Hund verhält sich subdominant gegenüber Welpen, sollte ich Eingreifen?

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Das Thema "Dominanz" in einer Hundegruppe sollte ein nachrangiges Thema sein.

Kommt in die Sozialgruppe auf vier Pfoten einer dazu, noch dazu mit einem derartigen Altersabstand, ist beobachten zwar richtig aber man muss einem Welpen kein Dominieren und einem älteren Hund mit Hausrecht kein Subdominantes Verhalten unterstellen.

Der Rüde nimmt den Kleinen nicht ernst, findet ihn eventuell gar lästig, so dass er versucht den Kleinen "abzuschütteln" oder los zu werden.

Ihr Menschen in dieser Sozialgruppe solltet dem Rüden eine sichere Rückzugsmöglichkeit anbieten und dem Kleinen beibringen "Auszeiten" zu nehmen.

Wie das geht, dass alle in der Hundesozialgruppe in ihren Bedürfnissen berücksichtigt werden (es kann ja keiner wirklich ausweichen) finde ich in folgendem Buch an Besten und praktikabel nachvollziehbar beschrieben:

Hundereich - Ein Arbeitsbuch zur Integration von Hunden aus dem Tierschutz, Autor: Mirjam Cordt 

Der Welpe/Junghund ist zwar kein "Problemhund" aber dieses Buch lässt verstehen, dass alle Hunde in einer Sozialgruppe die besondere Fürsorge ihres Menschen brauchen, ohne dass Menschen gleich händisch "eingreifen" müssen.

Dieses würde in Deinem Fall helfen, dass der ältere Rüde nicht mit dem "erwachsen werdendem Welpen" später einmal ernsthafter abweisend werden muss.

Menschen müssen und sollten eine lediglich "sichernde Rolle" bei zwischenhundischen Sozialbeziehungen in Hundegruppen übernehmen. Hoffe Du verstehst was ich damit meine. Jeder Hund hat in einer Sozialgruppe seine Rolle aber keiner sollte ein "Subdominanter" werden.


YarlungTsangpo  11.09.2015, 16:59

Danke für das Sternlein, freut mich sehr, dass ein Mehrhundehalter diesen Tipp gut findet :). 

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Also ich verstehe nicht wieso das die Hunde regeln sollten. Der kleine ist einfach nur nervig für den großen. Bringt auch Gott sei dank eine sehr viel Geduld mit.

Sofort den Welpen klar machen das , das so nicht geht. Spielen ok, aber nicht permanent . Das gleiche bei den Näpfen. Trinkt oder frisst der Größe hat der kleine keine erste Geige zu spielen.

Ein so junger Welpe muss erstmal sozialverhalten lernen. Grundlegende Sachen hat er bei Mutter und Geschwister gelernt. Aber das wie verhalte ich mich bei jungen, alten Hunden kommt er mit der Zeit.  

Hm - ich kann mir jetzt nur vostellen, dass der 6jährige Rüde sein Verhalten normal findet - eben schon in Griechenland auf der Straße der Rangniedrigste war. Auf jeden Fall weiter beobachten, evtl. dem 6jährigen mal ne Pause gönnen und ihn trennen von dem Welpen. Jeder Hund reagiert halt anders. Wenn wir einen jungen Hund mit im Haus haben, dann reagieren die erwachsenen Hündinnen auch unterschiedlich. Manche raunzen sofort, der Welpe geht nicht mehr hin. Manche spielen hingebungsvoll mit dem Kleinen. Eine Hündin habe ich, die spielt ab und zu mit. Hat sie dazu aber keine Lust, raunzt sie den Welpen nicht an, sondern bleibt schlicht und einfach wie ein Esel - oder eine Statue - einfach in der Position stehen (oder liegen) , die sie gerade hatte, als der Welpe kam und ins Fell/Beine/Schnauze/Schwanz beißt und sich bemüht, eine Regung zu erzeugen. Irgendwann gibt der Welpe entnervt auf und geht weg :-). So sieht man einfach, dass es verschiedene Lösungsmöglichkeiten für ein "Problem" gibt.

Beim Lefzen-Beißen, Fell-, Beine-, und Schwanz-Knabbern seitens des Welpen bleibt er untätig und senkt sogar den Kopf. Oftmals lässt er sich durch den Welpen aufreiten, mehrheitlich rennt er jedoch bei fast allen Situationen nur weg

stell Dir alte Leute im Kindergartengetummel vor. Glaubst die fühlen sich dort wohl und sind glücklich dabei?

Die älteren Hunde sind mit dem Welpen überfordert und genervt. Ihr solltet vermeiden das der Kleine die Hunde belästigt. Lenkt den Kleinen ab oder trennt ihn von den anderen sobald er sie wieder bedrängt.


Joaqim 
Beitragsersteller
 08.09.2015, 23:32

Vielen Dank!

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Hallo,

nein, meiner Meinung solltest du überhaupt nicht eingreifen.

Gerade die Straßenhunde aus dem Ausland haben noch ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten und einen guten Instinkt.

Hundekommunikation ist für uns Menschen noch sehr "rätselhaft" und oft kaum wahrnehmbar.

Es ist völlig normal, dass sich Hündinnen fremden Welpen gegenüber eher zurückhaltend verhalten - die Kleinen sind im Umgang mit ihnen sehr vorsichtig und wagen keine Konfrontation.

Rüden sind eher nicht die Erziehenden, sondern eher Spielpartner (wenn sie Lust haben) oder ziehen sich zurück - so wie euer älterer Rüde.

Greifst du ein, machst du mit Sicherheit irgend etwas verkehrt - und störst ein völlig natürliches Verhalten, das sich von selbst entwickelt - und zwar so entwickelt, dass Ruhe und Frieden im Rudel herrschen wird.

Hundekommunikation findet häufig so defiziel und versteckt statt, dass es für uns Menschen kaum bis gar nicht wahrnehmbar ist - das fängt z.B. beim Geruch an, der für uns überhaupt nicht wahrnehmbar ist.

Kleines Beispiel: Meine Schwester hat eine ca. 6monatige wilde kaum zu bändigende Hündin aus Spanien. Ständig in Action, ständig in Bewegung, springt alles an .... Komme ich dann mit meiner 15jährigen alten Whippethündin vorbei, die viel kleiner und zarter und mittlerweile auch "wackliger" ist, dann reicht es, wenn meine Alte nur kurz die Lefzen hochzieht - noch nicht mal knurrt. Schon liegt die "Kleine" platt auf dem Boden und "kuscht". Meine Schwester könnte ihre "Lefzen" hochziehen, bis sie schwarz würde, der kleine Hund würde sich höchstens totlachen.

Also bitte nicht eingreifen - nur so kann ein Rudel funktionieren.

Gutes Gelingen

Daniela