Ich finde einfach keine gesunde balance! (produktivität, studium, freizeit) was tun?
Hey Leute,
Ich (W25) bin Studentin und mein leben läuft ungefähr "nur" so ab:
Aufstehen, essen, lernen, social media (leider zu hohe bildschirmzeit), essen, schlafen
Ich habe zwei gute Freundinnen mit denen ich mich ab und zu treffe, aber es kommt eher so alle 2 wochen zu einem Treffen. Den Rest meiner Zeit verbringe ich zuhause und komme wirklich auch mal mehrere Tage am Stück nicht ausm Haus.
Früher hab ich mir Musik oder ein Podcast angemacht und bin ein wenig spazieren gegangen aber ich hab das schon so oft gemacht ich kann diese gegend mittlerweile einfach nicht mehr sehen. Weil ich aber Bewegung brauche, mache ich ca. 3x die Woche Zuhause Sport.
Dieses nicht-ausm-haus-gehen hat mich richtig perfektionistisch gemacht. Ich "muss" jeden Tag aufräumen, putzen (auch wenn es oft nichts mehr zum aufräumen und putzen gibt), sortieren oder einfach IRGENDWAS machen was produktiv ist. Ich krieg direkt ein schlechtes gewissen wenn ich mal nichts tue. Daran arbeite ich aber und früher war es definitiv schlimmer.
Vor paar Jahren war ich sehr depressiv und hatte GAR nichts gemacht und hab mich total gehen lassen. Ich hab das Gefühl ich versuche die Zeit zu kompensieren in dem ich so perfektionistisch bin.
Ich hab mittlerweile kein Gefühl mehr dafür was noch gesund ist und was krankhaft ist. Wie viel aufräumen, ausmisten, zuhause sein, lernen, alleine sein etc. gesund ist und wie viel nicht..
Ich würd so gern aus meiner Komfortzone raus und eine Balance finden damit ich diesen Stress einfach nicht mehr habe. Ich weiß aber nicht wie und wo ich anfangen soll. Ich hoffe irgendwer von euch kann mir gute Tipps geben.
Falls ihr bis hier hin gelesen habt, bin ich euch unendlich dankbar <3
5 Antworten
Ich würde mir an deiner Stelle verpflichtungen außer Haus zulegen.
Sportverein/Kurs, Volkshochschule, Verein, Freiwilligenarbeit, fester Termin z.b. mit der Oma zum Kaffee....
Genug um dich minimum 1x die Woche raus zu bringen aber nicht so viele das es dich stresst. Kann man ja auch steigern.
Das bringt dich nicht nur aus dem Haus sondern auch unter Menschen.
Und dann schlicht mal URlaub. Wenn du ne Längere Zeit vorlesungsfrei bist und nicht direkt 2 Wochen vor ner Prüfung dann fahr mal weg. Bücher zuhause lassen und irgendwo abschalten wo du auch keinen eigenen Haushalt hast. Also ggf nicht unbedingt das Ferienhaus sondern PEnsion oder Hotel.
Habe gelesen, dass Du erst ein Jahr studierst. Wenn Du dann schon so viel lernen müssen solltest, dann würde ich das Studium überdenken. So viel, dass man gar kein Leben hat sollte man nicht lernen müssen bzw nur vor Prüfungen oder bei Abschlussarbeiten. Ich denke, dass ist dann nicht normal.
Wenn es nicht daran liegt, dass Du so viel lernen MUSST, dann scheint vielleicht ein Problem mit dem Selbstmanagement vorzuliegen.
In meinem sehr selbstbestimmten Beruf habe ich auch ein Problem mit Selbstmanagement bekommen, weil ich einfach dachte ich müsse jedem immer gerecht werden, jedem helfen etc. Ich habe auch Sonntags oder um 22 Uhr noch online-Termine mit meinen Studenten (bin FH-Prof, daher auch meine Einschätzung zum Lernen) angenommen, wenn die es so wollten. Ich bin dann mit Bullet Journaling angefangen und habe mir genau aufgeschrieben an welchen Tag ich was wie plane und auch Freizeit und Haushalt gezielt eingeplant. Dann habe ich mich nach und nach rangetastet wie es für mich am besten ist. Beim Bullet Journaling setzt man sich ganz anders mit der Work-Life Balance auseinander als mit einem normalen Kalender. Darüber hinaus entspannt es mich, es schön zu gestalten, fast ein Hobby geworden.
Hallo,
mich habe deine Frage gelesen und verstanden was dich bedrückt. Versuche es doch mal mit Time Blocking: Du gibst dir für verschiedene Aktivitäten oder Aufgaben einen Zeitrahmen. So kannst du effizient den Tag gestalten und auch Blöcke für das spazieren gehen und Freunde treffen etablieren.
Egal wie du es am Ende machst, sei mutig und wage den Schritt. Die Welt wird nicht untergehen.
Für mich klingt das aber ausgeglichen. Du kümmerst dich um deine Gesunderhaltung (Schlaf + Sport), um dein Studium (Lernen) und deine Wohnung (Aufräumen) und zumindest zu einem Mindestmaß auch um deine sozialen Kontakte (Treffen mit Freunden). So sieht Balance aus… Dass du nicht so häufig das Haus verlässt, ja gut, aber du sagst ja selbst, dass es halt keinen Spaß macht, weil du die Gegend schon kennst. Solange du wenn du das Haus verlassen musst keine Probleme damit hast (Panikattacken o. ä.), ist das ok.
Ich hab mittlerweile kein Gefühl mehr dafür was noch gesund ist und was krankhaft ist.
Das, was du beschreibst, ist noch gesund.
Es fühlt sich alles sehr Monoton an. Aber im Prinzip macht (fast) jeder Mensch jeden Tag dasselbe. Egal ob Arbeit, Studium oder Arbeitslos, täglich Grüßt das Murmeltier. Du solltest dir irgendwie dazwischen ein Hobby suchen. Nimm mal eine Auszeit, zocke was oder zieh dir ein durch, fahr mal in die Natur. Dann wird es wieder. Lg