Hund lässt sich nicht anfassen

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Mit ganz viel Geduld.

Bei dir hat's doch auch geklappt, sag deiner Familie doch einfach, wie du das gemacht hast. Wenn sie gut auf Leckerchen reagiert, kann man das sehr gut damit machen - wenn ich einem ängstlichen oder zurückhaltenden Hund begegne, setze ich mich immer in eine möglichst ruhige Ecke und warte. Bei solchen Hunden ist es kontraproduktiv, sie zu bedrängen und zu Körperkontakt zu "zwingen", indem man auf sie zugeht und sie streichelt. Viele Hunde dulden das, genießen es aber nicht und gehen diesen Menschen dann zukünftig aus dem Weg, um das zu vermeiden.

Es ist eine viel bessere Idee, die Hunde neugierig zu machen. Deine Mutter soll sich mal irgendwo hinsetzen und dann warten; sie kann auch ruhig Leckerchen mitnehmen und die dann verfüttern. Sie soll aber wirklich warten, bis euer Hund zu ihr kommt und sie nicht, sobald sie in der Nähe ist, dann am Halsband zu sich ziehen oder ähnliches. Wie schon am Anfang gesagt, braucht man dafür viel Geduld. Wenn sie nichts fressen will, bloß nicht reinzwängen - Hunde, die sich unsicher oder unwohl fühlen, fressen in einer solchen Situation nichts. Wenn sie also Futter annimmt, ist das schon mal ein gutes Zeichen, und wenn nicht, dann wartet man eben.

Ich bin bisher noch keinem Hund begegnet, der gar nicht gekommen ist. Je nach Hund dauert das natürlich etwas länger, aber da sie schon Vertrauen zu dir gefasst hat, scheint sie ja nicht ganz so misstrauisch zu sein. Wenn der Hund dann mal gekommen ist, soll derjenige, der mit ihr gerade trainiert, sie nicht sofort überall berühren, sondern erst mal abwarten, was sie tut. Viele Hunde legen sich dann in die Nähe oder suchen sogar aktiv Körperkontakt, werden manchmal sogar total verschmust - aber eben nur, wenn sie das Gefühl haben, dass sie das selbst kontrollieren können. Menschen denken oft, dass Streicheln für jeden Hund etwas Tolles ist, aber manche können das einfach nicht so ganz abhaben.

Wichtig ist, dass sich immer nur einer mit ihr befasst. Da sie anscheinend schüchtern ist, wäre es nicht gut für sie, wenn ihr euch alle gleichzeitig auf sie stürzt oder euch alle gleichzeitig zu ihr auf den Boden setzt. Ignoriert sie einfach weitestgehend; auch derjenige auf dem Boden soll sie nicht die ganze Zeit anstarren, sondern nur dasitzen. Man kann in der Zeit ein Buch lesen oder vom Boden aus fernsehen, was auch immer - der Hund soll nur nicht das Gefühl haben, er wird fixiert und die ganze Zeit beobachtet. Lasst sie einfach kommen und die Initiative ergreifen, alles gewaltfrei und mit viel Geduld und Liebe, dann wird sie sich schon öffnen.

Jop, macht euch alle die Taschen voll mit Leckerchen. Keine zu großen Erfolgsschritte erwarten, damit kann man viel verkorksen.

Warum setzt ihr euch nicht einfach alle zusammen mal auf den Boden und dann versucht jeder von euch mal den Hund mit was besonders leckerem zu ködern. Das dann immer wieder üben bis der Hund mehr vertrauen hat. Dann mal versuchen ihn anzufassen und ihn nicht direkt knuddeln oder ähnliches. Haben die anderen auch schon versucht ihn mit einem Spielzeug zu ködern und zu spielen? Das bindet auch.

Ich würde sagen auch das mit dem Anleinen solltest zuerst nur du machen. Wäre blöd wenn der Hund jetzt verschreckt wird und dann für immer einen Affentanz macht wenn ihn wer anders anleinen möchte.