Muss ich Freundin beim Aufräumen/Putzen helfen?
Hi Leute,
seit ca. 2 Jahren bin ich mit meiner Freundin zusammen. Das erste halbe Jahr waren wir fast ausschliesslich nur bei mir und die letzten 1 1/2 Jahre waren wir bei ihr. Ich bin dann meisten so ca. 2–4 Tage in der Woche bei ihr.
Bei ihr sieht es meistens sehr unordentlich aus, worüber sie sich selber ständig beschwert aber schafft es irgendwie nicht eine konstante Ordnung zu schaffen. Wenn sie sich mal dazu zwingt in 3–4 Tagen die Bude aufzuräumen und sauber zu machen, vergehen 2 Tage und alles sieht wieder chaotisch aus. Vorallem die Küche und das Wohnzimmer sehen meistens total verwüstet aus.
Es ist nicht so, dass sie keine Zeit hat, da sie den ganzen Tag zuhause ist und 24/7 Zeit hat. Offensichtlich hat sie ein grundlegendes Problem damit die Wohnung sauber zu halten.
Nun ist es so, dass sie mich dazu auffordert ihr beim Haushalt zu helfen. Ich solle doch aus eigener Initiative die Küche oder das Bad aufräumen/putzen, ohne dass sie mich "auffordern muss".
Nun zu mir: ich arbeite täglich und komme meistens nach der Arbeit ca. 19 Uhr zu ihr, am nächsten morgen muss ich wieder zur Arbeit. Ich biete ihr bei allen Topics immer meine Hilfe an, frage immerzu zu wobei ich helfen kann. Helfe auch immer in der Küche beim sauber machen, Geschirr ein- ausräumen … etc … es sei denn sie hat die Küche katastrophal hinterlassen, dann hab ich dafür keine Nerven …
Ich habe ihr schon 2 x bei einer riesen Aufräum- und Putzaktion geholfen die Wohnung wieder schön zu machen aber auf die Dauer habe ich darauf keine Lust. Sie verwüstet die Wohnung – und ich bin mitverantwortlich.
Ich bin ein hilfsbereiter Mensch, aber ich denke das geht zu weit.
Was meint ihr?
21 Antworten
Ey ganz ehrlich. Die Antwort ist mega simpel.
Genau das... deine Gefühle wie du sie empfindest...sag sie ihr. Man kann das einfach
nett formulieren und dann bleibst du dir treu und echt zu dir selbst und im besten Fall löst sich das Problem und sie ist bereit mehr Einsatz zu zeigen. Manchen Menschen macht Unordnung mehr aus manchen weniger... nicht jeder hat denselben Standard.
Nein, du hast NICHT die Aufgabe, IHRE Wohnung sauber zu halten!
Ich bin mit genau so einer Mutter aufgewachsen und kenne mich ziemlich gut mit den psychischen Mechanismen, die im Kopf solcher Menschen ablaufen, aus.
Sie hat ein tiefliegendes und schwerwiegendes Problem, warum sie selbst keine Ordnung halten kann. Ob es jetzt das Messie-Syndrom ist, ob sie depressiv ist oder andere Gründe vorliegen, an sich ist es egal. Es ist keine Lösung, dass du die Verantwortung übernimmst und ihr die Arbeit abnimmst.
Sie muss es selbst lernen und die Ursachen für das Verhalten bekämpfen. An deiner Stelle würde ich mal ein ganz deutliches Gespräch mit ihr führen, dass das Ganze Ausdruck einer psychischen Erkrankung ist, es nicht so weitergehen darf und sie sich Hilfe suchen soll. Biete ihr ruhig Unterstützung dabei an, sich Hilfe zu suchen, aber mach ihr klar, dass du ihre Problematik NICHT durch Hinterherräumen für sie regeln wirst. Sie muss das selbst schaffen.
Ich würde ihr auch sagen, dass du dir so nicht vorstellen kannst, mit ihr zusammenzuziehen, solange das Problem bestehen bleibt.
Ich würde das nur machen wenn sie Wert darauf legt. Ich würde als Gastgeber zum Beispiel meinen Besuchern und Besucherinnen Haushalt nicht zumuten. Zusammen kochen oder auch mal für den anderen kochen finde ich jedoch ok.
Da besteht Redebedarf über die Aufteilung der Hausarbeit
ansonsten bleibt nur Trennung
wir haben schon oft darüber gesprochen. Ob man sich deswegen trennt? Kann sicher ein Grund mehr sein, um sich zu trennen …
So ist es bei uns auch. Ich schaffe es einfach nicht Ordnung zu halten, mein Freund dagegen ist ein Ordnungsfanatiker. Er macht einiges von selbst bei mir, aber das will ich gar nicht so sehr. Ausser das Bad, da ich zwei Bäder habe, hat er ein eigenes was ich nicht benutze und das soll er auch selbst sauber machen. Die Grundreinigung jedoch mache ich dort selbst.
Aber da ich vieles selbst nicht schaffe, habe ich ihn gebeten, mir zu sagen, wenn ich was tun soll. Denn wenn er was sagt, dann fällt es mir leichter. Manchmal möchte ich auch, dass er mich dabei ein wenig kontrolliert. Also dabei ist, wenn ich putze, einfach daneben sitzt, was liest, fernsehen schaut und ich mache nebenbei. Dann habe ich den Druck, es auch wirklich zu schaffen. Es ist nicht so, dass ich nicht weiß WIE man Ordnung hält oder putzt, sondern ich kann es nicht durchführen (liegt wohl am ADHS). Bei manchen Dingen wie z.B. Großaktionen Kleidung ausmisten oder ähnliches brauche ich aber auch seine tatkräftige Hilfe, da packt er dann mit an, weil ich mich sonst nicht durchringen kann, Dinge wegzuwerfen.
Vielleicht wäre das ein Ansatz für Euch, dass Du ihr auch ein wenig Druck machen musst. Aber das ist natürlich nicht einfach, wenn sie das nicht möchte... bei uns will ich ja, dass er mir da Anweisungen gibt, hilft und auch kontrolliert.... ich hasse es ja selbst, dass ich das nicht schaffe.
Rede mal mit ihr darüber, was ihre Gründe sind. Wenn es ein Problem mkt der Überwindung ist und sie Druck braucht, so wie ich, dann klappt vielleicht ein Ansatz wie bei uns.