ICE "Zugbeeinflussung"?
Ich schaue mir auf YouTube manchmal Führerstandsmitfahrten an. Manchmal hört man eine männliche Stimme sagen: "Zugbeeinflussung, Zugbeeinflussung". Und nach einigen Augenblicken wieder. Ist das der Lokführer, der spricht? Und was ist der Sinn der Worte?
2 Antworten
Dieser Kommentar kommt immer wenn der Zug nicht mit der LZB fährt und H/V (Haupt - Vorsignal) geführt wird. In dem Betriebsmodus sind die Indusi an der Strecke wirksam und das wird dem Lokführer mitgeteilt. Beispiel Vorsignal auf Halt erwarten (1000 Hz) das Fahrzeug muß in eine Bremskurfe rein oder vor einem Hauptsignal sind noch 500 Hz Indusi ( da können bis zu 4 Stück eingebaut sein je nach Gefahrpunktnähe hinter dem Signal) verbaut die überwachen auch noch mal die Bremskurfe.
Das stimmt nicht. Die Strecke ist doch eine der ersten SFS und an der sind weiterhin noch Signale mit Indusis verbaut. Es gibt doch auch Fahrzeuge die keine LZB haben und diese müßen ja auch überwacht werden.
Die LZB gibt es nur auf Strecken wo schneller als 160 km/h gefahren wird oder ETCS was die LZB ersetzt.
Das H/V System läst nur eine Geschwindigkeit von 160 km/h zu, das hängt mit dem Bremsweg zusammen.
Nein, das hast Du ein wenig falsch verstanden. Linienzugbeeinflussung (LZB) übernimmt spätestens ab Tempo 160 aufwärts die Führung des Triebfahrzeuges ober Triebwagengarnitur wie ICE. Unterhalb von 160 Km/h wird nach den Signalsytemen H / V oder K / I gefahren. Dabei ist das H / V Sytem schon von Martin gut erklärt worden. Das K / I System ermöglicht mit weniger Signallichtern mehr unterschiedliche Anweisungen an den TfZ zu übermitteln. K/I stellt in einem Signalschirm mit nur 3 Leuchten am Vorsignal die zu erwartenden Anzeigen der folgenden Signale da. Fahrt ohne Beeinflussung, Fahrt mit 80, Fahrt mit 60, mit 40 oder halt. Das Haltesignal würde dann aber erst am übernächsten oder 3ten KI-Signal gezeigt. Wir nähern uns dem Fahren mit LZB an. Der Grundgedanke ist, dass man Energie sparen kann, weil ein Zug im KI-System wesentlich früher etwas Tempo rausnehmen kann, ohne gleich bremsen zu müssen, letztlich nur um dann wieder zu beschleunigen. Eine Art Mischung von LZB und PZB ( die Signalgeführte Fahrt von Zügen) ist das noch relativ neue ETCS- System. Man kann das etwa als Elektronic Train Control System übersetzen. Das ist Europaweit genormt und ist so die Voraussetzung für den grenzüberschreitenden Einsatz von Lokomotiven. Nur die Lokführer werden gewechselt um die Streckenkenntnis und Fahrzeiten für den einzelnen Personale einzuhalten. Zeiten für Lokwechsel entfallen.
etwas muß ich noch dazu sagen, auf LZB Strecken übernimmt die LZB alle Züge die mit den Einrichtungen ausgestattet sind die LZB unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit im Ganz oder Teilblock.
Noch eine kleine Sache zu ETCS, die DB Netz baut ja die neuste Variante von dem System ein z.B. auf der Stecke Stuttgart - Ulm, die kann aber der TGV nicht übernehmen er fährt noch mit der Vorgängerversion.
Zu LZB, ist soweit bekannt. Nur Züge mit V >>160 müssen die LZB nutzen, die langsameren sollen sie nutzen, sofern die Loks damit ausgestattet sind. Alle neueren Typen sind aber ausgerüstet und teils werden ältere Fahrzeuge auch nachgerüstet.
Zu ETCS, da lerne ich nun auch noch was dazu. Das Thema Eisenbahn ist eben sehr umfangreich. Danke für Deine Anmerkungen.
Aus meiner langjährigen Erfahrung mit Signaltechnik (auch LZB + PZB) kann ich sagen das alle Fahrzeuge bis auf Baumaschinen, GAF, Turmwagen und die alten 181ziger Loks mit der LZB fahren, sie werden zumindest aufgenommen.
Zu ETCS, ein TF hatte mir erzählt als Beispiel TGV fährt mit Win 95 und DB mit Win 10. (;-))
TGV mit WIN 95, damit wären die TGVs ja schon Museumszüge, da WIN 95 ich nur aus den 1980ern kenne. Echt cool, aber es scheint ja zu funktionieren. Vermutlich schreibt da auch keiner mehr eine Schadsoftware, weil die Zielgruppe zu klein geworden ist. Very Special! Und LZB, es gibt doch etliche Altbaureihen, inzwischen in Privatbesitz übernommen. Wurden die denn alle mit der LZB nachgerüstet?
Das mit Win 95 ist nur ein Vergleich die fahren mit einer anderen Software.
Warum sollten sie nachgerüstet werden auf den "alten" SFS Strecken gibt es doch immer noch für jeden sichtbare Signale. Die stehen halt in einem großen Abstand. etwa 7 km, aber sie sind da. Auf SFS Strecken gibt es ja Ganzblock und Teilblock abschnitte, die Teilblockabschnitte sind etwa so wie im normalen H V Betrieb. Im Teilblockabstand dürfen und können nur LZB geführte Züge fahren.
Rein teoretisch können LZB Züge im abstand von 100 m hintereinander her fahren da im millisek. abstand der hintere Zug auch gebremst wird fals der erste langsamer fährt.
Nein, das ist nicht der Lokführer.
Das ist ein Warnsignal, dass der Zug heruntergebremst wird.
Was da aus dem Lautsprecher kommt, ist lediglich eine Bestätigung, dass der Tf (Triebfahrzeugführer) die PZB (= punktförmige Zugbeeinflussung) bedient hat.
Dafür gibt es drei Tasten: Wachsam, Frei und Befehl.
Wenn man z.B. an einem Vorsignal vorbeigefahren ist, das nicht "Fahrt erwarten" anzeigt, hat man 4 Sekunden Zeit, dies mit der Taste Wachsam zu bestätigen. Dabei ertönt die Meldung "Zugbeeinflussung" oder bei älteren Loks auch einfach nur eine Schnarre. Falls man innerhalb von 4 Sekunden nicht reagiert, bekommt man eine Zwangsbremsung bis zum Stillstand, begleitet von dem Geplärre der Schnarre oder der wiederholten Ansage "Zwangsbremsung .... Zwangsbremsung ...".
Danach sollte man Kontakt mit dem Fahrdienstleiter aufnehmen, bevor man weiterfährt.
Übrigens werden alle Handlungen rund um die PZB aufgezeichnet. Und bei Unfällen werden die Daten grundsätzlich ausgewertet.....
Die Bremsung kommt nicht zwangsweise gleich wenn der TF seine handlung dementsprechend macht.
Damit keine Verwirrung entsteht: Ich hatte ursprünglich gefragt, ob es bedeutet, dass der Lokführer eingeschlafen ist.
Ja!? Auf einer ICE-Schnellfahrstrecke gibt es also keine Linienzugbeeinflussung? "Zugbeeinflussung, Zugbeeinflussung" hörte ich nämlich z. B. auf YouTube während einer Führerstandsmitfahrt im ICE von Kassel Wilhelmshöhe nach Hannover Hbf.