Hufglocken, welche, überhaupts sinnvoll?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey Wir haben neopren glocken und die sind gut ich würde sie empfehlen. Wir reiten auch öfters durch wasser und die scheuern auch nicht. Wenn du dir welche holst dann pass auf das die nicht scheuern weil sonst machst du größeren schaden als das du hilfst.

Wie bewertest Du den Beschlag? Du schreibst "der ist immer gut" - was ist gut an Beschlag? Du wurdest von Deinem Schmied sicher drüber in Kenntnis gesetzt, dass Du für die Vorteile von Beschlag eben auch gravierende Nachteile in Kauf nehmen musst. Beschlag kann nur seitlich genagelt werden und hat daher immer eine Verlängerung der Zehe zur Folge - geht rein physikalisch bzw. biomechanisch in Kombination mit werkstoffmechanischen Gesichtspunkten nicht anders. Und diese lange Zehe führt bei allen Pferden zu Veränderungen der Gangmechanik. Viele bekommen daraus dann Probleme mit den großen Gelenken der Gliedmaßen, auch mit der Schulter und dem Knie, in Fortsetzung auch mit der Wirbelsäule, dem Kiefergelenk und sogar den Zähnen. All dem sieht man als Profi (Osteopathen, Pferdezahnärzte etc. können das) an, ob ein Pferd beschlagen ist oder nicht. Und 6 bis 7 Wochen sind verdammt lang. Wenn Du überlegst, dass in ca. 8 bis 9 Monaten, also in 2/3 bis 3/4 eines Jahres (also von 52 Wochen) wächst ein Huf komplett durch, also wächst ein Huf mindestens einen halben Zentimeter in Deinem Beschlagsintervall. Er hat in dieser Zeit keinen Abrieb, denn dazu ist ja der Beschlag da, um das zu verhindern. Dann kommt einer und schneidet das Füßlein radikal in Form. Das ist als würdest Du nach und nach immer höhere Absätze anziehen und plötzlich stellt Dich einer blank auf den Boden. Ab dann bekommst Du wieder jeden zweiten Tag einen höheren Absatz an und plötzlich machts wieder plopp und Du stehst wieder auf dem Boden. Diese erhebliche Belastung ist an vielen gesundheitlichen Problemen von Blockaden bis hin zu Arthrosen schuld.

Liegt es daran, helfen Hufglocken nichts, denn die hängen lose in der Fesselbeuge, was sollten sie an dieser Situation ändern?

Auch, wenn es an etwas anderem liegt, helfen Hufglocken nichts. Durch eine Glocke bewegt das Pferd die Beine nicht anders als ohne. Mit Gewichtsglocke bewegt es sie schon anders, weil sie einfach noch zudem überlastet werden durch die Trägheit des Gewichts in der Bewegung.

Eine Glocke kann verhindern, dass sich ein Pferd verletzte, wenn es sich in den Ballen steigt - aber ich finde es bedenklich, die Verletzungsgefahr mit einer Glocke zu reduzieren anstatt schlicht und ergreifend nur ein Pferd zu reiten, das so gesund und balanciert ist, dass es sich nicht in den Ballen steigt.

Ich an Deiner Stelle würde mir mal eine Meinung eines Huforthopäden einholen und mir am Huf erklären lassen, wo die schlimmsten Baustellen sind. Dass welche da sind, ist sicher, ich habe in meinem Leben noch keinen einzigen Schmiedhuf gesehen, der sich zum Laufen eignete und nicht nur zu komischen "Laufersatzbewegungen". Auch würde ich einen auf manuelle Therapien spezialisierten Tierarzt das Tier durchchecken lassen.

... und das Geld für die Glocken ganz einfach sparen und in die Gesundheit meines Pferdes investieren ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Katiston 
Beitragsersteller
 23.01.2014, 16:21

Ja ich weis, das Beschlag nicht gut ist, aber mein isländer ist nun schon 22 und ich habe ihn seit 6 Jahren, bei der Vorbesitzerin wurde er von klein an beschlagen. Also kann man das nicht mehr änder, wir haben es mal probiert nach zwei tagen musste der Schmied wieder kommen, weil er sich nichtmehr von der Stelle bewegt hat !!

Natürlich kann ich nicht sagen ob der Beschlag gut oder Schlecht ist, ich meine damit ja auch nur das wir den huf nicht einfach monatelang wachsen lassen und dann einfach nicht drauf schauen !

Im sommer kommt der Hufschid schon so alle 4 Wochen, weil der Huf im sommer ja mehr wächst wie im Winter, im winter eben so alle 6 wochen.

ich reite natürlich keine turniere, etc. sonder reite ihn rein freizeitlich, und das auch nicht täglich und auch wenn ich ihn reite vordere ich nie viel von ihm, ich lass das ganze auch nicht schludern ich reite aber niemals mehr wie eine 3/4 Stunde.

0
Baroque  23.01.2014, 20:34
@Katiston

Auaaaaa! Das arme, arme Pferd! Welcher Oberstümper hat dem die Eisen abgenommen! Das gibt's ja nicht! Solchen finde ich, gehört die Konzession entzogen, wenigstens einen halbwegs stolpergeeigneten Barhuf wird doch jeder Möchtegernschnitzer noch hinbringen, das trau ich mir als Laie ja zu!

Zum einen: Erstmal erschrecken die Pferde, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben was fühlen, aber das lernen sie schnell! Ein paar Wochen und die können damit umgehen. Aber wenn die nicht wissen, wie sich ein Stein anfühlt, da tätest Du auch ganz schön dumm schauen, wenn Du immer mindestens 1 cm dicke Sohlen gehabt hättest und plötzlich hast Du eine ganz dünne an, in der man den Boden spürt. Die spüren ebenfalls zum ersten Mal, dass es für die Fesselgelenke, die Karpal- und Sprunggelenke, die Hufgelenke und den Sehnen- und Bänderapparat einen Unterschied macht, ob man grade oder krumm steht und müssen sich das langsam ertasten - und dafür sollte man ihnen Zeit lassen! Wenn der Hufbearbeiter, der die Barhufumstellung macht, nicht der größte Versager aller Zeiten ist und damit nur beweisen möchte, dass es ohne Eisen nicht geht, bereitet er den Pferdebesitzer im Gespräch drauf vor und sagt ihm, wie er dem Pferd beim Erkunden des neuen Lsaufgefühls helfen kann. Aber der Schmied sagt das natürlich nicht, weil der verdient am Nageln ja viel mehr, warum sollte er was anderes machen wollen.

Zum anderen: So überhaupt nicht mehr laufen tut nur ein Pferd, das falsch ausgeschnitten wurde, die anderen gehen halt tapsig, testen den Boden an, bevor sie den Huf aufsetzen, setzen ihn dann doch lieber nochmal woanders hin ... aber die bleiben nicht stehen wie angewurzelt. Dafür muss man schon ziemlichen Mist schneiden.

Sobald ein Eisen wieder drauf ist, wird die Durchblutung unterbrochen, innerhalb weniger Minuten ist das komplette Bein wieder taub und das Tier läuft wieder. Aber nicht, weil es wieder laufen kann, sondern weil es einfach nicht mehr spürt, wie es sich die Beine schrottet.

Ich gehe nach Deinen Erzählungen davon aus, dass durch die grottige Hufbearbeitung schon einiges an Schäden entstanden ist, wenn Du Pech hast, an nicht mehr behebbaren. Du kannst jetzt sagen "ok, dann nageln wir weiter, dann tut's dem Pferd wenigstens nicht gar so höllisch weh, was es sich schon geschrottet hat und wenn's mit Eisen dann auch irgendwann so arg lahmt (das Stolpern ist der Vorbote einer richtig massiven Lahmheit), dann schläfern wir's halt ein. Nicht, wegen seiner Hufe, sondern weil es eine Beinverletzung hat, die nimmer wird." Oder Du gehst her und suchst Dir einen top Barhufmenschen (Huforthopäde), der rettet, was noch zu retten ist und dazu ist es auch mit 32 nicht zu spät. Ich finde, ein Pferd mit 22 hat es nicht verdient, schon auf's Abstellgleis "eh nix mehr zu machen" geschoben zu werden. Ich kannte einen Wallach, der mit 33 nochmal richtig auflebte: ein halbes Jahr nach seiner Barhufumstellung! Der war soooo begeistert, nochmal laufen zu können, dass er fast 40 (39,5 ca) wurde, obwohl man seinerzeit, mit 33 ihn einschläfern wollte, weil er ständig so stolperte, dass er sich kaum mehr abfangen konnte, man ist in dem Alter ja nicht mehr so gelenkig und reaktionsstark.

2

Hallo,

wenn dein Isi stolpert würde ich genauer darauf achten, ob er auf der Vorhand läuft (das hat nichts damit zu tun wie hoch er die Nase im Tölt reist). Du bekommst durch Gewichtsglocken natürlich mehr "Aktion" bedenke aber das sie auf Kosten der Gesundheit deines Pferdes gehen.Die Fliehkraft schleudert den Huf deines PFerdes auf eine andere "Bahn", so entsteht der Eindruck er würde die Beine höher nehmen. Die Wucht mit der der Huf auf den BOden knallt ist damit natürlich auch viel höher! Nicht umsonst häufen sich im Isisport die Fälle, wo die guten Turnierpferde irgendwann "platt" sind.Das stolpern bekommst du mit den Glocken nicht weg, da musst du Ursachenvorschung betreiben.

Mein Isi bekommt für den Rennpass ganz normale Neoprenglocken um, und einen Fesselschutz, dort ist mir die Gefahr einfach zu groß, dass er aus dem Tritt kommt und sich in die Vorderbeine greift.

Isis können auch ohne Gewichte und Eisen tölten, auch wenn das viele Trainer immer bestreiten.

Ich glaub nicht, dass bei diesem Problem Hufglocken helfen ?

Tierärztlich abklären lassen, ob evtl. gesundheitliche Probleme vorliegen, dürfte besser sein, als ihn mit Hufglocken durch die Gegend stolpern zu lassen. Ich denke mir, die Stolperei dürfte nicht besser davon werden, wenn er weniger merkt, dass er anstößt oder stolpert.


Katiston 
Beitragsersteller
 23.01.2014, 16:22

Die Tierärztin meint ich lass das ganze zu arg schludern, aber wenn ich ihn mehr vordere, soll ich das ganze mit Hufglocken versuchen !

0

Die Glocken ändern rein gar nichts an den Problemen die dein Pferd hat. Wenn du stolperst, bringen bestimmte Socken ja auch nichts. Berede dich mal mit den TA, vielleicht hat es ganz andere Urasachen. Huffehlstellung, falscher Reitumgang, fehlende Muskeln, falscher Sattel, Satteldruck oder Sehnenschaden!

Der nächste Gang sollte dich nicht in ein Pferdesportgeschäft führen um Hufglocken zu kaufen, sondern zu deinem TA, wenn dein Pferd sehr oft stolpert, ist das kein gutes Zeichen!


Katiston 
Beitragsersteller
 23.01.2014, 16:24

Ja meine Tierärztin meint, dass ich das ganze zu arg schludern lass und einfach zu wenig muskeln da sind, ich bin jedem tag bei ihm, aber mir ist reiten und geschwindigkeit nich alles, mir reicht es oft schon einfach nur bei ihm zu sein und ihn einfach zu putzen.

Lies doch den Kommentar über deiner antwort.

0