll er auf die Männertoilette.
Ich stimme dir zu, aber ich bin ehrlich ich habe noch nie jemanden mit Bart auf dem frauenklo gesehen. Die sind sich doch selber bewusst, dass sie dort rausgeschmissen werden
Sorry, aber da kann ich dir jetzt nicht ganz zustimmen. Das ist, als würde man "traurig sein" mit schweren Depressionen vergleichen, geht einfach nicht. Eine gender dysphoria ist schlichtweg nicht mit unsicherheiten wegen dem Körper zu vergleichen.
Noch einmal: Ich fühle mich keineswegs unsicher, weil ich schlecht sehe.
Dann kannst du vielleicht in kurzen Worten erklären, was an Transsexualität so völlig anders sein soll als an meinen Beispielen? - Nur weil du dich in einer sehr speziellen Situation fühlst, heisst das ja nicht, dass der Übergewichtige, der Sehgeschädigte, der weniger Intelligente seine Situation nicht auch als sehr speziell empfindet. Sollen deshalb alle studieren dürfen, auch wenn sie im Studium gar nichts verstehen? Sollen alle Sehschwachen Auto fahren dürfen?
Es ist aufjedenfall keine Lösung dein rest des Lebens Hass auf deinen Körper zu verspüren.
Die meisten Transsexuellen wünschen sich natürlich nicht so zu sein, aber kann man nichts machen.
Dein Problem ist wohl nicht, dass Du Dich als Frau fühlst, sondern die Geschlechtsdysphorie. Das könnte durchaus behandelbar sein.
Du kannst (fast) alles tun, was eine Frau so tut, und Deinen Körper dennoch schätzen, wie er ist. Reine Kopfsache und gesellschaftliche Akzeptanz (auf letztere hast Du leider wenig Einfluss, ist also nicht Deine Schuld).
Kann ich verstehen, es ist sicher nicht einfach. Aber deine lage sollte sich doch verbesseren wenn du dann hormone bekommst, oder?
Gender dysphoria und Unsicherheiten sind komplett verschiedene Sachen