Hornissenvolk eingegangen, was könnte die Ursache gewesen sein?
Anfang August ist mir aufgefallen, dass sich das Hornissenvolk im Hornissenkasten nicht gut entwickelt:
Nestmaterial wurde im Eingang zurückgebaut, für August war die Flugrate gering.
Am 27.8.2019 habe ich den Kasten geöffnet, da kein Wächter und keine Flugaktivitäten mehr zu beobachten war:
Das Volk ist eingegangen, 4 Hornissen liefen noch über die Waben:
Was ist aus dieser Nestaufnahme zu lesen?
- Kleine Löcher in den Wabendeckel
- schwarze abgestorbene Puppen?
- Hornissenkrieg?
Alle übrigen Hornissen sind verschwunden, es liegen keine toten Hornissen im Kasten oder davor.
Im Garten sehe ich noch Hornissen fliegen, ein Nest befindet sich in 500m Entfernung in einem abgestorbenem Baum (Habitatbaum):
Etwas verdünnten Honig gab es für die letzten Hornissen:
Die Tage sind gezählt.
7 Antworten
Ohne Parasiten benennen zu können, aber kleine Löcher deuten ggf. auch geschlüpfte "Untermieter" hin = kannst Du mal genauer in den geschlossenen und (klein) aufgebohrten Waben nachsehen (abgestorbene Parasiten, "hohle"/ausgefressene Hornissenmaden, Schimmel, Fäule, Larvenhäute/Gespinste, die nicht zu Hornissen gehören)?
Wenn das schon ne Weile so ging, wurden die Arbeiterinnen nicht mehr (ausreichend) ersetzt und sind einfach weniger geworden - daher keine vielen toten oder so...
Ich würde auf Gift tippen. Ob absichtlich oder unabsichtlich. Läßt sich raus finden. Ob Landwirtschaft oder Privatgarten oder so.
Wenn sie ähnlich reagieren wie Bienen, haben sie die Löcher in den Deckel gemacht um zu sehen ob die Larve noch lebt. Das kommt manchmal bei den Biene vor. Wenn die Made so geschwächt, das die Biene es nicht fühlen kann. Durch in Loch schaut/ prüft sie es genauer. Lebt die Made/Puppe noch wird der Deckel mit Wachs geflickt.
Sieht der Imker solch geflickte Deckel weiß er, hier stimmt was nicht. Dann muß die Ursachen gefunden werden. Parasiten, Krankheiten, Unterernährung, Unterkühlung oder auch vergiftete Nahrung können so ein Verhalten auslösen.
Noch eine Möglichkeit, die leider nicht auszuschließen ist, GIFT!
Da die Babys anscheinend nicht hohl, sondern eher vertrocknet aussehen, ist Gift nicht auszuschließen. Eine schnell sterbende Hornisse kehrt nicht heim um die anderen nicht zu gefährden. Schafft sie es heim und das Gift kommt zur Königin ist es um das Volk geschehen stirbt die Königin, stirbt das Volk.
Bei den Bienen ist es ähnlich, werden sie vergiftet, fliegt sich ein Volk leer. Wenn die Bienen ahnen das es ihnen schlecht geht fliegen sie weg und kommen nicht wieder. Sie sterben auerhalb um nicht das Nest zu gefährden. Sin zu viele Bien gestorben, verkühlt die Brut und verhungert. Die sehen dann auch so aus wie auf Deinem Bild.
(Ist mir bei einem Ableger passiert. Habe das Flugloch zu früh geöffnet und alle Flugbienen flogen heim. Dann noch eine kühle Nacht und die Handvoll Bienen die über schafften es grade einige Zellen zu wärmen. Und sie versuchten die toten Bienenpuppen/ Larven los zu werden. Dazu öffneten sie Zellen oder schafften nur ein Loch. Waren einfach zu viele Leichen.)
Ob sich der Naturschutzbund dafür Interessiert? Ob er oder eine andere Behörde die Toten auf Gifte untersuchen will. Schließlich stehen sie auf der roten Liste.
Der Lebenszyklus ist für dieses Jahr schlichtweg vorbei. Das ist bei Hornissen, wie auch bei Wespen normal, dass das Volk stirbt und die Königin sich einen Unterschlupf sucht um Überwintern zu können.
In diesem Hornissenkasten gab es im letzten Jahr Aktivitäten und Geschlechtstierausflüge bis Anfang November. Das Volk in diesem Jahr ist weit vor seinem natürlichen Ende vorzeitig eingegangen.
Die schwarzen "Würmer" waren mumifizierte Larven,
die weiße Larven jüngeren Datums.
Mitte oben knabbert eine Hornisse den Wabendeckel an, vielleicht sind damit die Löcher zu erklären.
Die Hornisse ist beim Schlüpfen stecken geblieben, nach einigen Stunden kam sie nicht weiter.
Hornissengeburtshilfe habe ich in den Genen:
Flügel und Beinchen herausgepuhlt und dann im unteren Bereich den Poppes hochgehoben.
Die Hornisse, genauer der Drohn, war fix und fertig und stärkt sich mit Honig:
Wieder zurück in den Hornissenkasten mit Honigschale:
und prompt sind die Bienen da.
Das wars, gebracht hat es nicht viel, nur einen Drohn ins Leben geholt, der vielleicht noch eine Königin ausfindig machen kann.
Ein großes Lob für dein Engagement für Hornissen, ABER:
BITTE füttere Bienen nicht mit Honig.
Das Füttern fördert besonders zu dieser Jahreszeit Räuberei und dadurch können sich auch Krankheiten sehr gut verbreiten. Insbesondere wenn der Honig nicht aus Deutschland stammt, können im Honig Sporen der Amerikanischen Faulbrut enthalten sein, welche eine meldepflichtige Bienenseuche darstellt und für den Imker ein sehr großes Problem ist.
Bei einem festgestellten Befall muss das betroffene Volk nämlich getötet werden.
Parasiten wurden ja bereits genannt. So etwas ist immer möglich. Aber ich vermute dass die Insektenjäger einfach nicht genug Nahrung gefunden haben. Das ist natürlich nur eine Vermutung aber als Ferndiagnose klingt das für mich relativ logisch. Denn es gibt immer weniger Insekten. Ich war in der letzten Woche mit der Kamera unterwegs und habe fast keine Insekten vor die Linse bekommen. Es wird immer schlimmer.
Obwohl mein Garten in einem Umfeld liegt, welches quadratkilometerweise in und an einem natürlichen FFH-Gebiet, Streuobstwiesen und naturbelassene Wildwiesen liegt, in dem es eigentlich nur so vor Insekten wimmeln müsste, habe ich dieses Jahr auf eine Insektenschutzgitter an den Fenstern verzichtet.
Es gibt tatsächlich kaum noch Insekten hier, trotz großem Teich, naturbelassenen Totholzgarten und fernab von landwirtschaftlichen Giften.
Nur alles auf Glyphosat als Ursache zu schieben erscheint mir bei vielen Kommentaren zu kurz gedacht. Da müssen mehrere Faktoren zusammenkommen.
Komischerweise siedeln sich bei mir die Holzbienen an, aber die heimischen Arten verschwinden. Mittlerweile freut man sich über eine Pfütze mit Mückenlarven drin und denkt an die Fledermäuse.
So sieht es aus. Es kommen ganz viele Faktoren zusammen und es ist nicht nur Glyphosat. Es ist die Umgestaltung unserer gesamten Landschaft. Die Insekten finden einfach keine Futterpflanzen mehr und ohne Futter kann kein Tier leben.
Die schwarzen "Würmer" sind verbreitet zu sehen in den Waben und für mich schwer zu interpretieren. Ich nehme morgen mal die Lupe.
Eine Wabe mit Loch im Deckel mache ich morgen gezielt auf.