Ich gehe oft sozialen Interaktionen aus dem Weg, kennt ihr das?
Des öfteren ignoriere ich Anrufe von Freunden, und schreib ihnen dann, dass es gerade schlecht ist und was sie wollten.
Wenn ich beispielsweise jemanden im Supermarkt sehe, den ich gut genug kenne, dass ein Gespräch zu Stande kommen würde, gehe ich ihnen aus dem Weg, sodass es nicht zu einer Interaktion kommt. (Wenn ich keine List auf die Interaktion habe)
Ich sage oft Sachen ab, bei denen ich nicht einschätzen kann, ob ich Spaß haben werde oder nicht. (Das passiert vor allem, wenn Leute dabei sein werden, die ich nicht kenne, oder nicht mag.)
Vielleicht ist auch relevant, dass ich sehr empfindlich auf "peinliche Stille" reagiere.
Ich gehe oft Situationen und Interaktionen aus dem Weg, wenn ich vorher denke, dass es nichts oder nicht viel zu reden gibt und es deswegen unangenehm wird.
Wenn ich andere Leute in meinem Umfeld so beobachte, scheint niemand mit etwas Ähnlichen zu kämpfen zu haben.
Allen scheinen soziale Interaktionen jeglicher Art viel leichter zu fallen.
Nachtrag:
Mit den richtigen Leuten gehe ich trotzdem sehr gerne Feiern und kann gute und lange Gespräche führen, also das Problem ist nicht pauschal sondern sehr Situationsabhängig
2 Antworten
Hm - also findest Du auch Smalltalk kacke? Ich finde Smalltalk extrem anstrengend, genauso wie Almanhumor und sonstige Mainstreamhülsen.
Ich kann Dich verstehen, es scheint Dir aber Probleme zu bereiten, ehrlich zu den Menschen zu sein. Ich sage den Leuten, wenn ich keinen Bock habe oder mir das Thema lästig ist oder sich ein Anruf gerade wie ein einzuhaltender Termin anfühlt.
Es geht jedenfalls mehr Menschen so, als Du denkst. Ich kenn von mir auch solche Phasen, in denen Unsicherheit das Stichwort lautet und ich mich gewissen Dingen nicht gewachsen fühle.
Solange Du Freunde hast, mit denen Du auch über solche Dinge wie diesem Interaktionsentzug sprechen kannst, ist das schon mal viel wert. Jeder möchte verstanden werden.
Es wird immer mal wieder Situationen im Leben geben, in denen man normativen Zwängen unterlegen ist - jeder fernbleiben kannst Du nicht. Solltest Du auch nicht. Sei zu den Leuten distanziert, aber höflich und ehrlich - man kann das üben. Dadurch lässt sich der Alltag dann auch einfacher bewältigen, denn diese Dich aus Deiner Sicht so sonderbar erscheinende Eigenschaft nimmt dann in Deinem Kopf nicht mehr so viel Raum ein. Du kannst Dich freier bewegen, wenn Deine Gedanken nicht mehr so stark einem regelrechten Zwang unterliegen.
Peinliche Stille ist wohl als peinliches Schweigen zu verstehen - was ist Dir selbst daran peinlich? Du Dir oder der Gedanke daran, dass Du dann jemandem peinlich erscheinen könntest?
Es ist alles halb so wild - alle Leute kennen das und es kommt auf Dich an ob Du solchen Momenten so viel Aufmerksamkeit schenken möchtest und Dir dadurch eventuelle Leichtigkeiten entgehen.
Abgedroschen, aber: wir sind alle jeweils nur ein Mal da, was kümmert Dich Dein Kampf mit Dir selbst?
so kommst du im Leben kaum voran. Du musst deine Sozialphobie behandeln lassen. Ich mag auch nicht Smalltalk, aber er ist oft Einstieg für vielfältige Bekannschaften die sich spâter lohnen könnten. Isolation lohnt jedenfalls nicht! Un leisten kannst du dir das nur wenn du in etwa so reich bist wie Howard Hughes am Ende seines Lebens.