Hund Rückruf?
Hallo, ich habe ein Problem…
mein Hund (Rüde 2 1/2 Jahre Labi mix)
hat heute (an einer Straße) einen Knochen auf dem Gassi Weg gefunden. Ich bin dann zu ihm hin gegangen und habe AUS gesagt was wir sonst daheim immer üben und das klappt gut. Er ist dann rückwärts gelaufen (der Knochen ist ja schleißlich Besser als meine Leckerlies) ich habe ihn dann am Halsband gepackt und muss dann anscheinend an den Karabiner gekommen sein und die Leine ging dann ab. Ich habe ihn dann zu mir gerufen ( auch das üben wir täglich unter verschiedenen Ablenckungen, auch in einem Park mit anderen Hunden klappt der Rückruf 1A) natürlich ist er nicht her gekommen. Jedes Mal wenn ich auf ihm zu ging ist er weiter gerannt.
ich habe ihn dann nach paar Minuten geschafft zu /fangen/.
um das ganze etwas ab zu kürzen: was macht man in so einer Situation am besten?
(wenn so etwas ist, dann laufe ich einfach weiter und beachte ihn nicht und er kommt dann wieder zu mir gerannt. Konnte ich da aber nicht machen da sie Straße stark befahren war. Und Nein das kommt nicht öfter vor.)
ich muss auch dazu sagen das es mir sehr wichtig ist das mein Hund hört. Ich weis auch wie das jetzt hier rüber kommt also das ich er nicht hört und macht was er will… aber wir arbeiten täglich am Rückruf und es wird immer besser. Wir waren auch in der Hundeschule am Anfang (er ist aus dem Tierheim und seit 2 Jahren bei uns) da wurde uns gesagt wenn er nicht hört so genannte Wurf Dosen zu basteln und diese dann !nicht auf den Hund! Sondern vor den Hund zu schmeißen das der wieder aufpasst usw.
aber was mache ich wenn auch das nicht funktioniert?
mich habe das halt dann mit der Leine gemacht.
2 Antworten
Also meiner Meinung naxh hast Du hier zwei Baustellen, den Rückruf und die Ressourcenverteidigung.
Hier verteidigt der Hund zwar nicht, aber er zeigt an, das er Dir nicht insoweit vertraut, das Deine Entscheidung die richtige ist.
Alles nicht schlimm, denn Hunde mit 2 Jahren sind eh noch nicht perfekt erzogen, schliesslich braucht auch alles seine Zeit 😊
Das Aus sagen, ist auch nicht unbedingt das wie man es mavhen sollte, denn was hat der Hund davon!?
Viele würden nun sagen, er muss hören, ich bin der Rudelführer, da es diesen aber nicht gibt und man versuchen sollte einen Hund artgerecht zu erziehen, sollte man es so machen, das man es mit Köpfchen versucht.
Rütteldosen und Vibrationshalsbänder gehören da nicht rein, dazu sollte man einfach mal versuchen sich in den Hund zu versetzen. Angenehm ist es sicher nicht, wenn plötzlich etwas am Hals vibriert und man es weder abschätzen kann, wann es auftritt oder man überhaupt zuordnen kann, was es ist.
Bringt man dem Hund nun kleinschrittig bei, das alles was er findet er erst einmal bei mir abzuliefern hat oder er es mir zumindest anzeigt, dann wird der Hund das auch tun, wenn er nicht in meinem Handlungsradius ist.
Das baut man so wie Du es schon mit dem Aus gemacht hast, erst einmal zu Hause auf. Möchte man das zuverlässig trainieren, dann erstellst man eine hierarchische Leckerchenliste, ganz oben auf die Liste kommt das, was der Hund am liebsten mag.
Dann bekommt der Hund das was er am wenigsten mag, dazu eignen sich am besten Dinge die der Hund nicht sofort runterschlucken kann, erfahrungsgemäss bevorzugen Hunde immer das, was sie sofort schlucken können.
Hat er z.B. einen Kauknochen, bekommt er von mir einfache Leckerchen zum Tausch.
Zeigt er zu Hause keine Ressourcenverteidigung, denn das ist wichtig, sonst sollte man erst an dieser arbeiten. D.h. der Hund friert nicht ein, zieht die Lefzen hoch, fixiert nicht, dann kann ich das so trainieren.
Dann würde ich Fallen auslegen in der Wohnung, er findet einen Knochen, ich komme sehe das, freue mich darüber und gebe ihm zum Tausch viele kleine Leckerchen.
Der Hund muss das Gefühl haben, das er was ganz tolles entdeckt hat und Du Dir darüber nen Loch in den Bauch freust.
Hat er die Leckerchen verspeist, darf man ihm auch den Knochen zurück geben. Es geht in diesem Schritt nur darum, das der Hund lernt das sich Deine Entscheidung IMMER für ihn lohnt und die richtige ist.
Das würde ich eine ganze Zeit genau so machen, bis dahin wo der Hund Dich zu der ausgelegten Falle kommen sieht und von selbst aufhört zu fressen. Da ist der Zeitpunkt gekommen, das Du das ganze steigerst.
Höherwertige Leckerchen von der Liste und Du hast wieder die, die eben darüber liegen, z.B. schnödes Trockenfutter und Du hast nen Stück Salami in der Hand.
Nun ist es natürlich so, das der Hund das Trockenfutter direkt fressen könnte wenn er will, das wollen wir ja nicht, ergo kommt nen Teller drüber, also irgendetwas, wo der Hund riecht da ist was leckeres, aber nicht dran kommt.
Er lernt, wenn er mit Dir zusammen arbeitet, dann lohnt es sich wieder das zu tun, als das Gefundene zu fressen. Auch eignen sich dafür Verstecke ausserhalb der Wohnung, die nur Du kennst und wo der Hund von sich aus nicht rankommt.
Du läufst z.B. zu einem Baum und rufst Deinen Hund mit freudiger Stimme „Schau mal was ich tolles gefunden habe“… Noch interessanter wird es, wenn man die Strecke ohne Hund abläuft und Leckerchen versteckt, dann geht man auf diese Verstecke zu und wenn der Hund riecht das dort was ist, kommt er ja nicht dran, er braucht also Deine Hilfe und natürlich helfen wir ihm und wieder, was hat der Hund gelernt, es lohnt sich mit Dir zusammenzuarbeiten!
Sowas macht man sich gerade bei Staubsaugerhunden, wie Labradoren, zu Nutze.
Was den Rückruf anbelangt, so würde ich Dir da empfehlen diesen mal von Grund auf neu aufzubauen, er hat jetzt gelernt, hab ich was gefunden und bin nicht an der Leine, dann kann ich damit wegrennen und glaub mir, Hunde sind nicht dumm, die merken ob das Gewicht der Leine hinten dran ist oder nicht.
Nun, um nochmal auf die obigen Tipps zu sprechen zu kommen, das ist natürlich viel Leckerchen, aber viel davon kannst Du vom täglichen Futter abziehen, noch besser, der Hund erarbeitet sich sein Futter, ich rede hier nicht von hungern lassen, sondern nur davon, das man mindestens 90% des Futters abziehen kann und ihm den Rest nur gibt, weil es sich auch bei Hunden mit ein wenig Futter im Magen besser arbeiten lässt, zudem ist dann natürlich die Motivation auch grösser.
Also bevor Du solche schwachsinnigen Aktionen machst wie mit Dosen oder sonstwas zu werfen solltest Du versuchen den Hund zu verstehen.
Er hat etwas gefunden - also ist es seins. Du willst es ihm wegnehmen - natürlich haut der Hund ab.
Was bei mir immer sehr gut funktioniert hat ist erstens - natürlich muss mit dem Hund zuhause geübt werden dass er Dinge hergibt. Aber nicht mit Gewalt und Strenge sondern mit tauschen und was besseres dafür geben.
Und wenn dann so eine Situation draussen passiert sollte man nicht panisch reagieren sondern den Hund freundlich auffordern zu zeigen was er da hat.
Ich interessiere mich für die Dinge die mein Hund findet "Oh was hast Du denn Tolles gefunden ? Zeigs mir mal ? Ja super hast Du das gemacht".
Und dann gibt er mir das freudig und ich schaue es an und tu so als fände ich es ganz toll. Und dann bekommt er etwas anderes Tolles von mir und ein Lob.
Das ging dann mal soweit dass mein Hund mir alles mögliche gebracht hat. Selbst Papier oder Sachen die ihn gar nicht interessiert haben - aber das war ein lustiges Spiel für ihn.
Arbeite immer MIT Deinem Hund - nicht gegen ihn. Mit Gewalt und Strenge erreichst Du nichts - ausser dass der Hund Dinge heimlich frisst oder schnell runterwürgt wenn Du in die Nähe kommst.