Hund leidet unter Trennungsangst, uriniert und kotet in die Wohnung, wie dagegen vorgehen?
Hallo, wir haben seit einigen Monaten eine Französische Bulldogge. Mit 4 Monaten haben wir ihn gekauft, jetzt ist er 9 Monate alt. Um ihn stubenrein zu machen und weil er noch so klein war, bin ich einen Monat mit ihm zuhause geblieben, bevor ich wieder zu arbeiten begann. Das hat auch eigentlich super funktioniert. Er hat schnell gelernt wo er sein Geschäft verrichten soll.
Ich arbeite 3 Tage die Woche an denen er dann 6-7 Stunden alleine ist. Vorher geht er natürlich ausgiebig spazieren und hat genug Spielzeug, sowie einen Rückzugsort, sein Bettchen.
Leider uriniert er fast jedes Mal in die Wohnung, ab und an erledigt er auch sein großes Geschäft und frisst es direkt auf. Er verrichtet seine Geschäfte immer im Bad auf den Fließen. Anfangs dachte ich noch, dass er noch klein ist und vielleicht einfach nicht so lange aushalten kann. Nun ist er aber schon größer und wenn wir zuhause sind und mittags mit ihm rausgehen, macht er manchmal garnichts und hält somit einen Tag lang von morgens bis abends ein. Aber nur wenn jemand zuhause ist. Deshalb denken wir dass er unter Trennungsangst leidet.
Manchmal gehe ich mit ihm 10 Minuten raus, er macht seine Geschäfte. Direkt danach hänge ich auf dem Dachboden Wäsche auf, was vielleicht nur 10 Minuten dauert und selbst da schafft er es eine kleine Pfütze zu hinterlassen. Oder wenn wir für 1 Stunde einkaufen gehen müssen. Egal ob er vorher draußen war oder nicht, meistens hinterlässt er uns eine Überraschung im Bad.
Wir wissen nicht wie wir damit umgehen sollen und wie wir ihm dass abgewöhnen können. Einerseits tut er mir leid, weil er anscheinend gestresst ist, wenn er alleine ist, andererseits bin ich natürlich sauer und erschöpft jeden Tag hinter ihm herzuputzen und man nicht mal zum einkaufen kurz wegfahren kann.
Ich weiß dass ein Hund Verantwortung bedeutet und man Zeit für ihn haben muss, genau deshalb habe ich mir meinen Job so eingerichtet damit ich nur 3 Tage in der Woche weg bin und niemals länger als die 6 bis 7 Stunden.
Ich hoffe auf hilfreiche Ratschläge von Menschen die sich auskennen :)
5 Antworten
Hallo,
ihr habt den Hund mit 4 Monaten gekauft. Da hatte er sich beim Züchter schon so richtig heimisch gefühlt, ist ja auch kein Wunder, er kannte nur dieses Zuhause - das war ihm vertraut, da war er sicher.
Und dann wird er da herausgerissen - plötzlich und man kann es ihm ja nicht erklären. Das ist ein fürchterliches Erlebnis für einen jungen Hund. Er verliert mit einem Schlag alles, was sein Leben ausmacht, was ihm Sicherheit bietet.
Ja, das passiert allen Welpen - aber im Alter von um 12 Wochen ist es einfacher für sie - weil sie in dieser Zeit ungemein neugierig sind, für alles Neue aufgeschlossen - einfach bereit sind, ihre eigene Welt zu erobern und zu entdecken.
Bei eurem Hund war es schon anders - das war der erste große Verlust, den er erlitten hat, der Trennungs- und Verlustängste begünstigen kann.
Dann hat er sich bei euch noch nicht einmal einleben können - denn dazu sind 4 Wochen einfach viel zu kurz. Er hatte noch kein wirkliches Vertrauen zu euch aufgebaut - schwupps, da muss er schon wieder eine ständige überlange Trennung verkraften - und das immer und immer wieder!!
Bitte daran denken: Bei Hunden setzt sich eine negative Erfahrung sehr schnell fest - oft viel schneller als eine positive. So überkommt ihn, wenn ihr geht, immer wieder die Trennungsangst, das Verlassenwerden - und nicht die "Erinnerung", dass ihr ja wiederkommt.
Statt dieses Alleinesein sorgsam und geduldig in Minutenschritten zu trainieren, wie es sinnvoll und empfehlenswert wäre - nein, der kleine Kerl muss direkt viele viele Stunden - viel zu viele Stunden - alleine bleiben.
Da müsst ihr euch wirklich nicht wundern, dass das Resultat Unreinheit und Stress heißt. Und selbst 10 Minuten können dafür ausreichen - denn die Angst und der Stress schießen sofort in ihm hoch, sobald ihr in verlasst - er weiß ja nicht, dass es nur für 10 Minuten ist - das ist ihm auch egal. Er hat Angst ...
Jeder Hund ist anders - es gibt auch Hunde, die verpacken das problemlos, es gibt Hunde, die können es überhaupt nicht lernen ...
Ihr müsst nun erneut Vertrauensarbeit leisten und aufbauen - das wird viel Zeit in Anspruch nehmen und OHNE Alleinesein. Wie ihr das bewerkstelligen könnt und wollt - keine Ahnung, das müsst ihr hinbekommen. Und erst, wenn das Vertrauen wieder da ist, könnt ihr erneut daran gehen, in vorsichtigen und langsamen Schritten das Alleinesein zu trainieren.
Es wird deutlich schwieriger werden, denn die Angst sitzt tief im Hund - ob er sie noch mal los wird, bleibt fraglich.
Deshalb ist es immer so wichtig, eine Plan B in der Hand zu haben, wenn man einen Hund haben möchte, aber berufstätig ist und eigentlich gar keine ausreichende Zeit hat. Ansonsten ist es leider immer der Hund, der unter der Situation leiden muss - und häufig letzten Endes deshalb auch wieder abgeschoben wird .... obwohl er überhaupt nichts für die fatale Situation kann.
Alles Gute für den Hund
Daniela
was mir auch noch auffällt - auch ihr scheint zu den Hundehaltern zu gehören, die ihren Hund dann auch noch im Bad einsperren .... oder wie sonst sollte man deine Aussage " Egal ob er vorher draußen war oder nicht, meistens hinterlässt er uns eine Überraschung im Bad."
Meine Güte - wie kann man nur so mit einem kleinen Lebewesen umgehen, das so völlig von einem abhängig ist - und das bestraft man mit einsperren, weil man selbst Fehler gemacht hat.
Für einen Hund sind 6 bis 7 Stunden eine halbe Ewigkeit. Denn er weiß nicht ob Du wieder kommst. Ich geb Dir einen Tip: Gib den Hund ab, dahin wo man für ihn Zeit hat, dann verliert er auch die schweren Trennungsängste und kann leben.
Unser Hund wurde wegen Ängsten und Trennungsängste an uns abgegeben. Der Hund lebt, der ist voller Freude, hat mit mir neu angefangen. Die Vergangenheit hat er hinter sich gelassen.
Das was Du da machst ist für den Hund Leiden ohne Ende.
Du hast ihn viel zu früh und lange alleine gelassen.
Das allein bleiben baut man erst mit 5-6 Monaten auf und DANN Hättest du dir noch mindestens ein halbes Jahr Zeit nehmen müssen für das Training.
Nun hast du einen völlig verstörten Hund, gratuliere.
Auch lässt du ihn zu lange alleine.
Ein erwachsener Hund, der angstfrei alleine bleiben kann, sollte nur 4-5 Stunden alleine bleiben.
Entweder besorgst du dir nun einen Hundesitter oder aber du suchst ihm ein Zuhause mit mehr Zeit.
Vier Wochen sind auch viel zu kurz um einem Hund das allein sein beizubringen
besorg dir einen hundesitter, der sich während deiner Abwesenheit um ihn kümmert
Jeder Hund ist anders...entweder du nimmst Dir sseeeeehhhrrr lange frei und fängst nochmal von vorne an. Mit ganz kurz vor die Tür, und das steigern oder du musst eine andere Lösung finden
Wenn dumped hast, ist das ein Hund der nie länger als ne Stunde alleine sein kann
Hättest du es ihm richtig beigebracht und nicht viel zu früh und zu schnell wären für einen erwwchsenen Hund 4-5 Stunden auch ok.
Du hast es dir aber selber kaputt gemacht.
ohne ein angemessenes Training klappt es sicherlich nicht, dies sollte man als "erfahrener"? Hundehalter wissen. Ertragen muss ein Hund dies nur, wenn verantwortungslose Halter es nicht schaffen, es ihm beizubringen und ihn zudem bis zu 7 Stunden alleine lassen. Also fange ein hundgerechtes Training an, was schon lange dauern kann oder suche dir einen Hundesitter, ehe dein Hund weiterhin in dieser schlimmen Situation ausharren muss. Es ist schon erschreckend das man dann sauer auf den Hund ist, anstatt sein Handeln grundlegend in Frage zu stellen und eine hundefreundliche Lösung zu finden.
Wie soll so ein Hund seine Trennungsangst überwinden, wenn doch genau immer wieder das passiert, was der Hund fürchtet ? Er wird allein gelassen. Wie willst du denn einem Hund erklären, dass es "nur" 3 Tage sind und "nur für max. 6-7 Stunden". Denn darüber hinaus ist man doch auch außer Haus (Einkäufe, Arztbesuche etc.). Es bleibt also nicht nur bei der Arbeitszeit, die der Hund allein gelassen werden muss.
Ich hatte auch so einen Hund, der unter Trennungsangst litt - nur, dass er gar nicht mal alleine daheim war, sondern mein Mann war daheim. Dieser ist aber nicht seine Bezugsperson, also fühlte er sich dennoch allein. Seitdem ich von zu Hause aus Arbeite, ist alles gut. Hund ist sauber. Und zufrieden.
Trennungsangst = traumatisch = nicht so ohne weiteres "wegzutrainieren". Da sind Hunde mit Ängsten auch nicht so viel anders wie Menschen. Ängste lassen sich halt mal nicht abgewöhnen, vor allen Dingen, weil sie ja quasi durch die bei euch herrschende Situation immer wieder "neu befeuert" werden.
Ich hatte eher eine Lösung der Trennungsangst gedacht, anstatt den Hund nie wieder alleine zu lassen. Ich weiß dass kein Hund gerne alleine zuhause bleibt, aber wenn man einkaufen muss oder andere Dinge ohne Hund erledigen muss, sollte der Hund es im Erwachsenenalter irgendwann ertragen können.
Es ist ja nicht mein erster Hund und auch alle anderen haben das irgendwann gelernt und es hat alles wunderbar geklappt.