Hund draußen eine Katastrophe.Kann jemand helfen?

7 Antworten

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Also für mich hört sich das so an, als wäre der Hund geistig überfordert aber körperlich unterfordert.

Wenn sie immer nur an der Leine hängt und nur morgens eine halbe Stunde und abends 1 Stunde spazieren gehen kann, dann ist es wohl zu wenig. Der Hund muss auch mal rennen können und toben.

Gleichzeitig arbeitet ihr bei diesen Spaziergängen an Leinenführigkeit. Das ist ja prinzipiell gut, aber irgendwie scheint der Hund das nicht verstanden zu haben was ihr von ihr wollt. Das macht sie hektisch, und sie sucht sich irgendwie ein Ventil.

sie scheint auch irgendwie draußen keine Verbindung zu euch zu haben. Wie hast du sie denn auf die Umwelt sozialisiert? Hast du irgendwas mit ihr geübt als sie klein war? Was hat sie als Welpe kennen gelernt? Und wie?

Ich würde hier in kleinen Schritten noch mal von vorne beginnen.

Habt ihr einen Garten oder ein eingezäuntes Gelände wo sie mal laufen kann ? Das wäre gut.

Ansonsten würde ich ein Geschirr anziehen - egal ob sie das mag oder nicht. Eventuell eine andere Geschirr Art ausprobieren, aber keinesfalls würde ich dem Hund ein Halsband umlegen. Dann eine Schleppleine dran und auf eine Wiese gehen wo nicht viel los ist. Also wenig Ablenkung durch andere Hunde oder Menschen.Super Leckerchen einstecken, und dann lass den Hund auf der Wiese erst Rumlaufen und einfach in Ruhe. Wenn der erste Dampf draußen ist, dann würde ich anfangen zu üben. Zum Beispiel mit dem Futterbeutel. Auf jeden Fall etwas wo der Hund mit Dir zusammenarbeiten muss. Vielleicht auch mal eine Leckerchen Spur legen, sie irgendwas suchen lassen. Offensichtlich arbeitet der Hund gerne mit der Nase, also sollte man etwas suchen wo sie das ausleben kann, aber immer in Verbindung mit dir. Sie muss lernen auf dich zu achten. Und wenn du immer etwas interessantes anbieten kannst, kommt das ganz von alleine. Mach alles spielerisch und mit Freude und nicht im Kommandoton. Will ohne jede Kontaktaufnahme mit dir, und wenn es nur ein Blick ist.

Beschäftige dich ruhig 1 Stunde lang auf der Wiese. Dann sollte der Hund müde sein. Und dann Machst du die kurze Leine dran, und gehst noch eine kleine Runde durch die Siedlung. Am Anfang machst du immer die gleiche Runde.

So lange bis der Hund die Runde vernünftig läuft. Dann kannst du das nach und nach etwas ausweiten.

Ich glaube dass das bei euch ein komplexes Problem ist. Für mich hört es sich auf der einen Seite nach Unsicherheit an, dass der Hund so hektisch ist.und auf der anderen Seite auch nach Überforderung weil sie vielleicht nicht richtig auf die Umwelt geprägt wurde. Das ist jetzt nur eine Vermutung, um genau zu wissen was mit dem Hund los ist müsste man das sehen. Auf jeden Fall vertraut sie sich ja nicht eurer Führung an. Die Frage ist warum?

Ein guter Trainer der sich das mal anschaut wäre sicherlich hilfreich. Es gibt nur leider wenig gute Trainer.

Auf jeden Fall musst du etwas anders machen. Nur wenn du dein Verhalten änderst ändert sich auch der Hund. Sie ist ja mit ihren zwei Jahren zwar noch jung aber doch schon erwachsen. Da muss man aufpassen dass sich so ein Verhalten nicht wirklich festigt


Heike4188 
Beitragsersteller
 02.07.2021, 14:52

Vielen Dank! Ich gehe auch stark davon aus, dass wir den wichtigen Schritt der Umweltsozialisierung einfach verpasst haben. damals waren wir mit ihr in einer Welpenschule, wo uns erzählt worden ist, dass man das erste halbe Jahr nur die selben Strecken gehen soll und den Hund auf keinen Fall an Stellen bringen soll, wo es hektisch zu geht und viele Reize sind, wie z.B. am Straßenrand oder auch vollen Parks.

aber vielen lieben Dank für deinen Kommentar!

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Klingt für mich nach einem Aufwecktem Tier... ein kleiner Anarchist :-)
Du muss bedenken das jedem Hund ein Wolf innewohnt.
Und Wölfe kennen keine Regeln.

Emotionale Intelligenz hilft beim Umgang mit Tieren.
Rumschreien, Befehlstöne, an der Leine rumreissen etc bringt garnichts.

Das Tier merkt an deinem Verhalten ganz genau was los ist.

Wir haben uns aus Spanien ein Hund aus einer Tötungsstation geholt, und der war Anfangs genauso wie du deinen hier beschreibst. Ein Draufgänger und Krawallski :)

Aber auch die werden müde, wenn sie richtig ausgepowered sind.

Mir kommt da einiges nicht ganz koscher vor. Angefangen dabei, dass man einen Schäferhund-Labrador Mix nur 1,5 Stunden am Tag ausführt. Für jeden gesunden Hund ist ein Minimum von 2 Stunden täglich ein Muss, für aktiviere Hunde entsprechend mehr. Der Hund ist offensichtlich körperlich gar nicht ausgelastet und setzt natürlich seinen Fokus auf die Umwelt, von der er absolut nicht ausreichend mitbekommt.


tinediefee  22.07.2022, 16:05

Quatsch! Auslastung bringt nichts, sondern es muss eine vertraute Bindung zwischen Besitzer und Hund geben! Ich meine nach der körperlichen Erschöpfung ist der Hund ja wieder so, d. h. es entsteht ein Kreislauf von keinen Besserungen

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Heike4188 
Beitragsersteller
 02.07.2021, 22:05

Ja, da hast du tatsächlich Recht! Ich denken, dass wird einfach das Problem sein :/

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Ist Schnüffeln wichtiger als Training?


Heike4188 
Beitragsersteller
 01.07.2021, 22:29

Wie meinst du das? :) Die Leinführigkeit wird durchgehend trainiert auf dem Spaziergang und muss ja auch trotz dem Schnüffeln klappen. Ganz verbieten wäre ihr gegenüber nicht fair.

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Ansotica  01.07.2021, 22:36
@Heike4188

Ich möchte wissen ob ihr auf den Hund einwirken könnt oder sie euch beim Schnüffeln komplett ausblendet.
Wenn ihr auf sie einwirken könnt, dann ist das einfach eine Frage der Erziehung. Schnüffeln ist okay, innerhalb des Leinenradius. Kurz bevor Zug drauf kommt abrufen, umorientieren, was auch immer ihr aufgebaut habt.

Wenn nicht würde ich tatsächlich das Schnüffeln an der Leine vorerst komplett streichen, den Spaziergang zum Training machen und daran arbeiten. Und wenn das gut funktioniert kann man das Schnüffeln in kleinen Dosen wieder erlauben, solange der Hund entspannt bleibt.

Und ein Hund der so zieht gehört an ein Geschirr.

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Heike4188 
Beitragsersteller
 01.07.2021, 22:46
@Ansotica

Wenn die Nase auf dem Boden ist schaltet sie ab. Heißt nein dann können wir wenig bis gar nicht auf sie einwirken. Kommt natürlich auch auf die Umgebung an, ob auf Gras oder Steinwegen.
Und mit dem Geschirr hast du völlig Recht! Wir sind momentan dabei ihr die Angst vor dem Geschirr zu nehmen, sodass sie nicht komplett panisch wird, sobald man es ihr umlegt. Dann startet der Spaziergang nämlich erst recht unentspannt .
Aber vielen lieben Dank für deine Antwort! Wir werden es mal ausprobieren !

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Ansotica  01.07.2021, 23:27
@Heike4188

Dann lasst sie nicht schnüffeln bis sie damit umgehen kann. Nicht verbieten, sondern was besseres anbieten, zeigen, dass ihr viel toller seid.

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Versucht mehr mit ihr zu laufen, als zu gehen, dann hat sie auch nicht die Zeit zu schnüffeln und ich habe auch schon bei vielen Hunden, die normal immer wie wild ziehen, gesehen, dass wenn man mit ihnen läuft, sie auf einmal hinter dem Besitzer laufen. Versucht auf jeden Fall einen anderen Hundetrainer zu finden und versucht es auf verschiedene Methoden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung