Hund büxt ab, ist total durch den Wind, lässt sich aber nicht anfassen?

6 Antworten

Sehr gut möglich, dass ein Hund nach dieser Aktion völlig durch den Wind ist.

Nimm nach so einem Ereignis den Hund an die Leine, weil dein Hund dann nicht wirklich ansprechbar ist. Hast du ja selber gemerkt.

Kann auch sein, dass der Hund erwartet geschimpft zu werden. Also kommt er sicher nicht zu einem verärgerten Hundebesitzer zurück.

Nimm deinen Hund freundlich in Empfang und trainiere ein Notfallsignal. Aber sicher nicht am gleichen Tag.

Besorge dir eine Trillerpfeife. Stelle dich vor den Hund und halte ihm eine Schale Sheba unter die Nase. Bis der Hund alles aufgefressen hat, bläst du den Triller.

Sheba wird genommen, weil dem kein Hund widerstehen kann.

Das machst du 3 x die Woche. Beim nächsten Schritt bläst du den Triller in deiner Wohnung, wenn der Hund dich nicht sieht und keine andere Ablenkung hat. Kommt er, darf er die ganze Schale auffressen. Auch das 3x pro Woche.

Nun kannst du das auch draussen versuchen wenn dein Hund keinerlei Ablenkung hat. Klappt das, kannst du es versuchen, wenn dein Hund gerade spielt und sehr mit sich oder anderen beschäftigt ist.

Nun sollte das Signal so aufgebaut sein, dass er unwillkürlich zu dir kommt. Natürlich hast du eine Schale Sheba dabei und der Hund bekommt sie auch.

Wichtig , wenn das Notfallsignal aufgebaut ist, darf es niemals für einen normalen alltäglichen Rückruf benutzt werden.

Es wird absolut nur in gebraucht, wenn ein echter Notfall vorliegt, wie das Jagen. Andernfalls ist es schnell abgenütz und hilft im Notfall gar nicht mehr.

Zur Erhaltung kann man alle paar Wochen - Monate das Signal festigen, wenn man es inzwischen nie gebraucht hat.


HARUMIN 
Beitragsersteller
 09.01.2018, 16:27

Vielen Dank für deine Antwort!

Ich habe sie überfreundlich in Empfang genommen, da ich 1) weiß dass das (wenn ich sauer reagieren würde) kontraproduktiv wäre und 2) es einfach nicht ihre Schuld war, sondern meine, weil ich nicht rechtzeitig die Anzeichen mitbekommen hatte.

Mit der Trillerpfeife bin ich ehrlich gesagt etwas zwiegespalten. Was wäre zum Beispiel wenn jemand die gleiche Pfeife hat? Und der jux in so einem Notfall einfach seinen Hund ruft und meiner da hin rennt? Der Hund kann doch dann nicht den Unterschied merken, oder?

Wäre trotzdem eine Idee wenn sich der abgebüxte Hund von jedem anfassen lassen würde, aber meine Hündin (Tierheimhund) lässt sich von keiner fremden Person anfassen. Nichtmal auf fünf Meter kommt sie nahe.
Deswegen habe ich, auch wenn es eigentlich eine gute Idee ist, Bedenken bei der Trillerpfeife...

Aber Danke Dir für den Tipp!

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Vielleicht hat sie sich vor sich selbst erschreckt, dass sie plötzlich allein da stand mitten im Wald.

Meinem Ex ist sein Hund auch mal abgegangen und war gefühlte Ewigkeiten weg. Aber er ist ihr nicht nach, er hat gewartet bis sie von selbst wieder kommt und hat Anstalten gemacht ohne sie heimzufahren (waren mit dem Auto ein Stück in die Natur). Ein zweites Mal ist sie nicht mehr abgehauen. Ich nehme an, dass sie sich tierisch erschrocken hat allein zu sein und gemerkt hat, dass sie selbst sehen muss, dass sie den Anschluss ans Rudel nicht verliert.

Was ich aber anmerken möchte ist: Dies ist keine Trainingsmethode und man sollte das auch so nicht machen.

Außerdem: Wenn der Hund nur eigentlich hört, dann kann er eben nicht von der Leine. Sie hätte ja (theoretisch, ich kenne euren Wald nicht) auf die Landstraße vor ein Auto oder einem Jäger vor die Flinte (der darf dann auch u.U. abdrücken) laufen können.

Das Problem was du jetzt hast ist: Jagen ist selbstbelohnend. Allein das hinterherrennen ist Belohnung in dieser Situation. Dein Hund hat also gejagt und hatte auch sein Belohnungserlebnis - auch wenn er (wahrscheinlich) kein Wild erwischt hat.

Was ich empfehlen würde: Ein ausbruchssicheres Geschirr, vorerst kein Freilauf mehr, viel Training mit der Schleppleine und eine Beschäftigung füt deinen Hund, die seinen Trieb in geregelte Bahnen lenkt.


HARUMIN 
Beitragsersteller
 09.01.2018, 16:21

Vielen Dank für deine Antwort!

Wir wollten erst auch warten, viele sagen ja der Hund kommt da raus wo er reingegangen ist, aber ich konnte da nicht tatenlos rumstehen. Es war ja auch das erste Mal, aber meine Mutter und ich hatten uns aufgeteilt. Hat auch nicht lange gedauert sie wieder zu finden, auch wenn es gefühlt Stunden waren.

Was meinst du mit Trainingsmethode?

„Eigentlich“ war darauf bezogen, dass das das erste Mal war, wo sie wirklich abgebüxt ist. Sie hatte das (bis auf das eine Mal gestern) super drauf, ich konnte sie locker aus dem Spiel abrufen.
Gestern ist halt wirklich blöd gelaufen und es ist nur meine Schuld, weil ich ihre Zeichen nicht früh genug gesehen habe.
Zum Glück ist die nächste Straße weiter weg, die einzige Besorgnis war, dass es langsam dunkel wurde.

Ausbruchsicheres Geschirr hat sie immer an, da sie früher ein Angsthund war. Jetzt nicht mehr, aber das Geschirr ist qualitativ hochwertig, sitzt super, ist ausbruchsicher und sieht auch noch gut aus. ;o)

Wir haben bzgl. „Jagdtrieb in geregelte Bahnen kriegen“ schon sehr sehr viel trainiert und bis auf gestern hat es auch immer wunderbar geklappt.

Danke nochmal!

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EvaRelativ  09.01.2018, 19:19
@HARUMIN

Den Hund einfach machen lassen und warten um dann demonstrativ erst mal OHNE ihn abzuziehen ist keine Trainingsmethode. Das meinte ich. ;-)

Du musst eben schauen, dass sie in Zukunft so keinen Erfolg mehr hat. Wenn das heißt, dass sie erstmal nicht von der Leine kann, bis es ein Not-Stopp-Signal gibt, dass zuverlässig klappt, dann ist das erst mal so. Ist doch nicht schlimm. Schleppleine dran, dann hat sie einen Radius und du kannst noch eingreifen.

Als Not-Stopp kannst du z.B. ein Triller-Down aufbauen. Also ein Platz aus der Bewegung auf das Signal einer Triller-Pfeife hin. Aber das ist eine anspruchsvolle Lektion. Doch sind viele Hunde besser abruf- bzw. ansprechbar, wenn sie erstmal liegen und nicht mehr so im Trieb stehen. Alternativ machst du es wie von Goodnight beschrieben.

Was habt ihr denn gemacht um ihren Trieb zu lenken? Was darf sie denn als Alternative?

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Wenn ich alle Informationen Mal zusammenfasse über Deinen Hund:
...
- Lässt sich von niemandem anfassen, ausser von Dir
- kommt aus dem Tierheim
- der Grundgehorsam klappt nicht
- der Hund zeigt deutliche Angstsignale, ist anscheinend nicht sozialisiert
- ist auf Dich fixiert, lässt sich aber auch von Dir manchmal nicht anfassen bzw. Du bist unsicher, wie Du Dich verhalten solltest
- Jagdtrieb ist vorhanden und wird aktiv ausgeübt bei Gelegenheit
...
Folgende Ideen/ Tipps würde ich Dir deshalb geben...:
- Arbeiten am Grundgehorsam: Trainiere täglich das Abrufen, Sitz, Platz, Gehen an der Leine
- Deine Hündin scheint Berührung nicht als angenehm zu empfinden bzw. hat eine negative Vorerfahrung gemacht. Zeig ihr immer wieder, dass Berührungen angenehm sind; Guck Mal nach Tellington Touch, das ist eine spezielle Massagetechnik für Hunde und Pferde
- Kontaktanbahnung: Nähert es Euch behutsam anderen hundeerfahrenen Personen oder braven Hunden, am besten erstmal an der Leine. Dabei viel mit Leckerlis arbeiten, eher draussen als drinnen; nach und nach sollte man behutsam versuchen Kontakt e zu ermöglichen und anzubahnen.
- Jagdtrieb: Sollte dies nach den vorherigen Punkten noch ein Problem darstellen, dann würde ich den Grundgehorsam weiter vertiefend trainieren
- solltest Du oder Deine Hündin auch nur bei einem der Punkte echte Schwierigkeiten haben, wo ihr an eure Grenzen kommt und es nicht vorangeht: Holt euch Rat und aktive Hilfe von einem ausgebildeten Hundetrainer!


airmac  09.01.2018, 21:42

Kommunikation ist schwierig, egal ob zwischen Mensch- Mensch oder Mensch- Tier. Tut mir leid, ich habe möglicherweise aus Deinem Text und Deinen Antworten das ein oder andere falsch verstanden. Das war keine böse Absicht. Du hast z.b. geschrieben, dass dein Hund EIGENTLICH gut abrufbar ist. Eigentlich heißt für mich, dass es normal klappt, manchmal aber eben nicht. Übrigens habe ich nie gesagt, dass dein Hund nicht Sitz oder Platz kann, sondern dass der Grundgehorsam nicht klappt. Und wenn dein Hund Wild nachjagd, dann hat er einen Jagdtrieb, dem er auch nachgeht- das ist Fakt. Bislang war vermutlich noch nie das Wild/ Hasen so nahe. Das für einen Hund nicht unnatürlich, auch wenn es Hunde gibt, die nicht auf Wild anspringen. ... Wenn ich jetzt deine zusätzliche Erklärungen nochmal hinzuziehe, dann würde ich Mal ganz einfach darauf tippen, dass sie selber überrascht war, was das jetzt war und vielleicht einfach total aufgekratzt war und noch im "Jagdmodus" war. Deshalb brauchte sie vermutlich auch einen Moment, um wieder runterzukommen. Dazu kam deine Unsicherheit/ Überraschtheit über die plötzliche Situation... ... Ich hätte sie übrigens sofort wieder angeleint, um auf Nummer sicher zu gehen. Und ich würde tatsächlich nochmal den Grundgehorsam üben/ vertiefen, damit Du sie nächstes Mal sofort Zurückpfeifen kannst bzw.sie gar nicht erst loslegt bei passender Gelegenheit.

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HARUMIN 
Beitragsersteller
 09.01.2018, 19:30

Du hast so ziemlich 99% an Informationen umgedreht oder neu erfunden. Und die 1% betreffen die Tatsache dass sie aus einem Tierheim ist.

1) Sie hat einfach eine gesunde und hundetypische Vorsicht gegenüber Fremden, im Vergleich zum Labi und Co.
Trainerin bezeugte das und von allen Besuchern und Leuten die wir treffen kriegen wir eine positive Rückmeldung weil sie nicht gleich alle anspringt und bettelt.

2) Stimmt, kann ich nicht leugnen.

3) Aus den Fingern gezogen, der klappt wunderbar, es war, wie schon mehrfach geschrieben, ein doofer Zufall und dazu das erste Mal gewesen.

4) Sie ist top sozialisiert und zeigt überhaupt keine Angstsignale, dieses „5 Minuten nicht kommen nach abbüxen“ hat sie bisher 2x in mehreren Jahren gemacht.

5) Wie in Punkt 4 schon gesagt, das war bisher 2x in mehreren Jahren der Fall. Ich wusste in dem Moment genau was ich machen soll da ich meinen Hund kenne.

6) Kompletter Unsinn. Jagdtrieb ist vorhanden, wie in allen Hunden, aber er wird nicht aktiv ausgeübt. Sie ist, wie schon mehrfach gesagt, gestern zum ersten Mal den Hasen wirklich richtig hinterher, weil es eine blöde Situation war und ich nicht gut aufgepasst hatte.

Zu deinen Tipps:

1) Ich habe niemals gesagt dass sie weder Sitz noch Platz kann, es ging mir in dieser Frage um ihr Verhalten, warum sie das macht. Ich kann sie aus dem Spiel abrufen, das gestern war, wie gesagt, dumm von mir. Kein Fehler ihrerseits. Wie kommst du darauf dass sie kein Sitz oder Platz kann?

2) Ich weiß nicht wer meine Hündin besser kennt, du oder ich, aber sie ist alles andere als Berührungsscheu. Sie ist eine absolute Schmusebacke und liebt es gekrault zu werden.

3) Sie LIEBT andere Hunde, sogar als sie noch im Tierheim war! Sie liebt es mit anderen zu spielen - wie kommst du auf sowas? Ich habe nie irgendetwas diesbezüglich geschrieben?

4) Dazu habe ich bereits oft genug das gleiche geschrieben.

5) Einen Trainer hatten wir und alles war und ist erfolgreich bis heute. Zum letzten Mal: Das gestern war ein Fehler von mir. Mir ganz alleine, weil ich einfach in dem Moment ihre Signale nicht gesehen habe und deswegen nicht reagiert habe.

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Also dass dein Hund den Hasen hinterher läuft ist ganz normal das ist halt ihr Jagd Instinkt aber ich verstehe nicht wirklich wieso dein Hund so aufgebracht war und sich fern von dir gehalten hat ? vielleicht hat es ein Hasen erwischt und wollte die beute vor die schützen ? ich weiß es nicht vielleicht wollte er auch nur frei herumlaufen und sich aus powern ich hoffe du bekommst hier eine Hilfreichere Antwort als meine

Einen Hund im Wald frei laufen zu lassen, ist schon mal der erste Fehler.

Wenn er schon zurückkommen soll, dann sollte er dafür auch eine ordentliche Belohnung bekommen, das muss dann schon besser sein als die Hasen.

Mach mal ein Anti-Jagd-Training.


HARUMIN 
Beitragsersteller
 09.01.2018, 13:47

Warum Fehler? Es war ein Gebiet wo man die Hunde ableinen darf. Wenn du nach dem Grundsatz gehst „Wo es eine Ablenkung gibt, darf der Hund nicht ohne Leine laufen“ dürftest du ihn nirgends ableinen. Und wir waren in diesem Wald schon x-Mal (ohne Leine). Es war jetzt das erste Mal und dazu meine Schuld, weil ich ihre Zeichen nicht rechtzeitig gesehen habe.

Belohnung hat sie bekommen.

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