Hund meiner Oma beißt?

4 Antworten

Sorry Corinna361

solche Fragen gibt es öfters - und wieder lese ich hier: "der Hund macht ..."

Da kann ich nicht mitgehen. Was macht der Hund denn eigentlich (Rasse ist ja mal unbekannt - da gibt es Unterschiede)?

  • Hund beißt irgendwelche Leute im Haushalt. Die Oma aber nicht. Erster Merkpunkt: er hat sich auf die Oma "eingeschossen".
  • Was bedeutet das aber? Doch offensichtlich, dass er was von ihr bekommt, was er von niemand sonst bekommt. Das sind Ressourcen - kann sein Futter, Wasser, Liegeplatz oder einfach auch Aufmerksamkeit. Das setzt sich in dem kleinen Hundehirn fest.
  • Er beschützt also denjenigen, von dem er eine Ressource (welcher Art auch immer) bekommt.

Bedeutet also: wenn sich also weder das Verhalten deines Opas noch deines ändert, wird der Hund nach wie vor alle Ressourcen von der Oma bekommen - also wird er sie auf-Teufel-komm-raus beschützen.

Dieses Verhalten habt ihr aber durch euer eigenes Verhalten provoziert. "Nicht erzogen" ist da nicht der richtige Ausdruck. Richtiger wäre: der Hund hat nie den richtigen Platz im Rudel gezeigt bekommen, wo er sich wohlfühlen darf.

Wenn ihr da was korrigieren wollt, dann solltet ihr das gleich machen. Nicht irgendwann - vergeigt ist es ja schon.

  • anscheinend (!) bekommt der Hund von euch keine Aufmerksamkeit, keine Ressource - daher braucht er euch nicht - das muss sich ändern - auch wenn es Arbeit kostet. Das heißt aber nicht, dass es ausreicht, einfach mal den Napf zu füllen und hinzustellen - das ist viel zu wenig.
  • spielt mit ihm (Oma erst mal nicht im gleichen Zimmer), gebt ihm Aufmerksamkeit, evtl. Futter. Füttert seinen Kopf mit den richtigen Impulsen. Baut eine Beziehung auf.
  • mal allgemein: Hunde müssen mal gebürstet, gepflegt oder sonst was werden - macht das - das sorgt für guten Kontakt.
  • holt euch Beratung. Eine normale Hundeschule ist da fehl am Platz. Da muss ein Trainer ran, der den Hund "lesen" kann und euch dessen Bedürfnisse für euch (!) rüberbringt. Der Hund ist nicht unerzogen, sondern in ein nicht funktionierendes Umfeld geraten. Das muss korrigiert werden.

Ein Hund ist nicht so wie einer aus Plüsch, den du anschaffst und dann in die Ecke stellen kannst. Das ist ein lebendiges, soziales Wesen und will in einem funktionierenden Rudel leben. Bitte gebt ihm das.


Corinna361 
Beitragsersteller
 07.07.2024, 18:30

Es ist eben nicht so mein Opa geht sogar noch häufiger mit dem Hund raus und füttert ihn auch mindestens genauso Oft wie sie (Oma ist den ganzen Tag arbeiten). Es ist nur so, dass der Hund sie als Rudelführer sieht und uns eben in einem niederen Rang. Außerdem macht sie ja auch nichts gegen dieses aggressive verhalten wodurch der Hund denkt er macht nichts falsch. Er attackiert übrigens auch fremde Menschen die meiner Oma zu nahe kommen.

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norbertk62  07.07.2024, 22:14
@Corinna361

Wer mit dem Hund rausgeht - komplett egal. der ist ja nur derjenige am anderen Ende der Leine - das sagt nichts. Füttern - Ok - das bedeutet aber nicht: wer macht den Napf voll und stellt ihn hin - das ist egal.

Bitte sieh den Hund mal nicht als ein Tier wie ein Meerschweinchen, dem man was zu fressen gibt und auch mal rausführt. Das ist überhaupt nicht das, was ich meine.

Die Frage ist vielmehr: Wer interagiert (sozial) mit dem Hund - wer kümmert sich - zu wem geht der Hund, wenn er mal gekrault werden möchte. Das ist - nach deiner Frage und Kommentar - die Oma. Genau da müsst ihr was machen. Kein neutrales: ich lass ihn mal in den Garten - ich mache Wasser in den Napf - von mir bekommt er ein neues Halsband. Das ist keine Interaktion.

Vielmehr: das Kraulen auf dem Sofa - mal ein Spielchen (nein - keinen Ball in die Botanik pfeffern, sondern mit dem Hund in Kontakt kommen) - auch mal Sitz-Platz-Bleib üben, aber eine 15min lang - dem Hund einen Trick beibringen - so was.

So, wie ich im Moment die Situation lese, macht sowohl Opa als auch du mit dem Hund nichts Interaktives, sondern eben - sorry - nur neutralen Kontakt.

Bring dem Hund mal was bei - z.B. dass er auf Kommando etwas bestimmtes bringt (obwohl drei verschiedene Sachen da liegen) und dir in die Hand gibt - das ist interaktiv. Oder: dass er dir in einer Acht um die Beine läuft.

Wenn die Übung zu Ende ist, lässt du ihn mal bei dir liegen, kraulst ihn, striegelst das Fell oder so - genau wie es z.B. bei Affen ist - die lausen sich - das ist Körperpflege und gleichzeitig Kontakt.

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Steck dir immer etwas Leckerchen in die Taschen

und fütter ihn jedes mal beim rein und Raus gehen mit einem kleinen Leckerli


Hoppelplort  06.07.2024, 20:28

BLOß Nicht nach dem du gebissen wurdest.

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Ihn dir zum Freund machen. Mit guten Leckerli und vielleicht auch spielen, streicheln...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ein Rüde lebt mit im Haushalt (SH 52 cm, 20 kg, * 2018)

Der Hund scheint eine Oma zu "bewachen". Versuche Abstand zu ihr zu halten. Normalerweise bin ich nicht dafür so ein Verhalten zu belohnen, aber wenn Du da nur vorübergehend bist dann stell Dich gut mit dem Hund. Immer ein paar Leckerchen in der Tasche und dem Hund hinwerfen :-)